VfL Kamen muss sich erneut dem Werner SC geschlagen geben – Über 1000 Zuschauer besuchen das Spitzenspiel




Fußball, Bezirksliga 7: VfL Kamen – Werner SC 1:3 (0:1). War das die Entscheidung in der Meisterschaft? Viele unter den mehr als 1000 Zuschauern (exakt 1023)  im Jahnstadion nickten das auf Befragen ab. Tenor: „Der Werner SC wird aufsteigen in die Landesliga.“ Das muss man auch mit Blick auf die Tabelle jetzt so sehen. Neun Zähler ist der WSC nunmehr voraus, gewann auch schon im Hinspiel 2:1. Zwar hat der VfL ein Spiel weniger aufzuweisen, aber selbst im Erfolgsfall wird das nicht mehr viel ändern. Doch WSC-Coach Kurtulus Öztürk wehrt alle vorzeitigen Glückwünsche zum Landesliga-Aufstieg ab. „Wir sind noch nicht durch“, sein Einwand.

In Halbzeit eins war es im Jahnstadion es verteiltes Spiel mit wenig Gefahr vor beiden Toren. Ein Kamener Abseitstor fand keine Anerkennung. Das änderte sich in Minute 36: Marvin Stöver nahm an der 16m-Linie Maß und sein wuchtiger Schuss schlug halb hoch und unerreichbar für VfL-Keeper Joel Kiranyaz im Kamener Tor ein. 1:0 der Halbzeitstand. Entschieden war die Partie damit aber noch nicht. Die Hausherren waren um eine Ergebniskorrektur bemüht, hatten viel Ballbesitz und setzten sich wiederholt im Werner Strafraum fest. Indes der Abschluss fehlte.

Bildzeile: Drei Mal durfte der Werner SC im Kamener Jahnstadion jubeln und gewann das das Spitzenspiel 3:1.

Wie man Tore erzielt, das zeigte dann Wernes Jason Jäger vor. Das 2:0 besorgte er nach einem langen Ball, köpfte am langen Pfosten ein. Doch damit nicht genug, wiederum nach einem langen Ball besorgte er gekonnt mit der Hacke den dritten Treffer. Der VfL antwortete wütend, drosch die Bälle lang nach vorne, doch nur einmal durfte man jubeln beim 1:3 durch den eingewechselten Telha Temur. Damit war die vierte Saison-Niederlage der Kara-Truppe besiegelt, während der Tabellenführer weiter ungeschlagen beibt, den 21. Sieg einfuhr und weiter in der Liga ganz oben auf dem Thron sitzt.

Trainerstimmen
Mehmet Kara (VfL): Wir hatten nicht die Bereitschaft, so ein Spiel gewinnen zu wollen.  Ich will nicht drumherum reden, es war nicht ausreichend. Mit einer solchen Einstellung kann man nicht aufsteigen. Ich bin nttäuscht von einigen Spielern, von denen ich viel mehr erwartet hätte. Wir sind komplett unter unserer Erwartungshaltung geblieben. In jedem Fall Glückwunsch an Werne für die Landesliga. Wir wollen die Saison noch vernünftig zu Ende bringen. Von der Mentalität her haben wir verloren. Werne war auf keinen Fall fußballerisch stärker, wir haben den besseren Fußball gespielt, aber von der Bereitschaft, von der Einstellung war der Gegner uns voraus. Die Entschlossenheit bei uns hat gefehlt. Die Enttäuschung ist riesengroß.
Kurtulus Öztürk (WSC): Ein Spitzenspiel. In so einem Spiel kann alles passieren. Wir spielen gegen eine überragende Truppe mit viel Ballbesitz. Solche Spiele gewinnt man nur, wenn man leiden will. Wir haben sogar noch ein bisschen besser verteidigt als im Hinspiel.  Ich muss meiner Mannschaft ein Kompliment machen, wie wir das Spiel aufgeteilt haben. Wir waren in der Lage, uns aus schwierigen Situationen zu befreien, sind in jeden Zweikampf gekommen. Nachdem wir das 3:0 gemacht haben, haben wir Beton angerührt. Einmal haben wir unsere Position verlassen, das führte zum Gegentor. Unsere Kräfte schwanden am Ende etwas. Gegen Kamen muss man erst mal drei Tore schießen. Das haben die Jungs super gemacht. Wir sind mit dem Ziel hierher gekommen, als Erster zu gewinnen. Geschafft.

VfL: Kiranyaz, Güvercin, Gül, Icen, Nanfack, Gohr, Mochuliak (46. Lafci), Hildebrandt, Kurtovic, Rudolf (73.) Demir), Aljouk (30. Temur).
WSC: Pollak, Martinovic, Stöver, Thannheiser (65. Przybilla), Lachowicz (69. Schwerbrock), Jäger (74. Drews), Bozaci (86. Prinz), Holtmann, Becker, Seifert (69. Nattler), Modrzik.
Tore: 0:1 (36.) Stöver, 0:2 (59.) Jäger, 0:3 (72.) Jäger, 1:3 (73.) Temur.

Bildzeile: Der VfLer Mirco Gohr (Mitte) kann in dieser Szene den Ball behaupten, doch die Mehrzahl der Zweikämpfe gewann Spitzenreiter Werner SC.