VfL hadert mit den Entscheidungen des Schiedsrichters




Fußball, Bezirksliga 7: TuS Freckenhorst – VfL Kamen 4:3 (2:3). Schon im Hinspiel war es keineswegs leicht für den VfL gegen den letztjährigen Vizemeister Freckenhorst. Da hieß es 3:1 für den Spitzenreiter. Im Rückspiel am Sonntag erzielte man wiederum drei Treffer, kassierte aber vier und musste den Dreier dem Gegner überlassen.

Letztlich war es eine Niederlage, die man nicht verhindern konnte. Denn: In der regulären Spielzeit plus zwölf Minuten Nachspielzeit lief vieles gegen den VfL Kamen – und das war vielfach dem Unparteiischen zuzuschreiben. Nach dem Schlusspfiff musste VfL-Coach Sebastian Laub mit seiner Fassung ringen. Sein Standpunkt: „Gegen zwölf Mann hat man es schwer und wenn der zwölfte Mann auch noch der Entscheidungsträger ist, dann fährt man leider mit null Punkten nach Hause. Der Schiedsrichter hat uns klar benachteiligt.“

Laub zählt Beispiele auf: „Jedes Foulspiel von uns wird mit Gelb bedacht. Beim Gegner nicht so. Er hat die Sechs-Sekunden-Regel bei unserem Torwart zu vorschnell ausgelegt. Er pfeift dann indirekten Freistoß aus fünf Meter vor unserem Tor. Dadurch fällt der Anschlusstreffer vor der Halbzeit. Emre Demir wird brutal gefoult, liegt drei, vier Minuten verletzt auf dem Boden, wird außerhalb behandelt. Er will wieder rein, da lässt ihn der Schiri drei, vier Minuten von draußen nicht auf das Spielfeld zurückkehren. In der Nachspielzeit dreht sich Serkan Gül bei der Ballannahme um den Gegenspieler, steht alleine vor dem gegnerischen Torwart und wird dann von hinten umgerissen. Der Schiri pfeift keinen Elfmeter. Dadurch entsteht der Konter, der zum 4:3 führt. Dann Zwölf Minuten Nachspielzeit beim Stande von 3:3. Es hat sich angefühlt, als wenn er alles  dafür getan hätte, dass wir heute ohne Punkte nach Hause fahren. Zwölf Minuten, das war schon eine krasse Auslegung. Das alles spricht Bände.“

Und Sebastian Laub weiter: „So komisch sich das auch anhört, ich muss ein Riesenkompliment an meine Mannschaft aussprechen. Wir haben relativ früh eine Rote Karte bekommen („berechtigt“). Mit der Nachspielzeit haben wir mehr als eine Halbzeit in Unterzahl gespielt, waren dem 4:3 sehr nahe. Was die Mannschaft an Laufleistung  abgespult hat, gerade in Unterzahl, das war bemerkenswert. Wir haben bis zum Ende sehr offensiv agiert. Man hat jedem von uns angesehen, dass wir die drei Punkte haben wollten. Aber gegen zwölf Mann war es halt schwierig.“

Trotz der Niederlage verabschiedet sich der VfL Kamen als Spitzenreiter in die Winterpause. Die Verfolger Ahlen und Westönnen spielten unentschieden. Das Spiel Ostinghausen in Hultrop ist ausgefallen. „Das macht die Sache für uns ein wenig erträglicher.“ Der VfL-Coach räumt aber auch ein, dass Freckenhorst sehr stark gespielt hat. „Es ist am Ende aber eine Niederlage, die wir angesichts der Umstände nicht verhindern konnten.“

VfL: Hellebrandt, Kara, M. Maier, Olivera (90.+2. Kopuz), Duman (56. Rudolf), S. Gül, Demir, Dikmen, Lindner, Born, Nagler.
Tore: 1:0 (5.) Bojanjic, 1:1 (29.) Duman, 1:2 (32.) Lindner, 1:3 (34.) Duman, 2:3 (41.) Jöcker, 3:3 (71.) Bahonjic, 4:3 (90.+8) Liszka.
Bes. Vork.: Rote Karte für M. Maier (52.).

Bildzeile: Die Kamener Trainer Sebastian Laub (li.) und Emre Aktas haderten wiederholt mit den Entscheidungen des Unparteiischen in Freckenhorst.