Handball: Einen turbulenten Handballabend haben fast 2.000 Zuschauer am Samstag in der WESTPRESS arena erlebt, in dem am Ende der TuS Ferndorf beim ASV Hamm-Westfalen mit 34:33 (16:16) das glücklichere Ende für sich hatte. Der TuS mischt damit weiterhin ganz vorne in der 2. Handball-Bundesliga mit.
Beide Teams gingen mit Personalsorgen in den 6. Spieltag. Bei den Gastgebern, die erneut auf Torwart Marcos Colodeti, Rückraum Tom Jansen, Rechtsaußen Jakub Sterba und Philip Jungemann am Kreis verzichten musste, waren diese allerdings noch um einiges größer als bei den Gästen, die ohne Rückraum Fynn Herzig und Kreisläufer Valentino Duvancic auskommen mussten. Immerhin konnte der ASV aus der Reserve Kaspar Böttcher, Tim Waschkowski und Torwart Marvin Makus ins Rennen schicken.
Bis zum 7:7 in der 13. Minute erlebten die Zuschauer einen ausgeglichenen Start in die Partie mit wechselnden Führungen, allerdings nie mit mehr als einem Treffer. Das änderte sich erst in der Folge: Andreas Bornemann und Yonatan Dayan warfen den ASV mit 9:7 in Führung. TuS-Coach Ceven Klatt reagierte prompt und nahm seine erste Auszeit. Doch bis zum 11:9 in der 19. Minute lagen die Westfalen noch mit zwei Treffern in Führung, hatten da aber schon auch den zweiten Rechtsaußen verloren: Mark Artmeier war bei seinem dritten Treffer unglücklich mit Kopf auf den Boden geschlagen und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung behandelt werden.
Beim Stand von 11:9 scheiterte allerdings Kapitän Fabian Huesmann für den ASV mit seinem Siebenmeter am gut gestarteten Jonas Wilde im TuS-Gehäuse. Ferndorf gelang es, auf 11:11 auszugleichen. Doch die Gastgeber konterten mit einem 3:0-Lauf, Julius Meyer-Siebert traf in der 23. Minute zum 14:11. Bevor ihm das gelang, gab es allerdings einen Schreckmoment in der WESTPRESS arena: Bei seinem Tempogegenstoßtreffer zum 13:11 touchierten Huesmann und Wilde sich gegenseitig am Knie – beide mussten verletzt ausgewechselt werden. In der zweiten Halbzeit ging es zumindest für Huesmann noch einmal weiter, auch Wilde blieb auf der Bank – wurde allerdings auch bestens von Can Adanir vertreten.
In der Folge gelang auch Ferndorf ein 3:0-Lauf, die Partie war völlig offen. So passte auch das 16:16 zur Pause, auch wenn dieses nur durch einen von Hertlein parierten Siebenmeter nach abgelaufener Spielzeit zustande kam.
Zweite Halbzeit entwickelt sich ein komplett offener Schlagabtausch
Im zweiten Abschnitt entwickelte sich ein komplett offener Schlagabtausch. Gut fünf Minuten legte dabei der ASV vor, danach hatten allerdings die Gäste leichte Vorteile und ginge zwischenzeitlich mit drei Toren in Führung. Die Hausherren blieben aber unbeeindruckt, kämpften sich Tor für Tor zurück. In der 56. Minute sorgte Ian Hüter für den vielumjubelten Ausgleich zum 31:31. Nach einem weiteren Ballgewinn der ASV-Abwehr bot sich sogar die Chance, wieder in Führung zu gehen. Julius Meyer-Siebert gelang das aber nicht, Ferndorf macht es in der Folge in Person von Daniel Hideg besser, der zweimal traf und so die Weichen für den Aufsteiger zum fünften Saisonsieg stellte.
Zwar warfen die Westfalen alles dagegen, hatten allerdings auch bei einigen knappen Entscheidungen in der Schlussphase das Nachsehen. So wurde weder ein Foul an Meyer-Siebert im Wurf noch an Jonas Stüber, der einen Bodenpass nicht aufnehmen konnte, zum Ärger der Gastgeber geahndet. Dies änderte allerdings nichts daran, dass der 34:33-Gästesieg unter dem Strich auch nicht unverdient war, da der TuS an diesem Abend immer wieder gute Antworten auf die ASV-Bemühungen fand. Den Schlusspunkt setzte allerdings ASV-Linksaußen OIe Machner, der nach abgelaufener Spielzeit seinen Siebenmeter verwandelte.
ASV Hamm-Westfalen – TuS Ferndorf 33:34 (16:16)
ASV: Hertlein (8 Paraden, 19 %), Makus (n. e.) – Huesmann (7/1), Meyer-Siebert (3), Böttcher (1), Artmeier (3), Machner (3), Hüter (3), Haunold, Bornemann (4), Waschkowski (n. e.), Dayan (7), Stüber (2), Jacobs, Coßmann.
TuS: Adanir (8 Paraden, 28 %), Wilde (4 P., 23 %) – Eres (4/2), da Rocha Viana (2), Fanger (3), Stock (2), Dahlgren (2/1), Michel (5), Hideg (10), Würz, Mundus (2), Vignjevic, Kevic (4), Hecker, Schikora.
Schiedsrichter: Bona und Frank
Zuschauer: 1.921
Strafen: ASV 6 Min, TuS 10 Min.
Bildzeile: Mark Artmeier war bei seinem dritten Treffer unglücklich mit dem Kopf auf den Boden geschlagen und musste mit Verdacht auf Gehirnerschütterung behandelt werden / Foto ASV.