Tennis: Welch ein Tennistag bei den 31. TERRA WORTMANN OPEN: In begeisternder Atmosphäre auf dem vollgepackten Centre Court spielten sich sowohl ATP-Spitzenreiter Jannik Sinner wie auch Olympiasieger Alexander Zverev (ATP 4) am Freitag ins Halbfinale des ATP 500er-Rasenklassikers vor. „Die Stimmung war einzigartig, einfach unglaublich“, sagte Zverev (27) nach seinem 6:7 (5:7), 6:3, 6:4-Sieg gegen den starken jungen Franzosen Arthur Fils (ATP 37). 11.500 Zuschauer hatten die OWL ARENA bei Zverevs erneuter Aufholjagd in einen wahren Hexenkessel verwandelt und den deutschen Frontmann auch zu seinem Comeback inspiriert: „Die Unterstützung der Fans ist immer fantastisch. Ich liebe es einfach, hier zu spielen.“ Nächster Gegner Zverevs ist der Weltranglisten-Neunte Hubert Hurkacz, der im Auftaktmatch auf dem Centre Court den US-Amerikaner Marcos Giron (ATP 53) mit 7:6 (7:4) und 6:4 besiegt hatte.
Lokalmatador Jan-Lennard Struff kräftig angefeuert
Kräftig angefeuert wurde auch Lokalmatador Jan-Lennard Struff, der bei seiner Viertelfinal-Partie gegen den Weltranglisten-Ersten Sinner einen sensationellen Kampf auf Augenhöhe lieferte und sich erst im finalen Tiebreak unglücklich geschlagen geben musste. 6:2, 6:7 (1:7) und 7:6 (7:3) lautete die Schlussabrechnung aus Sinners Sicht, der im vergangenen Jahr seine Viertelfinal-Begegnung gegen den späteren Champion Alexander Bublik verletzt aufgeben musste und nun erstmals in Halle/Westfalen in der Runde der letzten Vier steht. „Es war ein tolles Match. Wir sind beide unterstützt worden von den Fans. Es hat viel Spaß gemacht“, sagte Sinner.
Alle drei bisherigen Partien von ATP-Spitzenreiter Jannik Sinner über die volle Distanz
Alle drei bisherigen Partien des Nummer-eins-Mannes bei den 31. TERRA WORTMANN OPEN gingen nun über die volle Distanz. Gegen Struff konnte der 22-Jährige nur zwei von 18 Breakbällen verwerten, zwei Mal ließ er sogar einen 40:0-Vorsprung in wichtigen Momenten aus. „Ich hatte große Chancen, das Spiel früher zu entscheiden. Aber ich bin trotzdem ruhig geblieben“, sagte er. Sinner spielt am morgigen Samstag gegen den Sieger der Partie zwischen US-Boy Chris Eubanks (ATP 44) und dem Chinesen Zhizhen Zhang (ATP 42), die am Freitagabend noch als letztes Tagesmatch anstand.
„Doch nun mache ich genau da weiter, wo ich zuletzt in Paris aufgehört habe“
Zverev scherzte nach seiner Partie gegen Aufsteiger Fils, er habe nach den anstrengenden Sandplatzwochen eigentlich kürzere Centre Court-Schichten einlegen wollen: „Doch nun mache ich genau da weiter, wo ich zuletzt in Paris aufgehört habe.“ In der prickelnden Atmosphäre der gefüllten OWL ARENA konnte Zverev allerdings bei seinem Zweieinhalb-Stunden-Auftritt keine große Müdigkeit verspüren, zu mitreißend war das ganze Set-up an diesem Halbfinaltag. Der Olympiasieger und der gerade 20 Jahre alt gewordene Fils duellierten sich lange Zeit auf Augenhöhe, mit dem sogar besseren Ende für den Next-Gen-Spieler im Tiebreak des ersten Satzes.
Zverev jetzt gegen Hurkacz
Ab Mitte des zweiten Satzes fand Zverev zu mehr Solidität und Sicherheit, nutzte seine Chancen auch entschlossener. Wie zuletzt beim Pariser Grand Slam blieb er auch ruhig und gelassen, wirkte voll fokussiert auf die Viertelfinal-Prüfung. „100 Prozent Konzentration brauche ich jetzt auch gegen Hurkacz, für den der Rasen der Lieblingsbelag ist“, sagte Zverev. Im persönlichen Vergleich führt der 27-jährige Hamburger mit 3:0, alle bisherigen Matches wurden aber auf Hart- oder Sandplätzen ausgetragen.
Die Zuschauer erleben Weltklasse an jedem Tag
Der Vorstoß von gleich drei Top Ten-Assen – Sinner, Zverev und Hurkacz – spiegelte auch die enorme Qualität und Stärke des Teilnehmerfelds bei dieser 31. Turnierauflage wider. „Es ist ein fantastisches Turnier dieses Jahr. Die Zuschauer erleben Weltklasse an jedem Tag. Und am Wochenende noch einmal eine Steigerung mit absoluten Superstars auf dem Centre Court“, sagte Turnierchef Ralf Weber.
Bildzeile: 11.500 Zuschauer sahen in der vollbesetzen OWL ARENA hochkarätige Viertelfinalmatches / Foto TERRA WORTMANN OPEN/Mathias Schulz.