Spais-Blitztreffer reicht für den HSC nicht – Ilic-Platzverweis dreht Spiel in die falsche Richtung




Fußball, Westfalenliga 2: RSV Meinerzhagen – Holzwickeder Sport Club 2:1 (1:1). Keine Frage, ein Remis wäre am Ende des Spiels der alten Rivalen (Benjamin Hartlieb: „Gefühlt ist es das x-te Spiel unserer Teams in kürzester Zeit gegeneinander“) gerecht gewesen. Doch jedes Spiel schreibt seine eigenen Geschichten dank Hauptakteuren, die am sonntäglichen Frühstückstisch noch gar nicht wussten, dass sie an diesem Tag gehörig zur nachmittäglichen Unterhaltung beitragen würden.

Frühstarter und Ex-RSV-Kicker Andreas Spais mit Blitztor in Minute eins

Da wollte zunächst Andreas Spais zu nennen. Der Ex-Spieler des RSV Meinerzhagen und Jung-Ehemann mit Gattin Kristin, setzte gleich mal in der ersten Minute das erste Ausrufezeichen und das ganz frühe 1:0 für den Gast aus Holzwickede. Der HSC versäumte es allerdings nachzusetzen und die Führung auszubauen. Und wenn ein Team dank Führung überlegen ist, aber versäumt nachzulegen, darf sich eben diese Mannschaft nicht wundern, wenn das Spiel in die komplett falsche Richtung läuft. Unglücksrabe in der 29. Minute war ausgerechnet Damjan Ilic, der zuletzt mehrfach fehlte, aber in seinen Einsätzen überzeugte, mit einem Handspiel eine sichere Torchance der Sauerländer verhinderte.

„Rot‘ für Damjan Ilic nach Notbremse – und das Spiel kippte früh

Schiedsrichter Jan-Ole Krüger zückte die Rote Karte und gab Strafstoß – sehr nachvollziehbar. Eren Albayrak, am Freitagabend vierfacher Torschütze seines RSV im Testspiel gegen den B-Ligisten FC Maroc Lüdenscheid, nutzte die Chance zum Ausgleich. Er stellte damit das Ergebnis nicht nur auf „Anfang“ – sondern, im Gegenteil, auf „Anfang mit deutlichem Nachteil Holzwickede“. Unentschieden und ein Mann weniger – das muss man in Meinerzhagen nun wirklich nicht haben.

RSV-Trainer Demir Mutlu mit „glücklichem Händchen“

Zweite Halbzeit: Für frischen Wind sollte Einwechselmann Inan Yetkiner sorgen, dem Mutlu Demir das Vertrauen schenkte (61.). Yetkiner hatte am Freitagabend ebenfalls mit einem Tor geglänzt – und ließ sich auch gegen Holzwickede nicht lumpen. Der Eingewechselte sorgte für das 2:1 in der 64. Minute.

Was folgte, war eine Phase, in der Meinerzhagen viele Chancen zum 3:1 und zur Vorentscheidung liegen ließ. Mit einem Doppelwechsel holte Benjamin Hartlieb Eduardo Hiller und Muhammed Cakir vom Feld und brachte Dylan Pires und Maximilian Wolff ins Spiel (70.). Und es hätte beinahe doch noch für den HSC zu einem Punktgewinn gereicht. In der dritten Minute der Nachspielzeit vergab Dylan Pires die „Hundertprozentige“ zum Ausgleich. Damit war klar: Der HSC kassiert seine vierte Niederlage (bei drei Siegen) und steht nun auf dem zehnten Platz bei 13:13 Toren. Nach „oben“ sind es nun sechs Punkte – nach „unten“ fünf Punkte. Da scheint alles möglich – doch der HSC muss endlich seine Qualitäten auf den Platz bringen.

Nun am kommenden Sonntag gegen Spitzenreiter Wiemelhausen

Graues Niemandsland also – doch es droht Unheil. Am kommenden Sonntag, 1. Oktober, kommt der neue Spitzenreiter Concordia Wiemelhausen nach Holzwickede. Da heißt es für den HSC: Verlieren absolut verboten!

Trainerstimme
Benjamin Hartlieb (HSC): Wir hatten in der dritten Minute der Nachspielzeit eine nahezu hundertprozentige Chance zum Remis. Schade, wir haben sie nicht genutzt. Wir haben nun eine spannende Woche mit Spielen im Kreispokal gegen den ambitionierten VfL Kamen am Donnerstag und am Sonntag gegen Spitzenreiter Wiemelhausen vor der Brust.

Meinerzhagen: Mike Wroblewski, Leo Bitter, Sandro Steglich (67. Steven Sordi), Nik Kunkel, Hakan Demir (89. Niko Temelkov), Eren Albayrak, Jan Germann, Anas Akhabach (61. Inan Yetkiner). Raphael Gräßer, Raphael Schwarzer, Cihat Topatan.
HSC: Giuliano André Rodehutskors, Moritz Müller, Philipp Gödde, Pjer Radojcic, Muhammed Doganalp Cakir (70. Maximilian Wolff), Eduardo Hiller (70. Dylan Pires), Joao Filipe da Silva Macedo (32. Jan Nielinger), Maurice Majewski (81.Tim Kortenbusch), Dean Müsse, Damjan Ilic.
Tore: 0:1 Spais (1.), 1:1 Albayrak Strafstoß, 2:1 Yetkiner (64.).
Besondere Vorkommnisse: „Rot“ für Damjan Ilic (HSC) wegen Notbremse (29.).
Zuschauer: 150.
Schiedsrichter: Jan Ole Krüger (SW Sende)

Bildzeile: Andreas Spais (re.) schwebt derzeit wirklich auf Wolke sieben. Frisch verheiratet mit Ehefrau Kristin und geplanter „zweiter Hochzeit“ mit Kristin in Griechenland – und am Sonntag Torschütze zum frühen 1:0 für seinen HSC. Am Ende nutzte es wenig – mit 1:2 unterlag Holzwickede in Meinerzhagen.