Krombacher-Kreispokal, Halbfinale: „Das Tor hat richtig weh getan“ – Ex-Holzwickeder Connor Mc Leod trifft




Fußball, Krombacher-Kreispokal, 1. Halbfinale: Holzwickeder SC – Westfalia Rhynern 0:2 (0:0). Es war die 78. Minute des Krombacher-Kreispokal-Matches beim Stand von 0:0, als sich viele bereits Gedanken machten, wer denn nun vom Punkt aus die Verantwortung beim dann entscheidenden Elfmeterschießen übernehmen sollte und könnte. Dann schlug die Stunde eines Ex-Holzwickeder Spielers, der nach wie vor ganz große Sympathien genießt: Connor McLeod erzielte mit einem abgefälschten Schuss das vorentscheidende 1:0 – und stürzte den HSC und seinen Anhang ins Tal der Tränen.

HSC mit ganz starken ersten 20 Minuten

Die Geschichte des Matches bis dato ist schnell erzählt: die ersten 20 Minuten gehörten einem starken Holzwickeder SC, der die frühe Führung verdient gehabt hätte. In der 5. Minute ging nach einer Ecke ein Kopfball von Damjan Ilic um Zentimeter über den Kasten. 20 Minuten zeigte Holzwickede wirklich guten Fußball. Bis zur Pause übernahm dann der klassenhöhere Gast aus Rhynern das Zepter. Insbesondere Jan Kleine und Akhim Seber hatten irgendeinen Vertrag mit dem linken Außennetz, das sie nach Schüssen und Kopfbällen fast schon kaputtschossen. Rein ins Netz ging aber in Hälfte eins keiner der Bälle.

Westfalia dominiert zweite Hälfte – aber erst Ex-Holzwickeder Connor McLeod machte auf „Dosenöffner“

Nach der Pause war der Tabellendritte der Oberliga spielbestimmend, musste aber immer Nadelstiche des Gastgebers fürchten. Und dann kam die 78. Minute, ein Zeitpunkt, in dem der Fußballgott meinte, dem ohnehin schon unterhaltsamen Spielchen noch eine besondere Wendung geben zu müssen. Ausgerechnet der Ex-Spieler des Holzwickeder SC, Connor McLeod, bis zu diesem Zeitpunkt ein ordentlicher Arbeiter im Mittelfeld, ohne besonders zu glänzen, traute sich mal nach vorne. Zog ab, sein Schuss wurde unglücklich abgefälscht und schlug zum späten 1:0 für den Favoriten aus Rhynern ein (78.). „Das ist Fußball“, kommentierte später HSC-Chef Karl-Friedrich Lösbrock. Dass wenig später Wladimir Wagner das 2:0 erzielte (82.) war da eher eine Randnotiz.

Connor McLeod zwischen Himmel und Hölle

„Das Tor hat schon richtig weh getan“, gestand Connor McLeod nach Abpfiff gegenüber sku. McLeod ist beim HSC wie auch bei allen Fans hoch angesehen. Des Öfteren ist der sehr sympathische „Aussie“ bei den Heimspielen dabei. Dass der Jubel da eher verhalten ausfiel, ist nur verständlich. Den HSC-Fans war es am Ende fast schon egal. McLeod ging zu den Anhängern an die Bande des Stadions, begrüßte alle – eben volksnah. Das war schon ein großer Auftritt eines Top-Sportlers – trotz der Schmerzen, die er dem HSC mit seinem Treffer bereitet hatte.

Bildzeile: Seinen Treffer gegen seinen alten Verein nahmen die HSC-Anhänger Connor McLeod nicht übel. Er ist und bleibt einer der Publikumslieblinge im Montanhydraulik-Stadion.

Rhynern im Finale gegen den Sieger aus TuRa Bergkamen gegen TuS Wiescherhöfen

Westfalia Rhynern, als Tabellendritter einer der Regionalliga-Aufstiegskandidaten neben dem VfL Bochum II und den Sportfreunden Siegen, trifft nun im Finale auf den Gewinner des zweiten Halbfinals zwischen den Kreisligisten TuRa Bergkamen und TuS Wiescherhofen (3. April). Der Krombacher Kreispokalsieger zieht in den Westfalenpokal 25/26 ein.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Kompliment an meine Mannschaft. Wir waren immer gefährlich und haben gut gegen den Mann gespielt. Wir hätten durchaus auch den Sieg verdient gehabt. Ein Sonderlob geht heute an Kerem Keskin. Wie er heute gestandene Oberligaspieler um- und ausgespielt hat, war schon exzellent. Es ist schon tragisch, dass das entscheidende erste Tor durch einen abgefälschten Schuss und zudem durch einen Ex-Holzwickeder erzielt wurde. Aber das ist Fußball. Nein, der Sieg von Rhynern geht heute schon okay, aber wir waren auch nicht schlecht, im Gegenteil. Ansprechen aber müssen wir auch im Hinblick auf die nächsten Meisterschaftsspiele einige Fehler. So entstand das 1:0 aus einem eigenen Freistoß, den wir zu kurz gespielt haben, aber keine Absicherung hatten und ganz viel falsch gelaufen ist. Das habe ich auch nach dem Abpfiff direkt im Kreis angesprochen. Alles andere dann im Training.
 Alex Bruchhage (Rhynern): Wir haben verdient gegen einen gut-geordneten und gut-spielenden Gegner gewonnen. Holzwickede hat das insgesamt gut gemacht, war allerdings im letzten Drittel nicht gefährlich genug. Unser Augenmerk geht jetzt auf das Spitzenspiel am Samstag um 16 Uhr zuhause gegen den Spitzenreiter VfL Bochum II.

HSC: Orlando Stockhecke, Til Busemann, Maximilian Wolff (60. Muhammed Doganalp Cakir), Philipp Gödde (46. Seydi Keskin), Jan Nielinger, Kerem Keskin, Tom Wonneberger (76. Efe Kadir Bozaci), Maurice Majewski (69. Amin Azzofri), Michael Kuhfeld, Damjan Ilic, Maurice Modrzik.
Rhynern: Marcel-Maik Brylka, Emre Coskun (74. Mazlum Bulut), Finn Schubert, Lukas Wolf (72. Mohamed Lamine Kourouma), Akhim Seber (89. Elias Kourouma), Lennard Kleine (79. Mergim Deljiu), Patrick Franke, Justin Braun (61. Rafael Miguel Lopez Zapata), Jan Kleine, Connor McLeod, Wladimir Wagner.
Tore: 0:1 McLeod (78.), 0:2 Wagner (82.).
Schiedsrichter: Lukas Sauer (TuRa Bergkamen).
Zuschauer: 162

Bildzeile: Die Kapitäne, Damjan Ilic (HSC) und Jan Kleine (Rhynern) sowie Schiedsrichter Lukas Sauer (TuRa Bergkamen) bei der Platzwahl.