Handball, 2. Bundesliga: ASV Hamm-Westfalen – VfL Eintracht Hagen 27:33 (14:17). Nach Wochen mit tollen Energieleistungen ist es nun doch passiert: Der ASV Hamm-Westfalen musste dem großen Verletzungspech Tribut zollen und hat sein Heimspiel am frühen Sonntagabend gegen den VfL Eintracht Hagen mit 27:33 (14:17) verloren.
Den Westfalen fehlten dabei erneut neun Stammspieler. Zwar waren Torwart Felix Hertlein und Kapitän Fabian Huesmann ins Aufgebot zurückgekehrt, Innenblocker und Kreisläufer Jann Keno Jacobs sorgte aber für die nächste Hiobsbotschaft der Woche. Der Neuzugang hatte sich beim Auswärtsspiel in Konstanz eine Handverletzung zugezogen, die sich unter der Woche als Bruch herausgestellt hatte. Im droht nun ebenfalls ein längerer Ausfall.
Für ASV-Trainer Michael Hegemann bedeutete dies den Verlust einer weiteren Personaloption im Innenblock, wo nun nur noch Julius Meyer-Siebert als Stammkraft verblieb. Hier mussten nun andere Verantwortung übernehmen, die das etwa in Person von Marc-Andre Haunold gut machten. Auch der A-Jugendspieler Johann Vöing bekam wieder Einsatzminuten in Abwehr und Angriff ebenso.
Den besseren Start hatten die Gäste. Jan von Boenigk, Pierre Busch, Niclas Pieczkowski und nochmal Busch bescherten dem VfL eine 4:0-Führung. Der ASV verlor zwischenzeitlich Jonas Stüber wegen einer frühen Zeitstrafe. Erst nach fast sechs Minute erlöste Andreas Bornemann die Fans der Gastgeber, Stüber und Haunold legten nach. Spätestens bei dessen 3:4 in der 8. Minute waren die Hausherren vor 1.920 Zuschauern im Spiel.
Andreas Bornemann bringt ASV in der 12. Minute erstmalig mit 6:5 in Führung
Nun entwickelte sich ein intensives Duell, in dem der ASV durch Bornemann, der wie Haunold sehr lange in Angriff und Abwehr ackerte, in der 12. Minute erstmalig mit 6:5 die Führung übernahm. Bis zum 10:10 (22.) verlief die Partie völlig offen. Nach zwei nicht erfolgreich untergebrachten Torwürfen, die der VfL zu Tempogegenstößen durch Josip Jukic nutzte, lag Hagen mit zwei Treffern und wenig später dann nach dem 14:11 durch den Ex-Hammer Kim Voss-Fels erstmalig wieder mit drei Toren in Führung. „Das ging zu schnell“, meinte Hegemann später. Dies gepaart mit dem 0:4-Lauf in der Anfangsphase des zweiten Abschnitts sei dann eine zu hohe Hypothek gewesen, so der ASV-Trainer nach der Partie. „Wir haben insgesamt zu viele Chancen liegen lassen, um heute wir für etwas in Frage zu kommen.“
Der deutliche Kräfteverschleiss zeigt sich in der späten Phase des Spiels
Trotz des 15:21-Rückstands in der 37. Minute steckte der ASV aber nicht auf und versuchte in der Folge alles, um doch noch einmal ins Spiel zu kommen. Und diese Chancen boten sich den Westfalen durchaus. Spätestens mit der 4:2-Deckung in den letzten zehn Minuten boten sich dank einiger Ballgewinne noch Möglichkeiten, „für Euphorie in der Halle zu sorgen“, wie Hegemann später beschrieb. Aber dies gelang dem ASV nicht, dessen Akteuren in der späten Phase des Spiels dann doch der deutliche Kräfteverschleiss anzumerken war. „Aber trotzdem möchte ich meiner Mannschaft ein Riesenkompliment machen. Was hier alle bereit sind zu investieren, ist absolut herausragend.“
Knapp fiel das Fazit von Gästecoach Pavel Prokopec aus, der zwar mit dem Sieg und den zwei Punkten zufrieden war, durchaus aber nicht mit dem kompletten Spiel seiner Mannschaft. „Die Schlussphase hat mir überhaupt nicht geschmeckt“, brachte es der VfL-Coach auf den Punkt. Nachvollziehbar, gelang Hagen schließlich ab der 51. Minute acht Minuten lang kein Treffer. Prokopec meinte aber auch: „Wir wollen das Spiel aber auch nicht überbewerten. Wir wissen natürlich, in welcher Situation der ASV im Moment steckt.“
Für den geht es dann am Samstag mit dem Gastspiel beim TuS Nettelstedt-Lübbecke weiter, der wie Hagen aktuell noch im unteren Tabellendritten feststeckt. Hagen ist bereits wieder Donnerstag im Einsatz, dann geht es gegen den TuS Ferndorf.
ASV Hamm-Westfalen – VfL Eintracht Hagen 27:33 (14:17).
ASV: Katsigiannis (6 Paraden), Hertlein (6 P.) – Huesmann (4/4), Vöing, Meyer-Siebert (2), Böttcher (1), Machner (4), Mühlhauser, Haunold (5), Bornemann (5), Waschkowski, Körber, Stüber (6).
VfL: Paske (8 Paraden), Bochmann (1 P.) – Öhler (3), Norouzinezhad (7), Pröhl (3), Alves, Pieczkowski (1), Voss-Fels (3), Israel, Gaubatz (1), Pfalzer (1), Granlund, Jukic (4), Richter (2), Busch (6), von Boenigk (2).
Schiedsrichter: Kijowsky, Strüder.
Zuschauer: 1.920.
Zeitstrafen: ASV 6 Min, VfL 10 Minuten.
Bildzeile: Jonas Stüber (li.) traf sechs Mal gegen Hagen / Foto Henning Wegener/ASV