Leichtathletik: Julia Ritter bereitet sich derzeit in Kienbaum auf die Deutschen Meisterschaften vor, die am Wochenende in Kassel stattfinden. Am Samstag geht es los mit dem Diskus. „Das nutze ich als Trainingsauftakt“, so die Planung der Oberadenerin, „natürlich möchte ich aber auch mit dem Diskus unter die Top Acht kommen. Am Sonntag ist dann der entscheidende Tag. Da will ich natürlich um eine Medaille kämpfen und eine Saisonbestleistung stoßen. Ich bin fit, in Form und bin gespannt, was ich drauf habe, aber auch was meine Konkurrentinnen so drauf haben.“
Eigentlich wollte Julia Ritter die ganzen zwei Wochen im Bundesleistungszentrum Kienbaum bleiben, aber dann nahm sie kurzfristig die Startgelegenheit beim Diamond League in Stockholm wahr. „Ein verrückter Start, der mir aber große Hoffnung gegeben für die DM“, berichtete sie weiter, „weil ich bei strömendem Regen trotzdem verhältnismäßig gut gestoßen habe. Somit bin ich guter Dinge für das Wochenende.“
Am Samstagabend gegen 23 Uhr bekam Julia Ritter einen Anruf ihres Managements mit der Frage, ob sie in Stockholm starten wolle. Sie überlegte nicht lange, sagte zu. Am Sonntagmorgen musste sie sehr früh raus, ab zum Flughafen. Von Berlin aus gab es so spontan keinen Direktflug nach Stockholm. Also ging es per Umweg über das finnische Helsinki in die schwedische Hauptstadt. Nach der Landung erfolgte sofort der Transfer ins Stadion, gerade noch rechtzeitig kam sie zum Wettkampf an. Es regnete in Strömen und klitschnass absolvierte sie ihre Stöße mit der Kugel. Mit ihrer Leistung – sechster Platz mit 17,92 Metern – war Julia Ritter dennoch happy: „Natürlich hätte ich gern achtzehn Meter gestoßen, aber bei dem Wetter und dem spontanen Flug, bin ich doch zufrieden.“
Bildzeile: Mit Katharina Maisch (li.) und Sarah Gambetta (re.) muss sich Julia Ritter am Sonntag in Kassel im Kugelstoßen bei der Deutschen Meisterschaft messen. Sie peilt eine Medaille an.