Fußball: Wenn es schlecht läuft, erlöschen die Oberliga-Lichter für den Holzwickeder Sport Club bereits an diesem Sonntag. Nach dem 2:3 am Donnerstagabend beim Tabellenführer der Abstiegsrunde, der SpVgg Vreden, lief es am Freitagabend erneut gegen den HSC. Der TuS Ennepetal gewann beim Letzten der Abstiegsrunde, Westfalia Herne, erwartungsgemäß mit 3:1 und kann nun nicht mehr von den Holzwickedern überholt werden.
Wenig Gutes versprechen auch die Spiele am Sonntag. Der SG Finnentrop/Bamenohl reicht ebenfalls bereits ein Punkt beim bereits abgestiegenen Vorletzten, dem TuS Haltern und wäre damit von Holzwickede ebenfalls nicht mehr einzuholen. Und wenn es dann auch noch im Spiel der Hammer SpVg und Victoria Clarholz einen Sieger gibt, war’s das mit der vierjährigen Oberliga-Zugehörigkeit. Am 18. Mai 2018 mit 1:0 in Olpe aufgestiegen – und nun am 22. Mai 2022 wohl der rechnerische Abstieg aus der höchsten westfälischen Liga in die sechste Liga – das ist ganz, ganz bitter für den HSC.
Definierte Ziele nicht erreicht – nur im Pokal lief es
Dem Club mit dieser so großartigen Infrastruktur droht nun sogar der Super-Gau und das Verpassen aller selbst gesetzten und zuletzt noch im November bei der Verpflichtung von Sportdirektor Benjamin Hartlieb vom Berater der Sportlichen Leitung, Karl-Friedrich Lösbrock, betonten Ziele: Verhindern des Abstiegs der Oberliga-Mannschaft, Aufstieg der A-Junioren in die Landesliga und kein Abstieg für die HSC U23 aus der Bezirksliga in die Kreisliga A. Auch Letzteres ist noch lange nicht gesichert – das U23-Team rangiert so eben mit aktuell (Freitagabend) noch einem Zähler Vorsprung über dem „Strich“. Die A-Junioren verpassten am Ende nach Punkten klar die Meisterschaft – auch wenn einige Spiele unglücklich remis endeten oder knapp verlorengingen.
Aber immerhin steht die „Erste“ noch im Finale des Kreispokals am kommenden Donnerstag, 26. Mai, um 17 Uhr in Kaiserau gegen den Landesligisten Bockum-Hövel. Neben dem Titel geht es um die Qualifikation für den Westfalenpokal. Aber all das wird nur, wenn überhaupt gewonnen wird, ein schwacher Trost werden.
Drei Punkte „hama“ wieder mal nicht
Entsprechend gedrückt war die Stimmung nach dem Abpfiff im „Hamaland-Stadion“. „Punkte „hama“ nicht, wohl aber die Anerkennung des Gegners und Respekt der gegnerischen Fans“, so lautete der Tenor.
Rot gegen Nils Hoppe nach angeblicher Notbremse von Nils Hoppe nach wenigen Minuten, eine über 80-minütige Unterzahl, ein 3:0-Rückstand, noch mal herangekommen auf 2:3 durch zwei Treffer des erneut überragenden Andres Gerardo Gomez Dimas und dann sogar durch Leon Gensicke beinahe noch der Ausgleich Sekunden vor dem Abpfiff – es war, wie so oft in den vergangenen Wochen. Die Mannschaft belohnte sich nicht für Moral und Engagement. „Entscheidend in der Abstiegsrunde gegen uns war die komplett unnötige und unverdiente 1:2-Heimniederlage gegen Haltern“, sagte bereits HSC-Chef Udo Speer vor wenigen Tagen.
Es flossen auch Tränen
Und ja, nach Abpfiff flossen auch Tränen bei Spielern und Verantwortlichen. Als schon längst der Platz im Dunkeln lag, gab es noch einige Spieler und Offizielle, die einsam und allein „noch mal in sich gingen“. Und deren Gedanken dabei drehten sich nicht nur um das 2:3 in Vreden – zuvor und gerade in der desolaten Hinrunde war einfach viel zu viel gründlich schief gegangen.
Bildzeile: Nach dem unglücklichen 2:1 in Vreden (Szene) lief es am Freitagabend erneut gegen den HSC. Der TuS Ennepetal gewann beim Letzten der Abstiegsrunde, Westfalia Herne, erwartungsgemäß mit 3:1 und kann nun nicht mehr von den Holzwickedern überholt werden. Am Sonntag könnten die Oberliga-Lichter für den Holzwickeder endgültig erlöschen.