Mal der besten heimischen Bobpilotin live bei der Arbeit zusehen: Laura Nolte lässt am Wochenende in Winterberg das Eis glühen




Bobsport: Ausreden, an diesem Samstag und/oder Sonntag nicht die beste heimische Bobpilotin, Laura Nolte bei ihren Weltcup-Heimrennen in Winterberg anzufeuern, gibt es schlichtweg nicht. Gerade einmal 93,8 Kilometer sind es nur vom Markt Unna bis zur VeltinsEis Arena Winterberg, der Amateurfußball und die Bundesliga ruhen und wen es dann selber noch in den Knochen juckt, der kann selber auf künstlich beschneiten Pisten die Skier unterschnallen oder im Winterwald die gute Sauerländer Luft genießen. Wer die „Lady in Pink“ (aufgrund ihrer farblichen Vorliebe und einem Sponsor, der sein Logo mit dieser Farbe aufsetzt, anfeuern will, der kann dies am Samstag, 4. Januar ab 11 Uhr beim Monobob-Wettkampf und am Sonntag, 5. Januar, ab 9 Uhr im Zweierbob tun. In beiden Disziplinen zählt die 26jährige, 1,80 Meter große und 74 Kilogramm schwere Athletin zu den Top-Favoritinnen.

Schauen wir in die einzelnen Wettbewerbe und sehen uns die Chancen von Laura Nolte, die in diesem Sommer ihre Bachelorarbeit in Wirtschaftspsychologie geschrieben hat, an.

Das sagt der Bundestrainer René Spies für die Wettbewerbe am Samstag und Sonntag

Es ist alles angerichtet für den ersten Höhepunkt im neuen Jahr: In der VELTINS-EisArena gastiert vom 3. bis 5. Januar 2025 der IBSF Bob & Skeleton Weltcup. Und der hat es in sich: Ein knappes Jahr nach der spektakulären Winterberger WM 2024 geht es nicht nur um Weltcup-Punkte, sondern auch darum, sich für die WM in Lake Placid (1. März – 16. März 2025) und auch für Olympia vom 6. Februar bis 22. Februar 2026 in Mailand/Cortina d/Ampezzo zu empfehlen und in Stellung zu bringen. Der Weltcup-Express nimmt Fahrt zu diesen beiden Events der höchsten Kufen-Kategorie auf. Der WM- und Olympia-Countdown läuft. Bob-Bundestrainer René Spies erwartet von seinen Schützlingen, „dass sie gut Bob fahren. Wenn das nicht der Fall ist, sind die anderen ganz einfach da“, sagte er nach den letzten Weltcup Rennen Ende Dezember in Sigulda/Lettland.

Bildzeile: Laura Nolte wird auf ihrer Heimatbahn in Winterberg von einer großen Fanschar angefeuert werden. Im Hintergrund die Fahrt von Laura Nolte – vorne die Anhänger.

Samstag, 4. Januar, 11 Uhr: Monobob der Damen

Nach absolvierten zwei Weltcuprennen entwickelt sich der Wettbewerb im Monobob zu einer internen Deutschen Meisterschaft. Laura Nolte und Lisa Marie Buckwitz vom BRC Thüringen führen mit 435 Punkten das Tableau an. Dahinter lauern Kim Kalicki (TuS Eintracht Wiesbaden) sowie Breeana Walker (Australien) und Andreea Grecu (Rumänien), alle mit 384 Zählern. Auf dem Hochgeschwindigkeitskurs könnte am Samstag auch der Streckenrekord im Monobob fallen. Den hält Lisa Buckwitz mit 58,51 Sekunden exakt seit dem 24. Februar 2024.

Sonntag, 5. Januar, 9 Uhr: Zweierbob der Damen

Auch im Damen-Zweierbob deutet am Sonntag, 5. Januar, vieles auf eine interne „Deutsche“ hin. Um 9 Uhr geht es los – und es wird von Beginn an Spannung da sein. Nach zwei Weltcuprennen führt Laura Nolte mit 450 Punkten vor der Weltmeisterin von 2023, Kim Kalicki aus Wiesbaden mit 410 Zählern und Lisa Buckwitz mit 402 Punkten. Auch hier ist eigentlich der Bahnrekord in Winterberg mal „Fällig“. Der stammt im Zweierbob aus dem Jahre 2015 (!) und wird mit 56.54 Sekunden von Anka Schneiderheinze mit Anschieberin Annika Drazek gehalten.

Auch das Rahmenprogramm am Samstag und Sonntag in Winterberg stimmt

Für Partystimmung im VELTINS-Kreisel mit DJ Jürgen Bangert ist ebenfalls gesorgt. Essens- und Getränkestände in der Bahn und Videowände gehören zum „Inventar“. Und Maskottchen Kufi freut sich besonders auf die jungen Gäste. Die Tageskasse ist an allen drei Tagen geöffnet. Insgesamt stehen 100 Helfer für einen reibungslosen Ablauf zur Verfügung.

Zeitplan
Samstag, 4. Januar 2025
11.00 Uhr: Monobob Damen 1. und 2. Rennlauf
14.45 Uhr: Zweierbob Herren 1. und 2. Rennlauf

Sonntag, 5. Januar 2025
9.00 Uhr: Zweierbob Damen 1. und 2. Rennlauf
13.00 Uhr: Viererbob Herren 1. und 2. Rennlauf

Die Bobbahn Winterberg
Die Bobbahn hat eine Gesamtlänge inklusive Auslauf von 1.609 Metern und insgesamt 15 Kurven. Im Labyrinth zwischen den Kurven 12 und 13 kann eine Höchstgeschwindigkeit von bis zu 140 km/h erreicht werden. Die Eisoberfläche beträgt ungefähr 6.500 Quadratmeter. Das durchschnittliche Gefälle beträgt 9,8 Prozent. An der steilsten Stelle erreicht es 15 Prozent. Die Kurven haben Radien von 16 bis 55 und eine Höhe zwischen 2,5 bis 5 Metern. Unter dem Eis verlaufen circa. 70 Kilometer Rohre, durch welche 40 Tonnen Ammoniak laufen, um die Bahn zu kühlen und das Eis zu erhalten.

Bildzeile: Laura Nolte hofft, möglichst im Mono- wie auch im Zweierbob Grund zum Jubeln zu haben.