Fußball, Bezirksliga: VfL Kamen – Kamener SV 2:2 (1:2). Rund 400 Zuschauer schauten im Jahnstadion dem Kamener Derby bei nebeligem Herbstwetter zu und erlebten am Ende keinen Sieger. Beide Mannschaften trennten sich mit einem 2:2-Unentschieden. Das reichte dem VfL mit nunmehr 29 Zählern zwar weiterhin für Platz eins in der Tabelle, doch Mitkonkurrent Heessen – er hatte spielfrei – hat mit seinen 28 Zählern jetzt eine bessere Ausgangsposition. Der KSC sammelte mit dem dritten Remis einen wichtigen Zähler im Abstiegskampf ein. Mit aktuell neun Punkten belegt man Tabellenrang zehn.
Der Kamener SC hätte sogar noch zwei Zähler mehr auf dem Punktekonto verbuchen können, ja, wenn das Spiel zur Halbzeit ein Ende gefunden hätte. Da führte die Kahya-Truppe etwas überraschend 2:1. Nach 24 Minuten sogar 2:0, ehe Hendrik Duske ein Eigentor unterlief. Erst in Minute 85 konnte der VfLer Mirco Gohr den 2:2-Ausgleich herstellen.
In den ersten 45 Minuten hatte Gastgeber VfL mehr Spielanteile, war dominanter, doch der KSC blieb bewusst defensiver und verteidigte mit Geschick. Zudem stand mit Fabian Vollmer ein überragender Schlussmann im KSC-Gehäuse. Er agierte fehlerlos. Nicht so sein Gegenüber Joel Kiranyaz, der in der 24. Minute viel zu weit vor seinem Tor stand. Das erkannte der KSCer Kevin Lehmann und überlistete den VfL-Keeper mit einem langen Bogenball zum 2:0. Drei Uhrzeigerumdrehungen zuvor hatte KSC-Torjäger Moritz Denninghoff für die 1:0-Führung gesorgt.
Nach dem Wechsel startete der VfL einen Sturmlauf, spielte „Einbahnstraßen-Fußball“, kam nach mehreren ausgelassenen Chancen aber erst spät zum 2:2-Ausgleich. Die Gäste verbuchten dagegen nur den einen oder anderen Entlastungsangriff, ohne für große Torgefahr zu sorgen, setzten sich aber kämpferisch zur Wehr. Am Ende kam es zur Punkteteilung.
Bildzeile: Schiedsrichter Dominik Tillmann führte die beiden Kamener Teams zum Anstoß auf das Spielfeld. (Anm.: Der Nebel sorgte für mangelnde Bildqualität).
Trainerstimmen
Mehmet Kara (VfL): Es war das erwartet schwere Derby. Darüber habe ich schon vor dem Anpfiff geredet. Keiner wollte mir das so recht glauben. Ich bin schon so lange dabei, Derbies haben ihre eigenen Gesetze. Auch wenn der Gegner Tabellenletzter ist, es ist immer schwer. Das habe ich versucht, der Mannschaft zu vermitteln. Anscheinend ist es nicht angekommen. Der KSC-Trainer hat wahrscheinlich seine Mannen besser erreicht als ich. Ich weiß nicht, warum meine Spieler den Kampf nicht angenommen haben. So ein Spiel läuft über den Kampf. Da muss man nicht spieleriscch glänzen, da muss man die Zweikämpfe annehmen. Das haben wir 1. Halbzeit nicht gemacht. Der zweite Durchgang war viel besser, wir haben auf ein Tor gespielt. Der KSC hat am Ende nur auf Zeit gespielt, die haben kaum noch was nach vorne gemacht. Das ist halt so, unsere Ansprüche sind andere. Und wenn der Gegner so spielt, dann müssen wir Lösungen finden. Darüber werden wir reden. So ein Spiel muss man früher entscheiden. Wenn man es bis zum Ende so spannend macht, geht man halt nur mit einem Punkt nach Hause.
Ahmet Kahya (KSC): Wir haben eine gute 1. Halbzeit gespielt. Wir wollten wenig zulassen, in der Ordnung stehen, was uns auch geglückt ist. Wir sind 2:0 in Führung gegangen und standen vor dem 3:0. Im Gegenzug kassierten wir das 2:1. Wir wollten 2. Halbzeit an die erste anknüpfen, so weiter machen. Wir haben dem VfL den Ballbesitz überlassen. Vorne draufgehen, das war nicht unser Plan. Wir standen weiterhin gut in der Ordnung und wollten dem VfL nicht das 2:2 ermöglichen. Die eine oder andere Situation hätten wir doch besser ausspielen können. Alles kann man nicht verteidigen, den Rest hat unser Torhüter Fabian Vollmer erldigt. Insgesamt ist es ein verdienter Punkt für uns.
VfL: Kiranyaz, Kilinc (48. Guhse), Oxe (63. Olivera), Icen (46. Gül), Ücüncü, Witt, Gohr, Hildebrandt, Heidbrink, A. Born (85. Demir), Karaduman.
KSC: Vollmer, Bastürk, Milder, Gün, Üstün, Duske (86. Hümmer), M. Denninghoff (90. Can), Aktas, Lehmann, Hahn (90. Zientek), Jans.
Tore: 0:1 (21.) M. Denninghoff, 0:2 (24.) Lehmann, 1:2 41.) Duske Eigentor, 2:2 (85.) Gohr.
Bildzeile: KSC-Torhüter Fabian Vollmer war Mann des Spiels. Mit mehreren Paraden hielt er den einen Punkt für seine Mannschaft fest. 2:2 ging das Stadtderby zwischendem VfL Kamen und dem Kamener SC aus.