Handball: Mit gerade einmal 15 Jahren wechselte Jan Pretzewofsky im Sommer 2014 vom TuS Eintracht Overberge zum ASV Hamm-Westfalen. Was damals vielleicht ein loser Traum war, ist nun Realität für den sympathischen Rechtsaußen geworden: Er spielt in der neuen Saison in der höchsten deutschen Spielklasse gegen die besten Handballer der Welt.
Auch wenn er dann bereits in die neunte Saison bei den Westfalen geht, mit seinen 23 Jahren ist der Kamener eher noch am Anfang seiner handballerischen Laufbahn. Und die steht sinnbildlich für das, was die Verantwortlichen des ASV sich zum Ziel gesetzt haben: Talente aus der Region zu entwickeln und an den Profihandball heranzuführen. Dazu gehört neben den sportlichen und körperlichen Voraussetzungen – auf beiden Seiten – vor allem eines: Geduld. Und die hat Jan Pretzewofsky bewiesen. Im Laufe der Jahre, in denen er nur sporadisch bei den Profis mitwirkte, ging er nicht auf andere Angebote ein, und nutzte die Chance, von den „Großen“ zu lernen. Und für den ASV ist es eine tolle Voraussetzung, neben der ersten Mannschaft auch eine Drittligamannschaft ins Rennen schicken zu können und nun auch eine A-Jugend-Bundesliga stellen zu können. ASV-Geschäftsführer Thomas Lammers: „Das ist eine enorme Entwicklung, zu der ganz viele Personen beigetragen haben.“
Vertrag vorzeitig bis Sommer 2023 verlängert
Ein Satz, der wohl so auch auf Jan Pretzewofsky zutrifft. Er habe das Glück gehabt, „stets den richtigen Trainer zum richtigen Zeitpunkt gehabt zu haben“, blickte Pretzwofsky unter der Saison zurück, als sein Vertrag vorzeitig bis Sommer 2023 verlängert wurde. Angefangen in der Jugend, wo neben dem früheren ASV-Spielmacher Stephan Just auch sein jetziger Kapitän Fabian Huesmann in der A-Jugend sein Coach war. „In der zweiten Mannschaft hat mich dann Christian Feldmann gefördert, in der ersten Kay Rothenpieler, der mich als zweiten Mann mit reingenommen hat, als Lukas Blohme und Lars Gudat gegangen sind“, zählt Pretzewofsky auf. „Und jetzt ist es Micha Lerscht, bei dem es mir in den letzten zwei Jahren sehr gut getan hat, fest im Kader dabei zu sein.“
Mittlerweile ist der 23-Jährige also in der LIQUI MOLY Handball-Bundesliga angekommen. „Und dazu braucht es eben Geduld und Fleiß“, sagt er. „Es war schon so, dass Vereine Interesse gezeigt haben“, sagt er. „Ich möchte aber nicht unbedingt hier aus der Region wegziehen. Ich bin hier familiär gebunden, meine Eltern wohnen in Kamen, ich spiele seit acht Jahren in Hamm – deswegen war es keine sehr große Überlegung.“ Gerade schreibt er seine Bachelor-Arbeit um sich dann voll auf den Handball konzentrieren – in der stärksten Liga der Welt.
Bildzeile: Jan Pretzewofski geht beim ASV Hamm bereits in seine neunte Saison / Foto Wegener/ASV.