TVG Kaiserau im Triathlon-Mekka Roth




Triathlon: Am vergangenen Wochenende haben vier Mitglieder der TVG Kaiserau, Jannick Niessner, Mark Daubitz, Benjamin Wolbert und Timm Fanselow, beim legendären Triathlon in Roth (Franken) teilgenommen. Alle Athleten lieferten bemerkenswerte Leistungen und machten neue Erfahrungen.

Jannick Niessner: Eine persönliche Bestzeit in Roth

Jannick Niessner, der nach seiner Langdistanz-Premiere 2018 in Roth erneut antrat, hatte sich ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Die begehrte Sub-9-Stunden-Marke zu knacken. Mit einer Zielzeit von 9:02 Stunden verfehlte er dieses Ziel knapp, konnte jedoch seine persönliche Bestzeit um beeindruckende 34 Minuten verbessern.

„Das Schwimmen lief genau wie erwartet, nicht besser, aber auch nicht schlechter. Mit 1:02 Stunden war ich voll im Soll“, berichtete Niessner. Seine Wechsel verliefen zügig und reibungslos. Auf dem Rad zeigte er eine starke Leistung, trotz des regnerischen Wetters, das ihn jedoch nicht aus der Ruhe brachte. Mit 250 Watt im Durchschnitt und einer Radzeit von 4:45 Stunden (37,5 km/h) erreichte er eine hervorragende Zwischenzeit.

Beim abschließenden Marathon startete Niessner flott, um die verbleibenden 3:08 Stunden für die Sub-9-Zeit zu nutzen. Ab Kilometer 12 reduzierte er das Tempo etwas, konnte aber ein stabiles Tempo beibehalten. Bei Kilometer 30 wurde er von den Zuschauern in Roth nochmal kräftig angefeuert, was ihm zusätzlichen Schwung gab. „Am Ende hat es zwar nicht für das Traum-Ziel gereicht, aber ich bin sehr zufrieden mit dem Tag“, resümierte er. Nun steht für Niessner die Regeneration an, bevor die finale Vorbereitung für die Ironman-Weltmeisterschaft auf Hawaii beginnt.

Mark Daubitz: Ein herausfordernder und emotionaler Wettkampf

Mark Daubitz erlebte einen ebenso herausfordernden wie emotionalen Wettkampf. Nach der Abgabe seines Schwimmbeutels musste er zwei Stunden warten, bevor es endlich losging. „Das Schwimmen war solide, auch wenn ich insgeheim auf eine schnellere Zeit gehofft hatte“, so Daubitz.

Die Radstrecke erwies sich als besonders schwierig. Bereits nach zwei Kilometern sah er den ersten Verletzten am Straßenrand, kurz darauf einen Krankenwagen. Der einsetzende Regen machte die Strecke glatt und frisch. „Nach etwa einer Stunde in einer schnellen Abfahrt sah ich einen Athleten, der geradeaus fuhr und im Graben lag, andere hatten sichtbare Spuren vom Asphaltkontakt“, schilderte Daubitz die dramatischen Szenen. Trotz der schwierigen Bedingungen legte er eine schnellere Radzeit hin als erwartet, hatte jedoch das Gefühl, am Anfang zu viel Gas gegeben zu haben.

Der abschließende Lauf war für Daubitz eine echte Herausforderung. „Ich wollte gerne durchlaufen, hatte aber vom Start weg immer die Gefahr von Krämpfen im Nacken.“ Ab Kilometer 26 wurde es besonders zäh, und bei Kilometer 38, in Büchenbach, bekam er Seitenstechen, das er jedoch schnell wieder los wurde. Im Stadion erlebte Daubitz schließlich einen emotionalen Höhepunkt: „Und dann eine Tanzrunde mit Tränen im Stadion.“

Fanselow und Wolbert glücklich im Ziel

Timm Fanselow in einer Zeit von 11:35:27 und Benjamin Wolbert in 10:41:32 trugen sich ebenfalls in beeindruckender Manier in die Ergebnislisten ein und erlebten unvergessliche Momente beim Schwimmstart am Kanal, auf dem Rad am Solarer Berg, an dem die Zuschauer ähnlich dicht gedrängt stehen wie bei einer Bergankunft der Tour de France und auf der abschließenden Marathonstrecke, die zuerst nicht enden will und dann in einem eigens dafür jedes Jahr errichteten Stadion endet. Sie waren auch beeindruckt von dem Anteil, den die Vereinskollegen an ihrem Rennen genommen hatten. Über den Liveticker des Veranstalters sind ständig Meldungen zu Zeiten in den Vereinschat gestellt worden und Freunde und Verwandte haben die Daheimgebliebenen mit Bildern und Emotionen von der Strecke versorgt.

Die vier auch für das Hartman Tri-Team der TVG Kaiserau startenden Sportler haben in Roth ihre Willenskraft und sportliche Exzellenz unter Beweis gestellt. Geschätzte 250.000 Zuschauer bei DEM Triathlon in Deutschland sprechen eine Sprache für sich, welchen Stellenwert dieses Ereignis und damit auch das Finish in Roth in dieser Sportart haben.

Bildzeile: Jannick Niessner glücklich im Ziel