Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – Concordia Wiemelhausen 1:0 (1:0). Eine deutliche Reaktion nach der 0:3 Blamage im Viertelfinale des Krombacher Kreispokals gegen den zwei Spielklassen tiefer einsortierten Bezirksligisten VfL Kamen hatte HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb gefordert. Und die kam. Auch wenn es am Ende „nur“ 1:0 hieß – der HSC hätte das Match viel höher gewinnen können. Doch nach einem Elfmeterpfiff für den Gast hätte das Spiel auch in eine ganz andere Richtung laufen können. Ein Holzwickeder Spieler hatte an diesem sonnigen Nachmittag das Pech sprichwörtlich am Fuß kleben. Gut zehn Top-Chancen hatte Stürmer Andreas „Andy“ Spais. Er verwertete keine davon – musste sich aber am Ende nicht ärgern, da der Holzwickeder Sport Club in der Defensive auch wenig bis nichts zuließ.
HSC fehlten erneut wichtige Spieler wie Gödde, Uzun, Ilic und Müller
Erneut musste der HSC auf eine Reihe von wichtigen Spielern verzichten. Philipp Gödde (Bänder- und Handverletzung), Serhat Uzun (verletzt), Kapitän Moritz Müller (erkrankt) und der rotgesperrte Damjan Ilic fehlten. Ilic wird im übrigen auch kommendes Wochenende in Neheim fehlen – er hatte für sein „Rot“ in Meinerzhagen zwei Matches Sperre aufgebrummt bekommen.
HSC wie ausgewechselt nach dem peinlichen Pokal-Aus
Dem HSC war der Wille zur Wiedergutmachung nach dem blamablen Pokal-Aus unter der Woche beim Bezirksligisten VfL Kamen (0:3 – wir berichteten) von Beginn an anzumerken. Es wurde gepresst, früh zugestellt und Einsatz gezeigt. In der 8. Minute hätte Stürmer Andreas Spais selber abziehen müssen. In der 10. Minute war es erneut Spais der sich durchwühlte, aber am guten Wiemelhausener Keeper Thorben Schmidt scheiterte. Das verdiente 1:0 erzielte der agile Eduardo Hiller, der zuletzt, wie so viele, nicht überzeugt hatte. Er wurde von Spais angespielt, setzte sich im Strafraum gut durch und erzielte die Führung (20.). In der 30. Minute fand Andreas Spais dann erneut seinen Meister in Keeper Thorben Schmidt. Und die Concordia, ungeschlagener Spitzenreiter bis dato und voller Selbstbewusstsein angereist? „Aufdrehen“ forderte Torhüter Schmidt lautstark – und seine Mitspieler hörten drauf. Allen voran der Sportfreund mit der Nummer 17, Atakan Uzunbas. Der wurde immer mutiger, wenn auch oft mit dem Kopf durch die Wand. Im Zusammenspiel mit Patrick Sacher wurde der kluge Schachzug in letzter Minute abgeblockt (29.). In der 35 Minute wurde sein Schuss sichere Beute von HSC-Keeper Giuliano Rodehutskors. In der 40. Minute wurde Uzunbas‘ Pass in letzter Sekunde zur Ecke abgewehrt. Die Concordia war im Spiel, auch wenn sie die erste halbe Stunde fast kampflos abgegeben hatte. Das ausgerechnet jener Uzunbas dann in der Kabine blieb und ausgewechselt wurde – das bleibt ein Geheimnis des Concordia-Trainerteams mit Christian Droll und Steffen Köhn.
Bildzeile: Leider entwickelte sich das Spiel des HSC gegen Wiemelhausen zu einem“Spais‘-Festival der vergebenen Chancen“. Pfosten, Latte, Torhüter – alles traf er. Nur das Tor er nicht….
„Spais-Show der vergebenen Chancen“ erreicht Höhepunkt in zweiten 45 Minuten
Die „Spais-Show der vergebenen Chancen“ ging in der 49. Minute munter weiter. Maurice Majewski setzte sich auf der rechten Seite durch und sah den Stürmer am langen Pfosten – doch der Jung-Ehemann schaffte es, aus drei Metern den Pfosten anzuvisieren. Der HSC schien alles im Griff zu haben – bis dann in der 52. Minute ein Elfmeterpfiff das Stadion durchdrang. Es war einer der ganz wenigen Vorstöße der Bochumer an diese Sonntag – und es gab Strafstoß. Nick Malvin Ruppert schoss in das von ihm aus rechte Eck. Doch HSC-Keeper Giuliano Rodehutskors war zur Stelle und parierte toll. Damit war klar: Concordia Wiemelhausen hatte unter der Woche bei einem Pokalturnier und einem 17:0 gegen den A-Ligisten Kaltehardt sein Pulver vorzeitig und an „falscher Stelle“ verschossen.
