Fußball: Die U23 des Holzwickeder Sport Club konnte am frühen Sonntagabend am Ende jubeln – dem Team des engagierten Trainers Claas Hoffmann gelang mit einem 2:1-Erfolg gegen die U23 des SC Aplerbeck der für den Gesamtverein so wichtige Klassenerhalt in der Bezirksliga 8. Für die Oberliga-Truppe war nach dem 1:4 bei Münster II der Abstand am Ende schon deutlich. Vor dem letzten Spieltag fehlen dem Noch-Oberligisten Holzwickeder SC sieben Punkte auf einen rettenden Platz.
Und weiter: Die A-Junioren verfehlten ebenfalls das vorgegebene Ziel „Landesliga-Aufstieg“ klar. Am Ende fehlten als Vierter in der elf Teams zählenden Bezirksliga elf Zähler auf Spitzenreiter und Aufsteiger SpVg Beckum und sechs Punkte auf den Zweiten, die DJK TuS Körne und ein Pünktchen auf Westfalia Wethmar. Die neue Spielzeit beginnt für das Team zudem mit einer Hypothek. Da man gegen die JSG Wadersloh-Liesborn-Diestedde am letzten Spieltag aufgrund Personalmangel nicht mehr antrat, beginnt die neue Saison mit „minus drei“ – eine echte Hypothek angesichts der mannschaftsmäßig schmal besetzten Bezirksligen.
Beim Zeigen auf „Verantwortliche“ zeigen auch gleich drei Finger zurück
Was in der Winterpause mit der Verpflichtung des neuen Sportdirektors und Cheftrainers Benjamin Hartlieb begann, wird seit dem nun feststehenden Entscheidungen im Leistungsbereich fortgesetzt. „Fingerpointing“, also der neudeutsche Managerbegriff von Zeigen auf (mutmaßliche) Verantwortliche für die Defizite soll es nicht geben, sondern eine „ehrliche Analyse all der Dinge, die schief gelaufen sind“. Heimmisere, Trainerwechsel, Verletzungssorgen, hoffnungsvolle Leistungsträger, die aus vielerlei Gründen ausfielen, individuelle Unzulänglichkeiten – all das wird auf den Tisch kommen und sicherlich nicht „mal so eben“ abgearbeitet und bewältigt werden.
Denn eines steht fest. Der HSC verlässt die höchste westfälische Spielklassem die fünfte Liga und ist wieder da, wo man 2018 schon mal war: der Westfalenliga. Und im Hintergrund schwebt auch immer die Angst und Erinnerung an vergangene Jahrzehnte mit: Nach Abstiegen ging es viel zu oft immer weiter nach unten – und alte, erfahrene HSVer denken mit Grauen an einen Absturz, der beinahe sogar „vom weit oben“ bis in die Kreisliga geführt hätte.
Letzter Spieltag am Pfingstmontag gegen Finnentrop/Bamenohl wird kein „Feier- und Verabschiedungstag“
Gegenüber sku machte HSC-Vorsitzender Udo Speer bereits am letzten Sonntag ganz klar: „Bein letzten Spieltag am 6. Juni gegen Finnentrop/Bamenohl wird es keine großen Verabschiedungen geben. Wir werden das letzte Spiel noch mal sehr seriös angehen und wollen uns ordentlich mit einer guten spielerischen Leistung und möglichst einem Sieg aus der Saison und der Oberliga verabschieden.“ Die offiziellen Verabschiedungen wird es stattdessen beim Sommerfest des HSC am Samstag, 18. Juni, ab 11 Uhr im Montanhydraulik-Stadion geben. „Wir als Vorstand finden, dass dies der richtige Ort und die richtige Zeit sind, uns von verdienten und scheidenden Spielern zu verabschieden. Wenn einige aus Urlaubsgründen fehlen, dann nehmen wir das hin. Dennoch ist das auch eine Chance, uns als Verein in einem würdigen Rahmen zu präsentieren“, so Udo Speer.
HSC lädt am 18. Juni zum Sommerfest ins Montanhydraulik-Stadion ein
Diese Einladung richtet sich nicht nur an alle Fußballfreunde der Region, sondern an alle Familien, Bürgerinnen und Bürger. Der Holzwickeder Sport Club (HSC) organisiert am Samstag, 18. Juni, ein großes Sommerfest im Montanhydraulik-Stadion (Jahnstraße 7, Holzwickede). Von 11 bis 16 Uhr beginnt die Veranstaltung mit einem attraktiven Kinderprogramm. Anschließend geht es mit Musik in den Abend hinein. Freuen dürfen sich alle Gäste, insbesondere die jungen, am Mittag und Nachmittag auf eine Hüpfburg, ein Spielmobil und auf die Möglichkeit, das Mini-Sportabzeichen abzulegen. Zudem gibt es eine Tombola mit attraktiven Preisen. Für das leibliche Wohl ist mit Kuchen, Waffeln, Würstchen und Getränken bestens gesorgt. Die Veranstaltung ist auch ein Ersatz für das traditionelle Familien-Sportfest, das traditionell im Februar stattfindet – aber in diesem Jahr den Pandemiemaßnahmen zum Opfer gefallen und komplett ausgefallen ist.
Wie geht es weiter mit der „Ersten“? – Wiederaufstieg ein ganz schweres Unterfangen
Klar ist auch: Mit dem Sommerfest am 18. Juni rückt die HSC-Familie noch mal enger zusammen. Doch der Wiederaufstieg in die höchste westfälische Spielklasse wird ein ganz schweres bis nahezu unmögliches Unterfangen. Traditionell tun sich Absteiger schwer und müssen aufpassen, nicht „durchgereicht“ zu werden. Dazu kommt, dass mit Türkspor Dortmund ein ganz schwer zu bespielender Aufsteiger mit dem Ex-HSCer und Rekordtorschützen Marcel Reichwein sowie dem überragenden Keeper Muhamed Acil, ebenfalls ein ehemaliger Holzwickeder, souverän in die Westfalenliga 2 aufgestiegen sind und gleich durchmarschieren wollen. Dazu kommen dann noch die Mit-Absteiger Herne, Haltern, sehr wahrscheinlich Meinerzhagen und vermutlich Hamm. Und dann noch die große Frage, ob der Verband den HSC in die Westfalenliga 2 zuordnet – oder in die „1“ mit so Gegnern wie Espelkamp, Peckeloh oder Mesum – und dem Lüner SV. Dem Vernehmen nach wird der HSC allerdings an den Verband einen Antrag auf Zuordnung in die „2“ stellen. Doch auch diese Liga wird es in sich haben. Die schlechte Nachricht: Es wird keine Derbys mit Westfalia Wickede, wahrscheinlich auch nicht Hohenlimburg, der SpVg Hagen oder Dröschede, dem von der Anzahl der Testspiele „Rekord-Testspielgegner“ Borussia Drlöschede geben. Diese Teams versuchen ihr Glück in cer Landesliga. Abwr immerhin ist ein Derby gegen den BSV Schüren „drin“.
Bildzeile: Stimmung pur verbreitet seit jeher die HSC U23, die so genannte Zweite. „Von der Haarstrang-Sportanlage kommen wir“ (den Rest lassen wir aus Jugendschutzgründen einfach mal weg), ist berühmt-berüchtigt. Auch beim 2:1 Erfolg gegen Aplerbeck II und dem damit verbundenen Klassenerhalt erklang das nette Liedchen.