Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SV Westfalia Soest 0:1 (0:0). (Spieltags-)Geschichte wiederholt sich: Wie schon beim 0:2 vor einer Woche gegen den SV Sodingen war der HSC auch im zweiten Heimspiel in Folge zunächst aktiver und erarbeite sich gegen den Aufsteiger aus Soest viele gute Chancen, die aber nicht in Tore umgemünzt wurden. Erneut sprach nach Abpfiff der Gästetrainer von einem glücklichen Remis zur Pause für sein Team. Und wieder einmal war es dann der erste dicke Bock der Holzwickeder, der zur Gästeführung führte. Gerade 20 Sekunden waren nach Wiederanpfiff in der zweiten Hälfte gespielt, als ausgerechnet „Mister zuverlässig“ HSC-Kapitän Moritz Müller schwer patzte und Soests bester Torjäger Simon Kötter humorlos das 1:0 für seine Farben zu erzielen. Dabei blieb es.
Andreas Spais fällt weiter aus – Philipp Gödde kam direkt von Sanitärmesse – Felix Hacker wieder im Kasten – Comeback von Branko Vasic
Erneut hatte der HSC Personalprobleme zu lösen und auch für Spieler unangenehme Entscheidungen zu treffen. Die Knieprobleme von Andreas Spais wurden unter der Woche nicht besser – es sieht nach einer weiteren und längeren Pause aus. Philipp Gödde war zunächst beruflich bei einer Messe gefordert und kam nicht rechtzeitig zum Warmmachen ins Stadion. Er wurde allerdings später in der 61. Minute eingewechselt – und zwar in seiner alten Rolle als Offensivkraft. Im Tor entschied sich das Trainerteam für einen Wechsel – Giuliano André Rodehutskors wurde durch den genesenen Felix Hacker ersetzt. Es gab allerdings auch eine sehr positive Nachricht: Branko Vasic feierte nach vielen, vielen Monaten Verletzungspause ein Comeback.
Bildzeile: Die lange verletzungsbedingte Leidenszeit von Branko Vasic (li.) hat ein Ende. Er feierte gegen Westfalia Soest sein Comeback.
Der Aufsteiger aus Soest hatte seine beste Chance bereits in der 5. Minute. Christop Rüther zielte per Freistoß Zentimeter über die Latte. Eine Minute später war auch der HSC voll da: Moritz Müller flankte auf Dylan Pires, doch dessen Kopfball wurde mit vereinten Soester Kräften geklärt (6.). Pjer Radojcic flankte auf Damjan Ilic, doch auch der lange Abwehrmann scheiterte mit dem Schädel (26.). Hellwach war der HSC in Person von Muhammed Cakir, der auf der Linie klärte (30.). In der 36. Minute entschied dann Schiedsrichter Philippe Najda vom FC Eintracht Rheine, der sicherlich kein Heim-Referee war, einmal für den HSC. Nach schlimmem Fehlpass von Eduardo Hiller startete Mario Jurss durch – und wurde durch Damjan Ilic per Rempler gestoppt. War Ilic letzter Mann? Najda entschied sich für „nein“ und beließ es bei „Gelb“. Fazit der ersten Hälfte: Der HSC kreierte gute Chancen, war feld- und auch spielüberlegen, machte aber viel zu wenig aus diesen Vorteilen.
Moritz Müller mit Aussetzer – und das Siegtor für Soest direkt nach der Pause
Dustin Hamel fand in der Pause die richtigen Worte als Trainer der Soester. Vor allem, da sich Moritz Müller gedanklich wohl noch in der Kabine befand, patzte und das 0:1 durch Simon Kötter maßgeblich mitverschuldete. Es war also wie in der Vorwoche, als man als eigentlich bessere und reifere Mannschaft hätte führen müssen, aber dann durch individuelle Fehler patzte. Das HSC-Trainerteam setzte auf „All in“ und wechselte mit Philipp Gödde, Tim Kortenbusch, Joao Filipe da Silva Macedo und Connor McLeod viel offensiv ausgerichtetes Personal ein. In der 55. Minute scheiterte der recht fleißige, aber glücklose Dylan Pires freistehend. Ansonsten gab es kaum Chancen. Und auch die Standards waren nicht wirklich geeignet, dem Gast Sorgenfalten zu bereiten. Zu kompliziert – das war der HSC erneut an diesem Sonntagnachmittag. Pünktlich zum Abpfiff von Schiri Najda setzte der Regen ein – irgendwie symbolträchtig.
Testspiel am Mittwoch gegen die U19 des TSC Eintracht Dortmund – weitere Tests gegen die U 19 des Hombrucher SV und U19 des VfB Waltrop folgen
Beim HSC ist nun harte Arbeit gefragt. Und auch Spielpraxis. Drei Teams aus der U19-Westfalenliga stehen für Testspiele, jeweils im Montanhydraulik-Stadion, zur Verfügung. So geht es am Mittwoch, 25. Oktober, 19 Uhr, gegen die U19 des TSC Eintracht Dortmund. Am Mittwoch, 8. November, 19 Uhr, steht ein Vergleich mit der U19 des Hombrucher SV auf dem Programm. Am Mittwoch, 15. November, 19 Uhr, ist der dritte Testspielgegner die U19 des VfB Waltrop.
Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Wir sollten jetzt endgültig alle Ambitionen nach oben komplett ausblenden. Es war ein ernüchternder Nachmittag. Es ist zu leicht, Tore gegen uns zu erzielen. Lösungen und Entschlossenheit fehlten heute. Dazu kommt, dass sich die Spieler zu oft von Wort-Scharmützeln ablenken lassen. Es war ein insgesamt verdienter Sieg für Soest. Wir befinden uns in einer schweren Phase. Schade ist auch, dass wir Heinz Hemmerich zu seinem 80. Geburtstag kein schönes Sieg-Geschenk machen konnten. Dennoch auch von meiner Seite: Herzlichen Glückwunsch Heinz zu Deinem runden Geburtstag.
Dustin Hamel (Soest): Von uns war das kämpferisch eine richtig gute Leistung. Spielerisch haben wir sicherlich noch Potential, das wir heben müssen. In der Pause habe ich nach dem aus unserer Sicht glücklichen Unentschieden nach 45 Minuten die richtigen und klaren Worte gefunden. Mit Herz und Leidenschaft haben wir uns heute den Sieg erarbeitet und letzten Endes auch verdient.
HSC: Felix Hacker, Moritz Müller (84. Tim Kortenbusch), Finn Joan Heinings (61. Philipp Gödde), Pjer Radojcic (67. Connor McLeod), Muhammed Doganalp Cakir (67. Joao Filipe da Silva Macedo), Eduardo Hiller, Maurice Majewski (78. Branko Vasic), Dean Müsse, Dylan Pires, Damjan Ilic, Maximilian Schettke.
Soest: Lukas Kasparek, Philipp Ratz, Simon Kötter (84. Eduart Ibrahimi), Eckhard Geisthövel, Christoph Rüther (90. Elias Rienermann), Mario Jurss, Nils Topp (88. Niklas Drapacz), Bennet Eickhoff, Bartek Maik Dybiec (71. Luke Neitzner), Steffen Hinne-Schneider, Yasin Toy (78. Yasin Toy).
Tor: 0:1 Köster (46.).
Zuschauer: 150.
Schiedsrichter: Philippe Najda (Eintracht Rheine).
Bildzeile: Pjer Radojcic li.) bekam eine Chance in der Startelf. Doch auch er konnte beim 0:1 gegen Soest dem HSC-Spiel nicht die notwendigen Impulse geben.