Kämpferische Paula Rumpf sichert sich nach ihrem Sieg in der Halle auch „draußen“ den Westfalernmeistertitel




Tennis: Besser geht es nicht! Anders kann die Turnierwoche der 89. Westfälischen Meisterschaften beim TC BW Ahlen nicht beschrieben werden. Vor allem Damen-Siegerin Paula Rumpf (TC Union Münster, ehemals TC Methler) und Herren-Sieger Robin Sanz (TC Iserlohn) werden diese Aussage aus sportlicher Sicht sofort unterschreiben. Auch die anderen Aktiven, der Verein mit seinen vielen Helfern und die Organisatoren schwärmten von einer perfekten Tenniswoche.

Am Finalsonntag kamen die zahlreichen Zuschauer beim Finale der Damen und der Herren voll in den Genuss von hochspannendem Tennis. Zuerst betraten mit Sarah Gronert (TSC Hansa Dortmund) und Paula Rumpf (TC Union Münster) zum Finale die beiden Topgesetzten den Center Court. Und im ersten Satz sah es so aus, als wenn die 36-jährige Gronert – die bereits 2008 und 2009 triumphieren konnte – die 16 Jahre jüngere Rumpf in Schach halten könnte. Sie holte sich in einem fahrig startenden Match Satz 1 mit 6:3. Doch die amtierende Hallen-Westfalenmeisterin packte ihr Kämpferherz aus. Auch weil Gronert ihr variables Offensivspiel nicht wie erhofft aufziehen konnte und sich am Ende die Fehler häuften, gingen die folgenden zwei Sätze und der Titel als Westfalenmeisterin unter freiem Himmel zum ersten Mal an Paula Rumpf – 3:6, 6:3, 6:4.

Herren-Finale sieht Match der Iserlohner Teamkollegen

Bei den Herren ging mit Marcel Zielinski die Nummer 1 der Setzliste als Favorit ins Endspiel gegen seinen Iserlohner Teamkollegen Robin Sanz. Noch vor zwei Wochen siegte Zielinski im Endspiel der Göttingen Open klar mit 6:1, 6:0. Doch sein Gegner straffte sich und ging mit breiter Brust ins Finale. Der Favorit war beeindruckt von der Gegenwehr. Über das gesamte Match hatten beide Akteure Probleme, ihre Aufschlagspiele durchzubringen, zeigten aber dennoch typisches und gutes Sandplatztennis. Jeweils beim Stand von 5:5 belohnte sich Außenseiter und Collegespieler Sanz für sein mutigeres Spiel und brachte seinen ersten Titel bei den Verbandsmeisterschaften mit 7:5, 7:5 unter Dach und Fach. Mit dem TC Iserlohn kämpfen sie in einer Woche gegen den TC BW Halle um den Aufstieg in die 2. Bundesliga Nord.

Wiedersehen in Ahlen 2024

Noch vor Ende der sieben blau-weißen Tennistage in Ahlen wurde beschlossen, dass auch die 90. Westfälischen Meisterschaften im kommenden Jahr auf der Anlage an der Langst ausgetragen werden. WTV-Präsident Robert Hampe und die Vorsitzende des Vereins, Marion Bußmann, betonten unisono das gute Zusammenspiel von Veranstalter und Gastgeber während der gesamten Woche. Das merkten auch die rund 100 Aktiven in den Seniorenkonkurrenzen, die nicht nur hervorragenden Sportsgeist und gutes Tennis, sondern sich auch angetan von der Atmosphäre beim TC Blau-Weiß Ahlen zeigten.

Seniorinnen und Senioren

Damen 50
Kirsten Gödde (TC Lössel-Roden) heißt die Siegerin bei den Damen 50. Zwei Erfolge in der Gruppe und im Endspiel mit 6:1, 6:1 gegen Birgit Mühling (TC RW BO-Werne, links) ließen keinen Zweifel an ihrer Stärke aufkommen.
Damen 60
Karin Koehle (Suderwicher TC, links) ist mit Paula Rumpf die Dame mit den meisten Siegen bei den diesjährigen Meisterschaften. In vier Gruppenspielen blieb sie ungeschlagen. Das entscheidende Match gegen die Zweitplatzierte Monika Harnischmacher-Blatter (TC Lössel-Roden, rechts) ging knapp mit 6:4, 7:5 zu ihren Gunsten aus.
Damen 65
Die spannendste Konstellation gab es in der 4er-Gruppe bei den Damen 65. Hier hatten am Ende Elisabeth Hammelstein (ATV Dorstfeld, links), Ulrike Kaluza (TV RW Bönen, Mitte) und Inge Stegnjajic (SV Germania Bredenborn, rechts) jeweils 2:1-Siege auf dem Konto. Mit einem mehr gewonnenen Satz durfte sich am Ende Elisabeth Hammelstein über den Titel freuen.

