Bobsport: Keine kann sich so schön freuen wie sie: Großer Jubel bei und um Laura Nolte gab es am Sonntag im schweizerischen Sankt Moritz. Die 24-jährige Unnaer Pilotin wurde mit vier zehntel Sekunden Vorsprung neue Weltmeisterin im Frauen-Monobob. Die Titelverteidigerin und Top-Favoritin Kaillie Humphries (USA) musste sich mit „Silber“ begnügen. Dritte wurde am Ende Lisa Buckwitz aus Deutschland. Die beiden weiteren deutschen Starter, Kim Kalicki und Maureen Zimmer belegten die guten Plätze fünf und neun.
0.27 Sekunden lag Laura Nolte nach zwei Durchgängen auf der Kunsteisbahn in St. Moritz vor Kaillie Humphries. Im dritten Lauf drehte die 24-jährige Studentin der Wirtschaftspsychologie so richtig auf. Dabei musste sie einen kleinen Nachteil hinnehmen. Sie startete als Erste und musste damit eine klebrige und noch nicht glatt gefahrene Bahn bewältigen. Doch die Unnaer Pilotin fuhr glänzende 1.1142. Kaillie Humphries startete als Zweite und legte eine ordentliche, aber nicht überragende Fahrt hin. Die 37-jährige stieß einmal an die Bande und fuhr am Ende 1.11.63 ein. Damit war der Vorsprung von Nolte auf die Amerikanerin auf 48 Hundertstel angewachsen. Es sah gut für Laura Nolte und für den entscheidenden vierten Lauf aus!
Laura Nolte im letzten Durchgang routiniert und souverän
Kaillie Humphries startete in diesem vierten Durchgang direkt vor Laura Nolte. Doch es war eher ein Verteidigungslauf, den die Amerikanerin da hinlegte – sie wollte offenkundig den zweiten Platz vor Lisa Buckwitz verteidigen. Humphries fuhr nicht ideal, nahm Banden und rettete sich als Zweite ins Ziel. Es war sicherlich nicht ihr bester Wettkampf im diesjährigen Monobo-Wettkamopf.
Laura Nolte ging den letzten Durchgang routiniert und souverän an. Es wurde am Ende ein Sicherheitslauf ohne größere Fehler. Die neue Weltmeisterin freute sich bei der Zieleinfahrt des finalen Laufes riesig, sagte: „Es ist Wahnsinn, ich hatte vorher nicht damit gerechnet. Klar, eine Medaille war das Ziel, ich wusste, Kaillie würde hier wohl dominieren. Aber ich wollte nicht lockerlassen. Die Bahn war diesmal herausfordernder als in den letzten Jahren. Aber ich kam sehr gut damit zurecht, habe sie mir gut erarbeitet.“ Chef–Bundestrainer René Spies freute sich: „Es ist ein historischer Erfolg für uns mit Platz eins und drei, nachdem wir im Monobob in den letzten Jahren nicht so erfolgreich waren.
Am kommenden Wochenende möchte Laura Nolte erneut nach Gold greifen. Auf der gleichen Bahn geht es mit Anschieberin Neele Schuten um Edelmetall im Zweierbob. Wieder wird es zum Duell mit Kaillie Humphries kommen.
Bildzeile: Jetzt ist Laura Nolte auch Weltmeisterin. Sie sicherte sich im Monobob den Titel in St. Moritz.
