Fußball, Westfalenliga 2: RSV Meinerzhagen – Holzwickeder SC (Sonntag, 24. September, 15 Uhr, Kunstrasen des Stadions an der Oststraße, Meinerzhagen). So kann man sich auch Selbstbewusstsein holen und sein Können zeigen – auch wenn es nur gegen einen B-Ligisten ging. Der RSV Meinerzhagen, am Sonntag Gastgeber des Holzwickeder SC beim so wichtigen Spiel um den Anschluss an das obere Drittel, ballerte sich am Freitagabend (!) mal so richtig warm. Auf dem Sportplatz Winkhausen in Lüdenscheid flogen dem bedauernswerten B-Ligisten FC Maroc Schüsse und Tore nur so um die Ohren. 9 1 hieß es am Ende für den Westfalenligisten.
Und Trainer Demir Mutlu ließ insbesondere in der ersten Halbzeit, die mit einem 7:0 aus Sicht des RSV endete, einen Großteil seiner „ersten Kapelle“ ran. Eren Albayrak netzte dann auch gleich viermal ein und Raphael Schwarze zweimal. Nik Kunkel war einmal erfolgreich. In der zweiten Hälfte überwanden dann noch zum Ende hin Serkan Kabasakal und Inan Yetkiner den bedauernswerten Keeper des FC Maroc. Eren Albayrak ist übrigens in der Liga mit drei Treffern aktuelles Meinerzhagens Goalgetter.
In der Defensive brennt es des Öfteren – 13 Gegentore bisher
Der RSV Meinerzhagen setzte mit dem Testspielerfolg die bisherige Saisonbilanz fort. Offensiv konnte dem RSV Meinerzhagen in der Westfalenliga 2 kaum jemand das Wasser reichen, was die 14 geschossenen Treffer nachhaltig dokumentieren. In der Defensive aber brennt es des Öfteren – 13 Mal schlug das Leder bereits bei den Sauerländern ein. Die Bilanz von drei Siegen und drei Niederlagen sowie 14:13 Toren reicht aktuell zu Rang sieben und damit einen Platz vor dem HSC. Zuletzt siegte Meinerzhagen gegen den SC Neheim mit 3:1.
Doch auch der HSC hat statistisch gesehen bereits zweimal pro Spiel getroffen. 12:11 Tore und ebenfalls drei Siege und drei Niederlagen stehen zu Buche – und Rang acht. Fast schon irgendwie klar, dass es auch in den letzten sechs Spielen für beide Teams drei Siege gab – allerdings hat der RSV bei den Toren mit 15:10 klar die Nase vorne. Am 9. Oktober 2022 siegte der RSV Meinerzhagen auf heimischer Anlage gegen Holzwickede mit 3:1. Im Rückspiel am 16. April 2023 revanchierte sich der HSC mit einem 2:0-Heimsieg. Die Zuschauer dürfen also, geht es nur nach den Zahlen und Statistiken, ein ausgeglichenes Spiel zweier aktuell gleichwertiger Mannschaften erwarten.
Heimvorteil und -euphorie dank neuem Kunstrasen
Doch es gibt auch äußere Einflüsse, die das Pendel für die Sauerländer ausschlagen lassen können. So gibt es eine Premiere: Ein nagelneuer Kunstrasen hat das alte und unansehnliche Vorgängermodell abgelöst. Dazu kommt, dass es bei den Gastgebern in der Sommerpause einen größeren Umbruch gegeben hat. Es wurden Neue aus der Region verpflichtet – und die haben sich nun eingelebt und sichtbar Spaß am Spiel im Meinerzhagener Dress gefunden.
„Das ist eine Mannschaft, die sicherlich in das erste Drittel der Tabelle gehört. Wir wollen etwas mitnehmen. Das geht aber nur, wenn wir uns auf Fußball-Basics konzentrieren“, sagt HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb.
Philipp Gödde könnte Defensive Stabilität geben – doch noch ist sein Einsatz nicht klar – Uzun und Busemann fallen aus
Mit den „Langen“, Damjan Ilic und Philipp Gödde, käme jede Menge Sicherheit in die HSC-Defensive. Doch nach seinem Handbruch vor einigen Wochen ist es noch nicht klar, ob Philipp Gödde rechtzeitig fit wird. „Hier zählt wirklich jede Stunde. Er muss uns sagen, wie er sich fühlt und ob er sich einen Einsatz zutraut“, so Hartlieb. Dann könne aber erst endgültig am Sonntag kurz vor Anpfiff erfolgen. Fehlen werden Serhat Uzun, der sich eine Schienbeinverletzung zugezogen hat sowie der privat verhinderte Til Busemann.
Schiedsrichter fühlt sich auch im Sand wohl
Jan-Ole Krüger von Schwarz-Weiß Sende heißt der Unparteiische der Begegnung. Seit 2011 ist er Schiri. Und er mag auch sandigen Untergrund: In der Beachsoccer-Bundesliga ist er ebenfalls als Schiedsrichter aktiv.
Bildzeile: Am 16. April 2023 beim letzten Aufeinandertreffen des HSC und des RSV, siegten die Holzwickeder im heimischen Montanhydraulik-Stadion mit 2:0. Hier klären Kapitän Moritz Müller (grätschend) und Connor McLeod einen Angriff der Sauerländer.