HSC: Spitzenreiter für zumindest eine Nacht – und es sieht auf und abseits des Platzes „nach mehr aus“




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder Sport Club – BSV Schüren 4:0 (2:0). Dritter Sieg in Folge, Spitzenreiter zumindest für eine Nacht, „die Gier nach mehr“ und personell wegweisende Entscheidungen in den kommenden Tagen: Westfalenligist Holzwickeder Sport Club surft aktuell auf einer perfekten Welle. Am Samstag wurde im Top-Duell der Westfalenliga 2 der BSV Schüren mit 4:0 vom Platz des Montanhydraulik-Stadions geschickt. Doch nicht nur sportlich läuft es. Das personelle und strukturelle Konzept des Vereins vor der Jahreshauptversammlung am Freitag, 27. September, 18.30 Uhr im Ballhaus in der Holzwickeder Arena steht. Letzte Details wurden noch am Samstagabend im Ballhaus und später in einer Holzwickeder Brasserie besprochen – und auch da sieht es nach einem guten Start in die Saison 24/25 aus.

Was war mit dem BSV Schüren los? Keine Körpersprache und irgendwie lustlos – aber Trinkpause fordernd

Beide Teams hatten vor dem Anpfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Thorsten Kleiböhmer (SG Vorhalle 09) und seines Teams die Chance, mit eine Sieg die Tabellenführung zu übernehmen. 228 Zuschauer, darunter unter anderem die „Old Boys“ aus Schüren, eingefleischte Fans, sahen von Beginn an eine einseitige Begegnung. Was immer die Elf von Ex BVB-Profi Sascha Rammel sich da für die 90 Minuten vorgenommen hatte, wird das Geheimnis der ganz in Hoffnungs-Grün gewandeten Dortmunder Vorstädter sein. Keine Körpersprache, ein lebloser Auftritt bei besten äußeren Voraussetzungen von 23 Grad und gut-bespielbarem Rasen: Der BSV bewarb sich mit dieser Vorstellung nicht für einen Spitzenplatz, sondern um ein Ticket für den Abstiegskampf – um es so hart und korrekt zu sagen. Maurice Majewski vom ‚HSC scheiterte in der 14. Minute mit einem Kopfball. In der 19. Minute traf er das Tor – aber aus einer Abseitsposition. Es ging nur in eine Richtung – gen Schürens Kasten. Doch vorne fehlte fehlte beim HSC zunächst der Zug zum Tor. Kerim Senderovic im BSV-Kasten musste sich mal zwischenzeitlich langmachen. Das waren aber keine Riesenchancen. In der 31. Minute schepperte es dann erwartungsgemäß. Die irgendwie lustlos agierenden Schürener hatten noch wenige Sekunde zuvor eine Trinkpause von Schiri Kleiböhmer eingefordert, die dieser mit „Wir haben 23 Grad. Das sieht die Ordnung nicht vor“, korrekt abgelehnt hatte.

2:0 zur Pause – und damit war schon vieles klar

Nach einem Schuss von Michael Kuhfeld, HSC-Neuzugang vom VfR Sölde, patzte Keeper Senderovic und ließ das Leder unter seinem Körper durchgleiten. Und wieder Senderovic war es, der auch das 2:0 mit verursachte. Ungestüm räumte er Maurice Modrzik im Strafraum ab – ein komplett „hart erarbeiteter Elfmeter“ und komplett unnötig. Maurice Majewski war es sowas von egal – 2:0 (34.). In der 34. Minute musste Michael Vrljic, Neuzugang vom Lüner SV vor den Augen von seinem Ex-Trainer Axel Schmeing, das 3:0 erzielen, doch sein Schuss wurde von Senderovic an den Pfosten gelenkt. 2:0 zur Pause – und damit war schon vieles klar.

Bildzeile: Maurice Majewski left sich den Ball zurecht und schießt per Elfmeter zum 2:0 ein.

Zwei HSC-Tore in den letzten zehn Minuten

Die Schürener hatten sichtbar einen gebrauchten Tag gebucht, auch in der zweiten Hälfte. Das war wenig bis nichts, was die Rammel-Truppe da anbot. Doch auch der HSC ging in den Verwaltungsmodus. Mehr war aber auch nicht nötig. Vor allem, da BSV-Spieler sich Aussetzer erlaubten. In der 82. Minute war das Marlon Mönig, übrigens noch vor der letzten Spielzeit als HSC-Verstärkung hoch gehandelt, der auf der eigenen linken Seite den Ball nicht unter Kontrolle bekam, stolperte und Serhat Uzun „danke“ sagte und in den rechten oberen Knick einnetzte, 3:0. Efe Kadir Bozaci machte den Deckel mit dem 4:  drauf (88.). Das war es. 4:0 gegen einen BSV Schüren, der nie im Spiel war und sichtbar wenig Interesse am Sprung auf Platz eins hatte, für eine Nacht den Platz an der Sonne und dritter Erfolg in Folge: Unter den Augen der Familie Öztürk mit Frau und Tochter geht es sichtlich aufwärts für den HSC.