Was kam, waren nahezu unzählige HSC-Chancen. Wenn man dem HSC etwas vorwerfen musste, dann war es die Verwertung dieser Gelegenheiten. Nur eine kleine Auswahl: 63. Minute: Wieder Pass von Majewski auf Spais – und erneut ist Keeper Schmidt zur Stelle. 60. Minute: Majewski macht es selber – und kann Keeper Schmidt auch nicht überwinden. 79. Minute: Zuspiel von Spais auf Dylan Pires: Und auch der bleibt aus vielversprechender Position erfolglos. Letzte Minute: Eduardo Hiller kann Torhüter Thorben Schmidt auch nicht überwinden. Dennoch musste einem, wenn man es für den HSC hielt, bange werden, denn viel zu oft hatte Holzwickede trotz deutlichem Chancen-Plus noch einen Gegentreffer kassiert.
Extra-Lob für Dean Müsse
Ein Extra-Lob gab es an diesem Sonntag für Dean Müsse in der Holzwickeder Defensive. Hellwach, immer einen Schritt schneller als der Gegner und ausgestattet mit viel Übersicht: Müsse hielt „alles zusammen“. Er ließ die Ausfälle von Philipp Gödde und Damjan Ilic fast vergessen lassen.
HSC nun Achter – am Sonntag geht es zum SC Neheim
Am ersten Tag des Oktobers blieb es beim 1:0 Erfolg. Wiemelhausen ist nach der ersten Saisonniederlage die Tabellenführung an Wacker Obercastrop los. Der HSC steht mit vier Zählern Rückstand auf „Wacker“ nun auf dem achten Platz.
Nun geht es am kommenden Sonntag, 8. Oktober, 15.30 Uhr, im „Binnerfeld“ im Sauerland zum Duell der Frustrierten gegen den vor der Saison viel höher eingeschätzten SC Neheim. Die bislang so enttäuschenden Sauerländer besiegten den SV Sodingen mit 2:0 und rückten auf den drittletzten Tabellenplatz vor – mit fünf Punkten Abstand zum Achten, dem Holzwickeder SC.
Trainerstimme
Benjamin Hartlieb (HSC): Es war ein verdienter Sieg für uns. Die Mannschaft hat alle Vorgaben von uns gut umgesetzt. Am heutigen Nachmittag passte alles von der Torhüterleistung über die Defensive, Mittelfeld bis in den Sturm. Dennoch haben wir viele, ja zu viele Chancen vergeben. Dadurch blieb es spannend. Dennoch bin ich mit meinem Team heute zufrieden. Darauf wollen wir aufbauen.
Personalien am Rande – Spannender Sonntag für Regine Siegel, Marius Wetzel und Michael Golek
Der Holzwickeder SC hat mit Marius Wetzel einen neuen Ressortleiter für den Bereich Marketing, Sponsoring und Öffentlichkeitsarbeit gefunden. Der HSC teilt dazu mit: „Der 35-jährige Schwerter hat in der Vergangenheit verschiedene Positionen in Sportvereinen bekleidet und kann aufgrund seines beruflichen Backgrounds auf viel Erfahrung, insbesondere in den Bereichen Marketing und Vertrieb, zurückgreifen.“
HSC-Fan und Sponsorin Regine Siegel wusste nicht so recht, wen sie an diesem Tag die Daumen drücken sollte. Sie wurde in Wiemelhausen geboren – vielleicht wäre ein Remis für sie das gerechtere Ergebnis gewesen
Andere „Zeit-)Probleme hatte an diesem Sonntag sku-Mitarbeiter Michael Golek. Er berichtete live von dem Match und musste dann zur DFB-Pokalauslosung nach Dortmund. Dort hatte ihn und seinen Sohn Lasse sein „Herzensverein“, neben dem BVB, der FC Heidenheim „beauftragt“, bei der Auslosung für einen guten Gegner zu sorgen. Es wurde auswärts Borussia Mönchengladbach – nicht gerade das Traumlos, denn ein Heimspiel zum Beispiel gegen den VfB Stuttgart wäre der Wunsch gewesen. Der BVB spielt übrigens zuhause gegen Hoffenheim. Der FC Schalke muss zum FC St. Pauli.
HSC: Giuliano André Rodehutskors, Til Busemann, Andreas Spais, Pjer Radojcic (78. Finn-Jona Heinings), Jan Nielinger, Muhammed Doganalp Cakir (54. Maximilian Wolff), Eduardo Hiller, Joao Filipe da Silva Macedo (66. Moritz Keil), Maurice Majewski (71. Dylan Pires), Dean Müsse, Maximilian Schettke (83. Maximilian Schettke).
Wiemelhausen: Thorben Schmidt, Christopher Schmidt, Burak Yerli, Leon Franke, Nick Malvin Ruppert (61. Soner Aydin), Patrick Sacher, Nicolas Hoffmann (80. Emre Alaca), Abakan Uzunbas (46. Lennart Jonathan Becker), Sebastian Schmerbeck, Connor Tom Drathen (46. Luca Hauswerth), Hakan Safa Tüysüz (46. René Michen)
Tore: 1:0 Hiller (20.).
Zuschauer: 207.
Schiedsrichter: Christian Buschmann (RW Lennestadt-Grevenbrück).
Bildzeile: Das war das 1:0 für den HSC: Eduardo Hiller hatte sich in der 20. Minute großartig durchgesetzt.