Schwächste Saisonleistung kostet beide Punkte

Handball Bundesliga Hamm Stuttgart Felix Hertlein



Handball: Es war in fast jeder Hinsicht der schwächste Auftritt der Saison, den der ASV Hamm-Westfalen am Sonntagnachmittag beim VfL Eintracht Hagen in der 2. Handball-Bundesliga hinlegte. Am Ende unterlagen die Gäste verdient mit 41:26 (21:8). Während die einen diesen wohl am liebsten sofort vergessen wollen, wird er den anderen wohl noch sehr lange in Erinnerung bleiben, denn den ASV in einer Halbzeit bei nur acht Toren zu halten, ist noch nicht vielen Gegnern gelungen.

Einzig Torwart Marcos Colodeti kam im Gehäuse der Westfalen noch in die Nähe einer Normalform und brachte es im Verlaufe der knapp 49 Einsatzminuten auf acht Paraden, ehe der frischgebackene Papa Felix Hertlein ihn ablöste. In allen anderen Mannschaftsteilen blieb der Erstligaabsteiger weit unter seinen Möglichkeiten. Nur 43 Prozent erfolgreich abgeschlossene Angriffe und 19 Technische Fehler belegen dies unter anderem deutlich. Dazu kam, dass die Gastgeber glänzend aufgelegt waren und jeden Fehler – und davon leisteten sich die Gäste genug für zwei oder drei Spiele – konsequent bestraften. So fiel der Heimsieg der wie im Rausch spielenden Hagener am Ende entsprechend deutlich aus.

Nicht einmal gelang es dem Tabellenzweiten, bei dem Yonatan Dayan auch wieder im Aufgebot stand, aber noch geschont wurde, im Laufe der Partie in Führung zu gehen. Zwar glich Nico Schöttle den VfL-Führungstreffer aus der ersten Minute in der dritten Minute aus, danach gelang dem VfL eine 3:0-Serie. Der ASV kam zwar wieder heran, nach dem 5:6-Anschlusstreffer von Jakub Sterba in der zehnten Minute gelang Hagen sogar ein 4:0-Lauf, fast sieben Minuten blieb der ASV ohne Torerfolg. Fehlwürfe und Fehlpässe reihten sich aneinander, in der Deckung offenbarten die Westfalen ungewohnte Lücken. Zur Halbzeitpause lag der VfL Eintracht Hagen bereits vorentscheidend mit 21:8 in Führung. Zwar verbesserte sich das Spiel der Gäste im zweiten Abschnitt, für eine richtige Wende war die Hypothek allerdings zu hoch. Immerhin honorierten auch die rund 150 mitgereisten Fans das Bemühen und klatschten ihren Spielern nach dem Schlusspfiff aufmunternden Beifall.

Trainerstimmen

Michael Lerscht: „Ein verdienter Sieg für Hagen. Der Tag für uns heute zum Vergessen. Wir sind in allen Belangen nicht bereit, das Spiel knapper zu gestalten. Das müssen wir abhaken. Wir haben nach diesen ersten zehn Spielen vier Miese auf dem Konto. Aber unter dem Strich sind wir mit dem bisherigen Saisonverlauf zufrieden. Unter dem Strich für uns ein bitterer Abend.“
Stefan Neff: „Das ist emotional etwas schwierig. Es ist genau andersherum als Mittwoch, als wir mit zehn Toren geführt haben. Es hat heute vieles zusammengepasst, wir haben uns dann in einen Rausch gespielt. Es war ein sehr gelungenes Debut von Alexander Weck, der sofort funktioniert hat. Maurice Paske im Tor war sehr stark. Es war ein fantastische Teamleistung. So niedergeschlagen wie wir Mittwoch waren, so erfreut sind wir heute. Mittwoch war es genau das Gegenteil. Wir haben heute die Leistungsbereitschaft und Leistungsfähigkeit gezeigt, was möglich ist.“

VfL Eintracht Hagen – ASV Hamm-Westfalen 41:26 (21:8)

VfL: Paske (9 Paraden), Grzesinski (2 P.) – Buergin (2), Becker (1), Norouzinezhad (4), Pröhl, Alves (3), Klein (1), Weck (4), Voss-Fels (2), Vorlicek (5), Spohn (5), Styrmisson (2), Gaubatz (1), F. Stüber (2), Busch (9, 3/3 7m).
ASV: Hertlein (1 P.), Colodeti (8 P.) – Huesmann (3, 3/5 7m), Fuchs (1), Schöttle (8), Artmeier (1), Schulze (1), Sterba (1), Jungemann, Zintel, Bornemann (4), Orlowski (2), Dayan, J. Stüber (4), von Boenigk (1), Bauer.
Zeitstrafen: VfL 8 min, ASV 8 min
Schiedsrichter: Marvin Cesnik und Jonas Konrad
Zuschauer: 1.302.

Bildzeile: Der frischgebackene Papa Felix Hertlein (Mitte) löste seinen Torwartkollegen Marcos Colodeti ab und kam im ASV-Tor noch in die Nähe einer Normalform / Foto ASV.