Tennis: Wechsel an der Spitze beim Westfälischen Tennis-Verband: Auf Robert Hampe, der den Verband 23 Jahre lang führte, folgte als sechster Präsident Jörg Hochdörffer. Der 48jährige Pädagoge aus dem südwestfälischen Bad Laasphe wurde auf dem Verbandstag in der Stadthalle Kamen zum 6. Präsidenten des Westfälischen Tennis-Verbandes gewählt worden. Hampe wurde zum Ehrenpräsidenten gewählt wurde.
Selten zuvor in der 77-jährigen Verbandsgeschichte hat ein Verbandstag so viele Vereine mobilisiert. Vor Ort und mittelbar über Vollmachten übten 280 Vereine ihr Stimmrecht aus. Hochdörffer wurde bei Wahl zum Präsidenten mit 723 Stimmen gewählt, sein Gegenkandidat Lutz Rethfeld (60, Münster) bekam 295 Stimmen.
Die Vizepräsidenten Jürgen Eilert (Finanzen, Kamen), Jan-Henning Janowitz (Medien, Kommunikation und Digitalisierung, Dorsten) wurden für drei weitere Jahre gewählt, Michael Stichling (Jugendsport und Jugendbildung, Neubeckum) wurde vom Verbandstag bestätigt, nachdem er bereits beim Jugendverbandstag einstimmig wiedergewählt wurde. Neu im Präsidium sind Prof. Dr. Michael Ludvik (Wettkampfsport Erwachsene, Unna) und Ulrich Steinbach (Sport- und Vereinsentwicklung, Gevelsberg) und Nicolin Lücke (Nachwuchsleistungssport, Herne).
Bildzeile: Robert Hampe, der scheidende WTV-Präsident, wurde zum ersten WTV-Ehrenpräsidenten gewählt.
Zahlreiche Gäste zum Hampe-Abschied
Auch zu Ehren Robert Hampes waren Kamens Bürgermeisterin Elke Kappen, DTB-Vizepräsident Jan Hanelt und LSB-Vizepräsident Diethelm Krause in die Kamener Stadthalle gekommen. Sie alle verabschiedeten Hampe mit beeindruckenden Worten und Gesten, die zeigten, dass der 74-jährige Funktionär deutliche Spuren in der Sportlandschaft in NRW und besonders im Tennissport hinterlassen hat. Alle drei nutzen außerdem die große Bühne vor über 250 Gästen, um die Kraft des Sports und des Ehrenamtes für den Zusammenhalt in allen Gesellschaftsbereichen zu beschwören. Mit Thorsten Nowak (Europa-Chef Wilson) und Christian Miele (CEO Tennis-Point) waren außerdem die wichtigsten WTV-Sponsoren mit ihren führenden Köpfen vertreten.
Standing Ovations für Rethfeld, Straub und Krusch
Nicht hoch genug bewerten kann man am Ende auch das außergewöhnliche Engagement, welches Lutz Rethfeld (Vizepräsident Wettkampfsport Erwachsene), Gerti Straub (Vizepräsidentin Nachwuchsleistungssport) und Norbert Krusch (Vizepräsident Sport- und Vereinsentwicklung), der sich nicht mehr zur Wahl stellte, in den letzten Jahren für den Westfälischen Tennis-Verband ehrenamtlich geleistet haben. Es wurde mehr als deutlich, wie viel Herzblut und Leidenschaft sie in den letzten Jahrzehnten für „ihren Sport“ geopfert haben. Sie dienen als Vorbilder für nachfolgende Generationen und schieden mit Standing Ovations aus ihren Ämtern aus.
Bildzeile: Jörg Hochdörffer wurde auf dem WTV-Verbandstag in der Stadthalle Kamen zum 6. Präsidenten des Westfälischen Tennis-Verbandes gewählt.
