Fußball, Westfalenliga 2: SC Obersprockhövel – Holzwickeder SC 1:2 (0:1). Der HSC hat seine Tabellenführung bei extrem schwierigen äußeren Bedingungen mit Windböen und Dauerregen verteidigt. Der hartnäckigste Verfolger ist nun Westfalia Soest nach einem klaren 3:0 beim krisengeschüttelten Lüner SV und mit einem Punkt Rückstand. Der Aufstiegs-Top-Favorit, der TuS Erndtebrück, unterlag zuhause der SpVg Horsthausen mit 1:2 und hat nun vier Zähler Rückstand auf den HSC. Auch wenn nicht alles in Obersprockhövel glänzte: Solche Spiele, zudem gegen einen Kontrahenten, der um seine letzte Aufstiegschance kämpft und unter erschwerten Bedingungen müssen erst einmal gewonnen werden.
Langer Ball auf Maurice Majewski – und der wurde vom „letzten Mann“ gefoult
Never change a winning team – und so setzte HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb auf jene Startelf, die auch beim Sieg gegen den Lüner SV von Beginn an gespielt hatte. Der Gastgeber begann allerdings gleich mal mit zwei Top-Chancen. Doch sowohl Moritz Schrepping (11.) als auch Nico Jahnke (18.) scheiterten am glänzend aufgelegten HSC-Keeper Felix Hacker. Die kleine Druckphase von Obersprockhövel endete dann abrupt – und spielentscheidend. Der HSC befreite sich mit einem langen Schlag aus der Umklammerung, und der Ball landete bei Maurice Majewski. Der stürmte los, machte Meter. Erst an der Strafraumgrenze stoppte ihn SCO-Kapitän Luis Monse – irregulär, wie Schiri Holger Danielsiek aus Bochum befand. Rot für Monse, Freistoß HSC, so die Entscheidung des Unparteiischen. Die ganz in Weiß gekleideten Obersprockhöveler fanden es weniger erbauend und protestierten heftigst. Trainer Robert Wasilewski bekam erst „Gelb“ – dann später „Gelb-Rot“ (40.), als er unglaubliche Diskussionsfreude bekundete und seine Coaching-Zone mal so gar nicht mehr respektieren wollte. Pjer Radojcic nahm sich das Leder und schoss humorlos zum 1:0 ein (24.). Führung und Überzahl für den HSC – das klang alles gut, denn Maurice Majewski hatte bei einem Solo auch die hundertprozentige Chance zum 2:0, scheiterte aber am Keeper Paul Achim Zölzer.
Bildzeile: Andreas Spais (re.) war eifrig in der Offensive des HSC bemüht, konnte sich aber nicht entscheidend duchsetzen. Er wurde später ausgewechselt und durch Dylan Pires ersetzt.
Auch das vermeintlich entscheidende 2:0 bringt für den HSC keine Sicherheit
Erste Risse sah man nach der Pause, als Obersprockhövel alles auf eine Karte setzte und dominierend wurde. Nico Jahnke scheiterte aus spitzem Winkel (46.). Der HSC schüttelte sich und nach einem Konter war es der am Sonntag überragende Maurice Majewski, der per Kopf das 2:0 erzielte (53.). Damit schien alles klar, war es aber nicht. Moritz Schrepping verkürzte auf 1:2 in der 56. Minute. Der HSC setzte nun noch mehr auf Defensive und Konter, konnte aber keine Spitzen mehr setzen. Auch der Gastgeber war zwar feld- und spielüberlegen, trotz Unterzahl, kam aber nicht mehr in aussichtsreiche Positionen. Am Ende punktete der Holzwickeder Sport Club dreifach. Bedeutet weiter der latz an der Sonne bei elf Siegen und sechs Niederlagen und keinem Remis.
