Fußball: Die Liebe zum Amateurfußball und die Zusammenarbeitt zwischen Clubs und FLVW zu verbessern. Das eint und ist die Aufgabe der neuen FLVW-Assistent/innen für Vereinsentwicklung. Dazu gehört der Hammer Ulrich Rolfing, der ab sofort in seiner Modellregionen, dem FLVW-Kreis Unna-Hamm, unterwegs ist, um die Vereine vor Ort zu unterstützen.
Im Interview macht Ulrich Rolfing seine neue Aufgabe deutlich.
Frage: Seit 1. September haben Sie eine neue Aufgabe im Kreis übernommen. Was ist das genau?
Ulrich Rolfing: Vielleicht haben Sie schon mal vom Masterplan des DFB bzw. dem Pilotprojekt „Club 2024“ gehört? Es geht darum, dass der DFB sich das Ziel gesetzt hat, die Vereinsqualität und den Vereinsfußball an der Basis zu fördern. Eine der Maßnahmen ist das „DFB-Clubberater/innen“-Projekt. Der FLVW ist seit 2020 dabei und nun hat sich auch unser Kreis Unna-Hamm entschieden, aktiv daran teilzunehmen und wir haben die Chance, die Vereinsentwicklung bei uns gemeinsam voranzutreiben. Das Projekt wird finanziell vom DFB und FLVW gefördert und auch unser Kreis leistet seinen Beitrag.
Frage: In unserem Fußballkreis sind Sie kein Unbekannter. Für diejenigen, die noch nichts mit Ihnen zu haben/hatten. Wer ist Ulrich Rolfing?
Ulrich Rolfing: Ich bin Ulrich Rolfing, 57 Jahre alt und seit dem 01.01.2022 befinde ich mich im beruflichen Vorruhestand, sodass ich Zeit habe, mich unter anderem intensiver um den Fußball zu kümmern. Der ein oder andere wird mich als Vereinsvertreter der Hammer SpVg kennen. Hier bin ich seit vielen Jahren tätig, als aktiver Spieler oder als Funktionär mit unterschiedlichen Aufgaben. Seit 2010 habe ich zusätzlich verschiedene Funktionen in unserem Kreis übernommen, wie zum Beispiel das Amt des Ehrenamtsbeauftragten. Und ab dem 1. September dann als Assistent für Vereinsentwicklung in Teilzeit. Ich habe Zeit, kenne das Thema und viele Vereinsvertreter im Kreis.
Frage: Was macht ein Assistent für Vereinsentwicklung konkret und welche Schwerpunkte gibt es?
Ulrich Rolfing: Ab sofort stehe ich für alle Fragen, die das Vereinsleben betreffen, als Ansprechpartner zur Verfügung. Herausforderungen gibt es sicherlich in jedem Klub. Der Kern des Projektes besteht dabei vor allem aus Vereinsbesuchen. Das bedeutet, dass ich gerne am Platz oder im Vereinsheim vorbeikomme, um über die Leistungen und Angeboten des Verbandes außerhalb des Spielbetriebes z. B. Vereinsmanagement, Ehrenamt, Kooperation mit Schulen, Qualifizierung zu sprechen. Wer kennt die zahlreichen Möglichkeiten und Angebote des FLVW, LSB oder der Kreis- und Stadt-Sport-Bünde? Diese sind oft nicht in der Breite bekannt oder einfach in Vergessenheit geraten. Die Unterstützungsmöglichkeiten reichen von einfachen Praxistipps bis hin zu konkreten Hilfen und strategischen Aspekten.
Frage: Stichwort Beratung. Muss man das Rad neu erfinden oder geht es auch darum die bereits bestehenden Angebote zu intensivieren oder wieder neu ins Gedächtnis zu rufen?
Ulrich Rolfing: Sicher letzteres. Sowohl der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen als auch der LSB und die Kreis- oder Stadtsportbünde haben eine so breite Palette an Beratungs- und Qualifizierungsangeboten, die oft einfach nicht bekannt sind. Allein die Möglichkeiten und Leistungen des FLVW auf Landes- und Kreisebene könnte man als kleines Buch zusammenfassen und herausbringen.
Frage: Welche Herausforderung sehen Sie bei der Vereinsberatung?
Ulrich Rolfing: Ich möchte als Bindeglied, Schnittstelle, Vermittler, Katalysator oder Lotse und nicht als Oberlehrer, Besserwisser oder als „der da vom Verband“ agieren. Neben den Möglichkeiten, die der Kreis oder auch Landesverband bietet, möchte ich aber auch in die andere Richtung tätig werden. Ich nehme gerne Ideen auf, wenn es etwas zu verbessern oder zu verändern gibt oder wenn es Kritik an etwas gibt.
Frage: Was ist das nächste Ziel?
Ulrich Rolfing: Nach einer Einarbeitungsphase hoffe ich, dass ich in den kommenden Wochen und Monaten viele Menschen in unseren Vereinen persönlich kennenlernen und vor Ort besuchen darf. Und noch einmal, weil es mir sehr wichtig ist: Ich möchte niemanden belehren oder die Welt erklären. Ich möchte mit unseren Vereinen gemeinsam etwas für den Amateurfußball tun und Ansätze finden, wie man hier und da punktuell etwas verbessern kann. Ob telefonisch, per Mail oder auch mal per WhatsApp – ich stehe als Ansprechpartner zur Verfügung. Bei unseren sportlichen Aushängeschildern oder den großen Klubs ist der Handlungsbedarf eher nicht akut. Vielleicht macht es Sinn, sich zunächst um die kleineren Klubs zu kümmern, sofern es gewünscht wird.
Frage: Gibt es ein Thema, was aktuell ansteht?
Ulrich Rolfing: In unserem Kreisgebiet gab es in diesem Jahr bereits erste Veranstaltungen zum Thema „Kinderschutz – Prävention sexualisierter Gewalt. Hier möchte ich weitere Schulungen in Kamen, Unna und Hamm anbieten mit Experten zum Beispiel vom Landessportbund.
Bildzeile: Ulrich Rolfing, der neue FLVW-Assistent für Vereinsentwicklung im Fußballkreis Unna-Hamm / Foto FLVW.