Fußball, Westfalenliga 2: FC Iserlohn – Holzwickeder Sport Club 1:4 (1:3). Der Holzwickeder SC ist in der Westfalenliga 2 mächtig ins Rollen gekommen. Mit einem souveränen 4:1-Erfolg stürmte der HSC den Hemberg und fügte dem gastgebenden Erfolg eine empfindliche Niederlage bei. Hätte der HSC seine zahlreichen Großchancen insbesondere in der zweiten Halbzeit konsequenter ausgenutzt, hätte die Hartlieb-Truppe durchaus an einem zweistelligen Ergebnis kratzen können.
Schlechter Start – einmal geschüttelt – und dann ging die Post ab
Der HSC war vor gut 180 Zuschauern noch nicht mal richtig auf dem Platz angekommen, da klingelte es bereits im Kasten von Torben Simon. Kingsley Kanayo Nweke, bestens bekannt aus Brünninghausener, Dröscheder und IG Bönener Zeiten, tanzte auf eigener rechter Seite gleich drei HSC-Defensive aus und schoss humorlos mit dem 1:0 ins lange Eck für seine roten Farben nach gerade zehn Zeigerumdrehungen ab.
Doch den HSC im Herbst 2022 zeichnet eine große Moral, Torhunger, Kampfkraft und Spielfreude aus. Einmal kurz geschüttelt – und dann brach das Unheil über die Sauerländer ein. Maurice Majewski sah Serhat Uzun, der wiederum beobachtet hatte, dass Daniel Dreesen im Tor des FCI zu weit vor dem Kasten stand. Dazu kam, dass der Uzun-Schuss auch noch „flatterte“ und zum 1:1 in den Winkel einschlug (20.). Fehler Dreesen, aber auch die Defensive war im Vorfeld nur am Staunen. Höchstes Erstaunen in der FCI-Verteidigung war auch angesagt, als Andres Gerardo Gomez Dimas zu einem seiner tollen Soli ansetzte und frei vor Daniel Dreesen auftauchte. Der Keeper entschied sich fair nicht für die rustikale Notbremse, wurde ausgespielt und Gomez Dimas schob zum 2:1 für die Gäste ein (29.).
Bildzeile: Andres Gerardo Gomez Dimas kam nach einem tollen Solo zum 2:1 für den Holzwickeder SC.
In der 42. Minute dann die Vorentscheidung. Kingsley Nweke scheiterte am prächtig reagierenden Torben Simon im Holzwickeder Tor. Im direkten Gegenzug düpierte Connor McLeod, bereits im letzten Spiel gegen YEG Hassel mit einem Doppelpack erfolgreich, erneut den ganz in hellgrün gewandeten FCI-Keeper Daniel Dreesen zum 3:1.
Was immer FCI-Trainer Maximilian Borchmann in der Kabine zu seinen Spielern gesagt hatte, war nach wenigen Minuten bereits belanglos. Andreas Spais wurde angespielt, erzielte in Torjägermanier ins kurze Eck aus Sicht des Torhüters das 4:1 (50.) und machte den Deckel endgültig drauf.
Was folgte waren Großchancen der fast gesamten Abteilung Offensive immer wieder mit Gomez Dimas, Connor McLeod, Serhat Uzun oder dem eingewechselten Dondre Robinson in der 81. Minute, der komplett frei an Daniel Dreesen scheiterte.
Das passte es exakt ins Bild, dass selbst ein Elfmeter dem FC Iserlohn an diesem sonnigen Herbsttag nicht weiterhalf. Nach Foul von Philipp Gödde entschied Schiedsrichter Christian Lange vom TuS Bremen auf Strafstoß. Abdelazis Slimi ballerte das Leder aus seiner Sicht an den linken Pfosten, von wo er ins Aus sprang. So blieb es beim klaren und hochverdienten 4:1-Erfolg des HSC gegen einen Gegner, den fast alle im Stadion für deutlich stärker gehalten hatten. Auch der Ex-Holzwickeder Sascha Ernst konnte keine Akzente für seine Farben setzen. In der 59. Minute trat er mit einem Schuss weit über das Tor erst- und letztmalig in Erscheinung – dann wurde er ausgewechselt.
Am Dienstag um 19 Uhr gegen die A-Junioren des Hombrucher SV – Krombacher-Kreispokal gegen Rhynern am 19. Oktober
Keine große Pause gönnt Benny Hartlieb seinen Mannen. Bereits am Dienstag, 27. September, geht es weiter. Dann empfängt der HSC um 19 Uhr im Montanhydraulik-Stadion die A-Junioren des Hombrucher SV, aktuell Sechster der Westfalenliga.
Terminiert ist auch das Spiel im Viertelfinale des Krombacher Kreispokals gegen den Oberligisten Westfalia Rhynern. Gespielt wird am Mittwoch, 19. Oktober, 19.30 Uhr im Montanhydraulik-Stadion.
Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Ich spreche hier für das gesamte Trainerteam: Wir sind sehr zufrieden. Aber der 15. Minute hatten wir die komplette Spielkontrolle. Am Ende hätte das Ergebnis viel höher für uns ausfallen können, vielleicht müssen. Wir sind auf einem sehr guten Weg, unsere fußballerische Qualität zu manifestieren. Die aktuelle Tabelle interessiert uns und mich übrigens gar nicht. Es geht um die stetige Weiterentwicklung.
Maximilian Borchmann (Iserlohn): Mit den ersten 20 Minuten meines Teams war ich zufrieden. Wir haben das 1:0 gemacht und hätten bei etwas mehr Glück auch das 2:0 erzielen können. Was dann kam, war Fußball brutal. Drei Schüsse aufs Tor, alle drei drin. Das war wirklich unglücklich. Mit dem 4:1 kurz nach der Pause war das Spiel dann entschieden.
FC Iserlohn: Daniel Dreesen, Kubilay Tekin (79. Julian Hunecke), Abdelazis Slimi, Jonas Janetzki (70. Edin Grosonja), Kingsley Kanayo Nweke, Jonas Hollmann, Okan Gözütok (46. Salih Kadir Cankur), Justin Mitrovic, Marvin Figueira Candido (46. Yilnor Tahiri), Sascha Ernst (60. Daniel Weczorek), Jeremy Aboagye.
HSC: Torben Simon, Til Busemann (83. Moritz Müller), Patrick Fischer, Philipp Gödde, Andreas Spais (80. Dondre Julijah Robinson), Andres Gerardo Gomez-Dimas, Jan Nielinger (70. Maximilian Schettke), Serhat Uzun (75. Michael Christopher McGhan), Maurice Majewski, Dean Müsse, Connor McLeod (61. Muhammed Doganalp Cakir)
Tore: 1:0 Nweke (10.), 1: Uzun (20.), 1:2 Gomez Dimas (29.), 1:3 McLeod (42.), 1:4 Spais (50.).
Zuschauer: 180.
Schiedsrichter: Christian Lange (TuS Bremen).
Bildzeile: „Dicke Luft“ vor dem HSC-Tor. Philipp Gödde kann per Kopfball klären.