Handball, Verbandsliga Männer: SuS Oberaden – HC TuRa Bergkamen 24:30 (11:17). Schon der erste Angriff der Oberadener sollte einen Hinweis auf den weiteren Spielverlauf. geben. Mit einer Glanzparade vereitelte TuRa-Keeper Tim Faber eine Führung der Gastgeber. Die machte sich indes der HC TuRa zu eigen, als Damian Nowaczyk traf. 1:0. Diesen Vorsprung bauten die Gäste kontinuierlich bis zur Pause aus, wenngleich in den Anfangsminuten hüben wir drüben eine gewisse Nervosität unübersehbar war. Doch zur Halbzeit war das Stadtderby vor den gut 1000 Zuschauern eigentlich schon so gut wie entschieden. TuRa lag 17:11 vorne.
Pascal Terbeck zum 18:11 und Damian Nowaczyk per Siebenmeter zum 19:11 machten mit ihren Toren nach dem Wiederanpfiff sofort deutlich, dass sich an der HCT-Dominanz im zweiten Spielabschnitt nichts ändern sollte. Louis Hesse baute den Vorsprung auf 23:13 aus (39.) und Nowaczyk auf 25:15 (46.), auch dank eines weiterhin starken Tim Faber. Er entschied das Torhüter-Duell klar zu seinen Gunsten. Ein entscheidender Schlüssel zum Erfolg.
Bildzeile: Die Deckung der TuRaner stand kompakt und stoppt hier Oberadene Hendrick Schuchtmann.
Der Anhang, soweit er sich dem SuS Oberaden zugehörig fühlte und maßgeblich vom SuS Kaiserau – er unterstützt stets bei den Derbys die SuSler – lautstark angeführt wurde, verstummte mehr und mehr. Doch dann erlaubten sich die TuRaner einige Schwächemomente, ließen die Gastgeber bis zur 53. Minute auf 20:26 heran kommen. Mehr aber auch nicht. Dieser Torabstand hatte Bestand bis zur Schlussirene. Allgemeiner Tenor: TuRa ist ein verdienter Derbysieger. Am Ende dann auch großer Jubel und ein ausgelassenes Tänzchen des Derbysiegers auf der Spielfläche.
Trainerstimmen
Mats-Yannick Roth (SuS): Es war in meiner kompletten Handballer-Laufbahn das schwerste Spiel, was ich bisher zu bestreiten hatte. Es gibt aber Tage, da gerät selbst so ein wichtiges Spiel komplett in den Hintergrund. Das war bei mir heute der Fall. Wir hatten einen Trauerfall in der Familie. Ich kann mich nur bedanken bei den Zuschauern, dass die Halle so voll war. Ich gratuliere TuRa Bergkamen zum verdienten Derbysieg. Ich möchte mir heute Kritik an meiner Mannschaft ersparen. Wir haben in der Offensive leider einiges liegen gelassen. Wir sind erst aufgwacht, als wir wir mit neun und zehn Toren zurck gelegen haben. Das war zu spät. Dann lief uns die Zeit weg und der Gegner hat es auch clever ausgespielt. Wir haben verdient verloren. Es hat heute an vielen Punkten gehapert.
Thomas Rycharski (TuRa): Dieser Sieg fühlt sich heute besonders gut an. Man hat gesehen, dass wir die Galligkeit von Anfang an hatten. Tim Faber hat in der 1. Halbzeit schon zehn Bälle gehalten. Das war mit ausschlaggebend. So konnten wir uns bis zur Halbzeit auf 17:11 absetzen. Ich ärgere mich auch ein bisschen, denn es hätte auch noch deutlicher sein können. Wir hätten Oberaden nicht nur mit sechs aus der Halle geschossen, sondern auch mit 13 und mehr nach Hause schicken können. Wir waren gut eingestellt. In den ersten fünf, sechs Minuten waren wir noch nicht so im Spiel, wurden besser und haben das dann eingehalten, was wir uns auch vorgenommen haben. Vom Spielverlauf hatte ich nie das Gefühl, auch als Oberaden etwas näher herankam, zu verlieren. Wir haben das Spiel dominiert und Oberaden hatte nicht die Lösungen.
Bildzeile: Bergkamens Bürgermeister Bernd Schäfer (re.) und SuS-Abteilungsleiter Manfred Heinz begrüßten Zuschauer, Traienr und Spieler.
Weitere Stimmen
Bernd Schäfer (Bürgermeister Bergkamen): Wir haben alle heute ein einseitiges Derby gesehen. Ein Start-Ziel-Sieg für den HC TuRa. 30:24 verdient. Oberaden hat es nicht geschafft, irgendwann mal Mittel zu finden gegen die TuRa-Deckung. Erst als man etwas offensiver gedeckt hat, bestand die Möglichkeit, etwas näher heran zu kommen. Der Abstand war zu groß. Ein friedliches Spiel insgesamt, alle liegen sich in den Armen und haben Spaß. Ein wunderbarer Tag.
Manfred Heinz (Vorsitzender SuS Oberaden): Wir haben die 1. Halbzeit völlig verpasst. Viel zu wenig gedeckt und zu viele Gegentore bekommen in einer Halbzeit. 2. Halbzeit haben wir uns besser dagegen gestemmt, haben offensiver gedeckt und nur 13 Gegentore bekommen. Ich hätte mir gewünscht, dass wir vorher aggressiver gespielt hätten. Wenn man mit einer so großen Hypothek in die Halbzeit geht, dann war es leider nicht möglich zu gewinnen. Zum Glück war die 2. Halbzeit besser, sodass wir nicht ein komplettes Debakel erlebt haben. Es war ein faires Spiel, insgesamt eine schöne Veranstaltung, allein traurig das Ergebnis für uns.
Tim Faber (TuRa): Ein verdienter Sieg für und. Wir haben von Anfang an vor allem in der Abwehr gezeigt, dass wir das Spiel annehmen. Wir haben auch klar die bessere Torhüterleistung gezeigt. 1. Halbzeit kamen die SuS-Torhüter gar nichts ins Spiel, nach der Pause kamen dann einige Paraden. Es hat auch schon andere Spiele gegeben, wo die andere Seite besser in Spiel gekommen ist. Mit Niklas Walter und mir haben wir ein geiles Gespann. Ich bin traurig, dass er geht (Anm.: Walter verlässt TuRa zum Saisonende). Wir ergänzen uns so gut, besprechen uns vorher über die gegnerischen Schützen. So kann man vieles erahnen.
Ralf Weinberger (ehemaliger Trainer SuS Oberaden): Das war eindeutig, Bergkamen war klar besser. Entscheidend auch die Torwartposition. Oberaden spielte 1. Halbzeit komplett ohne Torwart. Hesse machte ein super Spiel. Und auch die Moog-Brüder konnten machen, was sie wollten. Was TuRa spielte, das war zeitweise wie Zauberei für Oberaden. Da muss ich mich doch iregendwie darauf einstellen.
Paul Manthei (Trainer SuS Kaiserau): Wir hatten auf den Rängen eine super Stimmung, haben mit den Kaiserauer Jungs Gas gegeben, den SuS angefeuert. Am Ende muss man sagen, dass TuRa verdient gewonnen hat. Da war schon ein gewisser Unterschied zu sehen.
Bildzeile: Tänzchen der TuRaner nach dem Schlusspfiff und dem 30:24-Heimerfolg im Stadtderby.