Unglaubliche Kampfleistung wird mit Punkt belohnt




Handball: Für den ASV Hamm-Westfalen kommt es weiter knüppeldick in der 2. Handball-Bundesliga. Beim HSC Coburg nahm man nach schier unglaublicher Kampfleistung zwar nach einem 33:33 (16:18) einen hochverdienten Punkt mit, verlor allerdings auf dem Weg dahin in der 45. Minute Torwart Marcos Colodeti, der bei einer Abwehraktion umknickte und verletzt ausgewechselt werden musste.

Dies geschah gerade in einer Phase, in der der ASV sich nach einer fehlerbehafteten ersten Halbzeit und Vier-Tore-Rückstand anschickte, die Kontrolle über die zuvor aus Gästesicht sehr zähen Partie zu übernehmen. So bot sich sogar nach dem Ausscheiden von Colodeti, für den Regionalligatorwart Ben Wollert übernahm, zunächst die Chance auf die 25:24-Führung nach einem Spielverlauf, in dem Coburg den Ton angegeben hatte. Diese Führung gelang allerdings nicht. Im nächsten Angriff verlor der ASV, der zur Partie ohne Felix Hertlein, Jakub Sterba, Mark Artmeier, Tom Jansen und Philip Jungemann antrat, Ian Hüter wegen eines Foulspiels für zwei Minuten. In Überzahl stellte der HSC nun auf 26:24. Die Vorzeichen für den weiteren Spielverlauf waren aus Gästesicht denkbar schlecht.

ASV bleibt angeführt vom überragenden Spielmacher Yonatan Dayan kampfstark

Aber die Westfalen blieben angeführt vom herausragenden Spielmacher Yonatan Dayan kampfstark, warfen alles dagegen, was noch zur Verfügung stand und blieben im dritten Spiel innerhalb von sechs Tagen weiterhin auf Tuchfühlung. Mit seiner ersten Parade leitete Wollert den Angriff zum erneuten 27:27-Ausgleich ein (52.), der nach Auszeit Hegemann per Siebenmeter durch Fabian Huesmann zustande kam. Den Siebenmeter hatte wieder einmal ein bärenstarker Jonas Stüber herausgeholt, der von der HSC-Abwehr einfach nicht in den Griff zu bekommen war. Trotz aller Umstände war ein Auswärtssieg für den ASV wieder möglich.

Die Hoffnung darauf wurde noch größer, als Julius Meyer-Siebert in der 53. Minute in Überzahl sogar die 28:27-Führung herstellte und nach Ballgewinn durch Nicolas Körber sogar auf 29:27 erhöhte. Gute sechs Minuten vor dem Ende war die Partie gekippt, Coburgs Trainer Anel Mahmutefendic sah sich zur Auszeit gezwungen. Doch auch den folgenden Angriff stoppten die Westfalen, Andreas Bornemann netzte wurfgewaltig aus dem Zentrum zum 30:27 ein. Den schnellen Wurf der Hausherren entschärfte Wollert mit seiner zweiten Parade. Wieder war Stüber im Gegenzug erfolgreich: Auf einmal lag der dezimierte ASV nach einem 6:0-Lauf mit 31:27 in Führung (56.).

33:33-Unentschieden ist als glücklich für Coburg einzuordnen

Doch auch die Gastgeber gaben sich noch nicht geschlagen. Zwei schnelle Tore brachten den HSC wieder auf zwei Treffer heran. Bei diesem Abstand blieb es bis zur vorletzten Minute. Dann rutschte der starke Spielmacher Yonatan Dayan aus, der HSC nutzte dies zum Ballgewinn und um auf 32:33 zu verkürzen. Michael Hegemann nahm 46 Sekunden vor dem Ende die Auszeit. Die Gäste suchten mutig das Tor, um zwei Punkte mitzunehmen. Allerdings traf Nicolas Körber den Pfosten – und kassierte von den Unparteiischen eine Zeitstrafe, die selbst bei den Zuschauern in Coburg für Unverständnis sorgte. Offenbar hatten diese vor dem Wurf bereits einen Technischen Fehler gegen den ASV-Angriff gepfiffen, was im Tumult der Coburger Arena in dieser spielentscheidenden Phase untergegangen war. Coburg nutzte in der verbleibenden Zeit den Platz zum Ausgleich, der letzte ASV-Angriff kam nicht mehr durch, ebenso wenig wie der letzte Freiwurf von Andreas Bornemann. So blieb es beim 33:33-Unentschieden – nach der Schlussphase trotz der langen Führung des HSC als glücklich für die Gastgeber einzuordnen.

Beste Torschützen der Partie waren der Coburger Jesper Schmidt mit zehn Toren, davon acht per Siebenmeter, und Fabian Huesmann für die Gäste, der acht Treffer erzielte und sechs davon per Strafwurf. Beide blieben bei ihren Siebenmetern ohne Fehlwurf.
Spielfilm: 2:2 (7.), 6:2 (10.), 8:5 (16.), 9:8 (18.), 14:10 (23.), 17:14 (28.), 18:16 (30.), 22:18 (34.), 22:21 (38.), 22:22 (39.), 24:24 (46.), 26:24 (48.), 27:25 (49.), 27:31 (56.), 31:33 (59), 33:33 (60.)

HSC Coburg – ASV Hamm-Westfalen 33:33 (18:16)

HSC: Boukovinas (7 Paraden, 21 %), Apfel (2 P., 22 %) – Menges, Dettenthaler, Bis (4), Kasai, Fuß (2), Billek (5), Krone, Helmersson (3), J. Knauer (1), J. Valkovskis (6), L. Valkovskis, Röller (2), Schmidt (10, davon 8/8 Siebenmeter).
ASV: Colodeti (6 Paraden, 21 %), Wollert (2 P., 16 %) – Huesmann (8, davon 6/6 7m), Meyer-Siebert (6), Böttcher, Machner, Hüter (1), Haunold (1), Bornemann (5), Waschkowski, Körber, Dayan (6), Stüber (6), Jacobs, Coßmann.
Schiedsrichter: Bärmann, Bärmann.
Strafen: HSC 12 Min, ASV 14 Min.
Zuschauer: 1.826.

Bildzeile: In der 45. Minute knickte ASV-Torwart Marcos Colodeti bei einer Abwehraktion um und musste verletzt ausgewechselt werden / Foto ASV.