Kartenfestival – und alle waren berechtigt – Damjan Ilic mit der fünften „Gelben“ nun gegen Lennestadt gesperrt
Taktische Fouls, manche „Mütchen“ und Diskussionsfreude, die gestillt werden mussten, all das führte zu einem wahren Kartenfestival. Schiri Holger Danielsiek, gleichzeitig Lehrwart im Fußballkreis Bochum, ahndete die großen und kleinen Vergehen mit sechsmal Gelb für den SCO, viermal Gelb für den HSC, Glatt rot gegen Luis Monse (SCO) nach Notbremse und „Gelb-Rot“ gegen Trainer Robert Wasilewski. Für den HSC-Abwehrrecken Damjan Ilic eine „Gelbe“ mit Folgen. Er ist am Freitagabend gegen Lennestadt aufgrund der fünften „Gelben“ gesperrt. Dumm, dass auch der Defensive Dean Müsse droht auszufallen. Er musste mit einer Muskelverletzung in der 65. Minute ausgewechselt werden.
Am Freitag erneut Mission „Verteidigung Tabellenführung“ im Heimspiel gegen RW Lennestadt
Weiter geht es für den HSC bereits an diesem Freitag, 23. Februar. Um 19.30 Uhr gastiert RW Lennestadt im Montanhydraulik-Stadion. RWL – da war doch was? Genau. Am 27. August musste der HSC im tiefen Sauerland ein komplett unnötiges 1:2 einstecken. Und auch in diesem Jahr sind die Lennestädter nach einem 2:1-Erfolg beim Spitzenteam Concordia Wiemelhausen und einem 2:2 gegen den wiedererstarkten SC Neheim ungeschlagen.
Trainerstimme
Benjamin Hartlieb (HSC): Es war ein wildes, hektisches Spiel, das unter schwierigsten äußeren Bedingungen mit Windböen und Dauerregen gelitten hat. Leider konnten wir keine Spielkontrolle gewinnen, trotz Überzahl. Wir wissen, dass wir es bezüglich der spielerischen Komponente besser machen können. Doch wer schon mal Fußball gespielt hat der weiß, dass auch eine lange Überzahl überhaupt keinen Erfolg am Ende garantiert. Nennen wir es ein dreckiges oder schmutziges Spiel – aber auch das muss man erst mal gewinnen. Wie es jetzt weitergeht? Nun, wir werden von Spiel zu Spiel denken. Eine Meisterschaft ist noch nicht im Februar entschieden worden. Vor ein paar Wochen haben wir noch nur nach unten geschaut. Das darf man auch nicht vergessen. Wir werden jetzt am Montag regenerieren und dann am Dienstag und Mittwoch wieder voll ins Training einsteigen und uns auf Freitag und auf Lennestadt einstellen.
Obersprockhövel: Paul Achim Zölzer, Lennart Seitz (75. Robin Kost), Nico Jahnke, Jan-Niklas Budde, Moritz Schrepping (72. Niklas Niedergethmann), Luca Max Baur (79. Jonas Seitz), Luis Monse, Felix Gremme, Arber Berbatovci, Sidney Rast (84. Mert Özkan) , Adrian Wasilewski.
HSC: Felix Hacker, Moritz Müller, Til Busemann, Andreas Spais (75. Dylan Pires), Philipp Gödde, Pjer Radojcic (85. Maximilian Schettke), Joao Filipe da Silva Macedo (60. Eduardo Hiller), Maurice Majewski (90.+1 Maximilian Wolff), Dean Müsse (65. Jan Nielinger), Damjan Ilic, Connor McLeod.
Tore: 0:1 Radojcic, (24.) 0:2 Majewski (53.), 1:2 Schrepping (56.).
Schiedsrichter: Holger Danielsiek (Bochum)
Zuschauer: 100.
Besondere Vorkommnisse: „Rot“ für Luis Monse (22., Notbremse) und „Gelb-Rot“ für SCO-Trainer Robert Wasilewski (40., wiederholtes lautstarkes Protestieren), 6 mal Gelb für SCO, 4 mal Gelb für HSC.
Bildzeile: Pjer Radojcic (re.), hier im Zweikampf mit Nico Jahnke (5) vom SC Obersprockhövel, hatte mit seinem 1:0 per Freistoß großen Anteil amErfolg seines HSC.