Bildzeile: Ulrike Kaluza (TV RW Bönen, Mitte) musste sich bei den Damen 65 knapp geschlagen geben.

Herren 30
Gegen Jörg Bornemann (STK Arnsberg), die Nummer 8 der deutschen Rangliste bei den Herren 30, war kein Kraut gewachsen. Mit drei Siegen in drei Gruppenspielen gegen Nikolaj Ptasinski (Dorstener TC), Stefan Hoffrichter (TC BW Ahlen) und Mirko Sasse (TV Espelkamp-Mittwald) sicherte sich er sich den Titel.
Herren 40
Einen Sieg mehr benötigte Frank Ehlert (TV Altlünen) in seiner 5er-Gruppe zum Titel vor dem Zweitplatzierten Alexander Hiller (TC Drensteinfurt).
Herren 45
Dominik Göbel (Dortmunder TK RW) musste für seinen Sieg lediglich zwei Gruppenspiele erfolgreich bestreiten. Sein Finalgegner Björn Berg (TC GW Paderborn) konnte nicht antreten.
Herren 50
Mit Matthias Bieling (THC Münster) und Stefan Seitz (TC Buer SWG) bestritten zwei Ungesetzte das Finale bei den Herren 50. Seitz profitierte unter anderem von der verletzungsbedingten Aufgabe von Titelverteidiger Michael Schmidtmann (TC GW Lippstadt). Bieling kegelte die Nummer 2 der Setzliste, Marc Bartels (TC Eintracht Dortmund), im Halbfinale raus und hatte im Finale noch genügend Körner für einen 6:1, 6:2-Triumph gegen Seitz.
Herren 55
Aller guten Dinge sind drei auch für Lutz Rethfeld (THC Münster), der sich im entscheidenden Gruppenspiel gegen Teamkollege Andre Kropp mit 6:3, 6:0 den nächsten seiner unzähligen Westfalenmeistertitel sicherte.
Herren 60
Und nochmal ein Erfolg für den THC Münster. Thorsten Lubeseder gab im Verlauf des Turniers lediglich vier Spiele ab. Sogar im Finale gab er dem Topgesetzten Alexander Potapov (TC RW Gevelsberg) mit 6:0, 6:0 das Nachsehen.
Herren 65
Fast das gleiche Resultat spielte Seriensieger Jürgen Ackermann (TC St. Mauritz) im Finale gegen Rolf Markowski (TC Marl 33) ein – 6:0, 6:1. In der stark besetzten Konkurrenz waren sieben von acht Teilnehmern in der Deutschen Rangliste aufgeführt.
Herren 70
Peter Faber (TG Gahmen) heißt der Sieger der Herren 70-Konkurrenz, in der sich die die Nummer 1 der Setzliste, Thomas Profazi (TC St. Mauritz) und die Nummer 2, Adam Antal (TC RW Bad Oeynhausen), im Halbfinale verabschiedeten. So war der Weg für die Nummer 4 frei, der im Endspiel auch die Nummer 3, den favorisierten Antonius Warmeling (TC SG Hagen), mit 7:5, 6:3 bezwang.
Herren 75
Heiner Eymer (RV Rauxel) war es vorbehalten, das einzige Finale der diesjährigen Meisterschaften zu gewinnen, in dem ein Matchtiebreak die Entscheidung bringen musste. In einer wahren Achterbahnfahrt setzte er sich mit 7:6, 1:6, 10:8 gegen Wilfried Siwitza (TG Gahmen) durch.

Bildzeile: Der Oberadener Hans-Hermann Leue (re.) belegte Platz zwei bei den Herren 80.

Herren 80
Was für eine Premiere für Volker Töbel (TC Flora Dortmund). Er war nicht nur zum allerersten Mal dabei, sondern triumphierte auch mit drei Siegen in der 4er-Gruppe der „Königsklasse“ vor Hans-Hermann Leue (TV Espelkamp-Mittwald).

Bildzeile: Paula Rumpf steigerte sich im Finale und wurde wie in der Halle Westfalenmeisterin / alle Fotos WTV.