Jahreshauptversammlung: Das sind „die neuen Alten“

Sportlich scheint das Spielsystem von Kurtulus „Kutte“ Öztürk immer mehr aufzugehen. Auf dem Platz ist also alles auf einem guten Weg. Jetzt muss es auch außerhalb des Platzes stimmen. Und da gilt es bei der Jahreshauptversammlung am kommenden Freitag, 27. September, ab 18.30 Uhr im Ballhaus im Montanhydraulik-Stadion die Weichen zu stellen. Und das ändert sich, vorausgesetzt des Votums der Mitglieder, in aller Kürze und aufgrund des wichtigen, ausstehenden Votums der Mitglieder nicht mit dem Anspruch auf Komplettheit:

  • Der alte geschäftsführende Vorstand mit Udo Speer (Sprecher), Marc Hoffmann und Günter Schütte wird nicht mehr kandidieren. Zur Wahl stellen werden sich Karl-Friedrich „Kalla“ Lösbrock als Sprecher des Vorstands, Thomas Hauschke (bekannt als Ex-HSV-Geschäftsführer) sowie ein noch nach der Jahreshauptversammlung zu wählender Jugendvertreter.
  • Schatzmeister werden soll Frank Dietzow (wie bislang)

Bildzeile: Thomas Feldhaus (links oben), lange Jahre Spieler der damaligen Spielvereinigung Holzwickede, wird seinen HSC als Vorstandsmitglied im Bereich Marketing künftig unterstützen. Unten links der wahrscheinlich künftige Sprecher des Vorstands, Karl -Friedrich „Kalla“ Lösbrock.

  • Leiter Marketing soll der langjährige HSV-Spieler Thomas Feldhaus werden. Der langjährige Berufssoldat und Spieler der Spielvereinigung Holzwickede wird aufgrund seiner Kontakte und seines Bekanntheitsgrades für einen Aufschwung in diesem Bereich sorgen.
  • Thema Sportlicher Leiter: Sollte Kalla Lösbrock zum Sprecher des Vorstands gewählt werden, würde die Position des Sportlichen Leiters von ihm auf Dominik Altfeld geändert. Aktuell arbeitet sich der Ex-Aplerbecker Torhüter bereits seit Wochen ein. Zudem verfügter über zahlreiche Kontakte in die Sportwelt.
  • Thema Aufsichtsrat: Hier werden die bisherigen Mitglieder Gerd Kolbe und Rainer Harting nicht mehr kandidieren. Vorbehaltlich des Votums der Mitglieder soll Udo Speer einrücken.
  • Thema Jugend: Fünf engagierte Mitglieder der HSC-Jugend haben sich bereiterklärt, kommissarisch die Jugendabteilung wieder auf Kurs zu bringen. Ihre Aufgabe (allerdings erst nach der Jahreshauptversammlung des Hauptvereins): Sie müssen mit eine neue Jugendordnung erarbeiten. Dazu müssen sie eine Person, auch mit Votum der Mitglieder der Jugendabteilung, bestimmen, der mit in den geschäftsführenden Vorstand aufrückt.

    Trainerstimmen
    Kurtulus Öztürk (HSC): Wir sind sehr glücklich über die drei Punkte. Wir haben eine gute Präsenz gegen den Ball gezeigt. Vor dem Spiel haben wir eindrücklich besprochen, dass wir „zu Null“ spielen wollen. Das ist uns gelungen, denn wir haben wenig zugelassen. Ein paar Angriffsszenen hätten wir besser ausspielen müssen. Aber das ist fast schon Jammern auf hohem Niveau.
    Sascha Rammel (Schüren): Ich kann es heute knapp machen. Das war ein maximal verdienter Erfolg für den Holzwickeder SC. Wir haben keine Körpersprache gezeigt und uns frühzeitig ergeben. Wir haben über 90 Minuten körperlos gespielt – das geht in der Westfalenliga überhaupt nicht. Das werden wir alles ansprechen und uns in den kommenden Spielen hoffentlich deutlich verbessert zeigen.

HSC: Felix Hacker, Nils Bartke (84. Maximilian Schettke), Til Busemann (85. Maximilian Wolff), Eduardo Hiller, Michael Vrljic, Kerem Keskin (60. Serhat Uzun), Maurice Majewski (60. Efe Kadir Bozaci), Tim Kortenbusch, Dean Müsse. Michael Kuhfeld, Maurice Modrzik (89. Seydi Keskin).
Schüren: Kerim Senderovic, Gilmar Vaigas Mendes, Yassir Mhani (46. Arif Et), Yannik Marth (74. Alessio Thiele), Jannik Benning, Florian Marth (68. Simon Rudnik), Marlon Mönnig, Cem-Ali Dogan, Mert Ergüven (46. Philippos Selkos), Ibrahim Diallo, Mikail Ismail Bayir (46. Jeyhun Hajiyev).
Tore: 1:0 Kuhfeld (31.), 2:0 Majewski (34.) Strafstoß, 3:0 Uzun (82.), 4:0 Bozaci (88.)
Schiedsrichter: Thorsten Kleiböhmer (SG Vorhalle 09)
Zuschauer: 200.

Bildzeile: Der Holzwickeder SC steht nach dem klaren 4 : 0-Erfolg über den BSV Schüren für zumindest eine Nacht auf dem Spitzenplatz der Westfalenliga 2.