Kompletter Medaillensatz für TVU Athletinnen – Deutsche Seniorenmeisterschaften werden zur Erfolgsgeschichte




Leichtathletik: Zu den Deutschen Hallenmeisterschaften der Masters reisten vergangenes
Wochenende sechs Leichtathletinnen des TV Unna nach Frankfurt – jede von ihnen kehrte mit einer Medaille von diesem Saisonhöhepunkt zurück.
Mit 980 Athleten aus über 500 Vereinen lieferten die Meisterschaften nicht nur einen
Nach-Corona-Melderekord, sondern sind eines der größten Leichtathletik-Events des Jahres und bieten Konkurrenz auf hohem Niveau. Wie hoch dieses Niveau ist, zeigen die vier Weltrekorde, die erzielt wurden. So schraubte zum Beispiel die 65-jährige Frauke Viebahn (DJK Blau-Weiß Annen) im Hochsprung mit 1,43 m ihren eigenen Weltrekord in die Höhe. Oder die unglaublichen 8,66 m, die der 80-jährige Eberhard Linke (LG Kindelsberg-Kreuztal) im Dreisprung erreichte.
Die sehr gut organisierte Meisterschaftspremiere in Frankfurt wäre ohne die über 70
ehrenamtlichen Kampfrichter und Helfer nicht möglich gewesen, weshalb sich die Athleten am Ende mit großem Applaus bedankten.
Goldmedaille für Wiebke Kowall im Dreisprung
Die Goldmedaille holte sich Wiebke Kowall (W35) im Dreisprung. Mit 9,83 m sicherte sie sich nicht nur den Meistertitel, sondern verbesserte ihre Bestleistung auch um über 60 cm. Die Weitspringerin hat ihre Leidenschaft für den Dreisprung neu entdeckt und sieht hier Luft nach oben „Es macht einfach viel Spaß, Neues auszuprobieren und zu sehen, was sich noch weiter entwickeln kann,“ blickt sie nach vorne.
4×200 m Staffel holt Silber
Silber gab es gleich vierfach, als die 4×200 m Staffel (W50) in einem packenden Rennen überraschend als Zweite über die Ziellinie kam. Mehrere Aufholjagden waren für Tanja Tejero-Jurksas, Claudia Schulte, Ute Fischer und Dagmar Lütge nötig, um die favorisierten Konkurrentinnen in Schach zu halten. Zwischenzeitlich führte die Staffel sogar und wurde begeistert angefeuert von zahlreichen Zuschauern und ihren Trainingskameradinnen.
Die TVU-Staffel ist nicht nur legendär, sondern auch auf nationaler Ebene bekannt, weil sie sich seit nunmehr 13 Jahren mit den großen Vereinen und Startgemeinschaften der Republik misst. Mit der Silbermedaille feiert sie ihr bisher bestes Ergebnis.
Die Bronzemedaille sicherte sich Maria Wolff (W60) im Hochsprung. Auch hier fieberte das Team mit, als bei 1,17 m ein dritter Versuch nötig war zum Weiterkommen, und die 1,20 m ebenfalls im dritten Versuch gelangen. So wurde es Platz drei denn Silber gab es für die gleiche Höhe bei einem Fehlversuch weniger.
Auch die übrigen Leistungen konnten sich sehen lassen. So steigerte sich Tanja Tejero-Jurksas (W55) im Weitsprung auf 4,09 m und erwischte auch über 60m einen schnellen Start, der zu guten 9,59 Sek. in einem hochkonzentrierten Lauf führte.
Für Claudia Schulte (W55) war das Speerwerfen ein weiteres Highlight, lagen ihre 25,10 m doch deutlich über ihrer Qualifikationsleistung.
Dagmar Lütge (W55) übertraf sich gleich mehrfach: Über 400m steigerte sie sich mit
75,20 Sek. um drei Sekunden und lieferte sich mit ihrer gewohnten Schlusssprintstärke eine Aufholjagd, die ihr schließlich einen sehr guten vierten Platz einbrachte. Auch die 200 m ließen sie ungläubig auf die Anzeigetafel schauen, als dort 32,37 Sek. aufleuchteten, ebenfalls beinahe eine Sekunde schneller als bei den Westfälischen Meisterschaften vier Wochen zuvor. „Ich bin einfach nur glücklich“, stellte sie fest.
Ute Fischer fehlt Wimpernschlag zur Bronzemedaille
Auch Maria Wolff und Ute Fischer (W60) steigerten ihre Zeiten über 200 m. Für Fischer fehlte nach einem spannenden Zweikampf auf der Zielgeraden ein Wimperschlag zur Bronzemedaille, ihre 32,90 Sekunden reichten für Platz vier, auch von Silber nur drei Zehntelsekunden entfernt.
Begleitet wurden die sechs Starterinnen von Anja Apel, die krankheitsbedingt ihren
Qualifikationswettkampf verpasst hatte, und Heike Peters – beide Kameradinnen
der Trainingsgruppe, die sich über Zuwachs aller Altersklassen freut, mit und ohne
Wettkampfambitionen. „Die Begleitung ist super unterstützend“, stellte Schulte während der Wettkämpfe fest, „auch einen Trainer zu haben, wäre prima.“ Die gemeinsame Reise nach Frankfurt stärkt das Wir-Gefühl und die Vorfreude auf die nächsten Events. Im Sommer sind die Deutschen Meisterschaften in Gotha als Reiseziel bereits im Visier.
Bildzeile: Begeisterte Wettkämpferinnen unterstützt von Trainingskameradinnen Heike Peters (links) und Anja Apel (rechts).