Jörg Hochdörffer schlug dem Plenum in einer seiner ersten Amtshandlungen vor, alle drei zu WTV-Ehrenmitgliedern zu wählen. Die Versammlung stimmte diesem Vorschlag einstimmig und mit langanhaltendem Applaus zu. Ebenso wurde Robert Hampe zum ersten WTV-Ehrenpräsidenten gewählt.
Ehrungen für Leistungen auf und neben dem Platz
Viele Teilnehmer und Gäste folgten dem Verbandstag als verdiente ehrenamtliche Mitarbeiter oder als erfolgreiche Sportlerinnen und Sportler. So erhielt Wilfried Klauer (TC SG Hagen) die Goldene Ehrennadel des WTV für seine langjährige Arbeit im Bezirksjugendausschuss Südwestfalen, als Referent und Spielleiter und als Mitglied im Sportausschuss. Die Silberne Ehrennadel bekamen Hans-Joachim Sprenger (TC Coesfeld) und Olaf Kirchner (TC Eintracht Dortmund) verliehen. Dauergast bei den Ehrungen ist Manon Kruse (TC Union Münster). Die 43-Jährige räumte u.a. zum zweiten Mal in Folge alle Titel (Einzel, Doppel, Mixed, Team) bei den Young Seniors Weltmeisterschaften ab. Die Herren 70 des TC RW Bad Oeynhausen und die Herren 75 des TV Espelkamp Mittwald erhielten für ihren Deutschen Meistertitel mit der Mannschaft ebenso eine besondere Ehrung wie die 13 Westfalenmeister der Wintersaison 2023/24 in allen Altersklassen.
Standing Ovations brandete am Samstag auch für Sophia Schmidt auf. Sie wurde mit einer besonderen Ehrung für den Bereich Inklusion bedacht. Bei den Australian Open im Januar belegte sie mit ihrer amerikanischen Partnerin den 1. Platz im Doppel für Menschen mit geistiger Behinderung. Eine tolle Leistung, die entsprechend gewürdigt wurde.
Gleich drei Preise gab es im Rahmen der Verleihung „Verein des Jahres“. Der TC BW Wanne-Eickel gewann diesen für den Bereich Inklusion, der TC RW Dahl aus Paderborn für die hervorragende Jugendarbeit. Den Hauptpreis nahmen stolz die Verantwortlichen des TV Rosenthal 1899, aus einem der südlichsten Zipfel des Verbandsgebietes, entgegen.
Finanziell auf einem guten Weg
Erfreuliche Zahlen präsentierte Jürgen Eilert in seiner Funktion als WTV-Vizepräsident für den Bereich Finanzen mit einem Jahresüberschuss von rund 133.000 Euro. Auch der aufgestellte Haushalt für das Jahr 2024 wurde einstimmig genehmigt. Im Anschluss wurde das Präsidium mit lediglich einer Gegenstimme entlastet. Die Mitgliedsbeiträge des DTB und des LSB NRW werden von den jeweiligen Mitgliederversammlungen der Spitzenverbände festgesetzt. Ändert der DTB und / oder der LSB NRW seinen Beitrag, so ändert sich der Mitgliedsbeitrag des WTV vom gleichen Zeitpunkt an um den entsprechenden Betrag, ohne dass es eines besonderen Beschlusses der WTV-Mitgliederversammlung bedarf. Diesem Antrag stimmte die Versammlung mehrheitlich zu. Abgelehnt wurde der Antrag, dass künftig Stimmabgaben ausschließlich von einem Vereinsmitglied abgegeben werden dürfen.
Die nächste Mitgliederversammlung des Westfälischen Tennis-Verbandes e.V. findet am Samstag, 15. März 2025 statt.
Bildzeile: Das WTV-Präsidium von links: Jürgen Eilert, Nicolin Lücke, Jan-Henning Janowitz, Michael Stichling, Jörg Hochdörffe, Professor Dr. Michael Ludvik, Ulrich Steinbach, Andreas Plath / Fotos WTV.