HSC spielt Iserlohn an die Wand – doch FCI-Tor wie vernagelt




Fußball, Westfalenliga 2: FC Iserlohn – Holzwickeder SC 1:1 (1:1). 1:1 verloren: Nur einen Punkt entführte der Holzwickeder SC aus dem ehemaligen Willi-Vieler-Stadion. Nach dem Verlauf der 90 Minuten, insbesondere der ganz starken zweite Halbzeit, hätte nur der HSC als Sieger den Platz verlassen dürfen. So retteten sich die Sauerländer das eine Zählerchen Dank des ganz frühen Tores von Maurice Castel Branco aus der 8. Minute und eines Daniel Dreesen im Tor des FCI, der die Erfahrung von 37 Lebensjahren und aus Stationen in Brackel und Lünen in die Waagschale warf. Der Ausgleich von Nils Bartke nach schönem Sololauf über die linke Seite und einem platzierten Schuss in der 62. Minute rettete dem HSC wenigsten den einen Punkt.

FCI-Schütze stand komplett frei vor dem Tor 

Doch von Beginn an. Zehn Minuten hielt der Glanz des immer noch Tabellenzweiten aus Iserlohn. Edin Grosonja scheiterte in Minute zwei an dem glänzend parierenden Felix Hacker. In der 8. Minute zeigte der FCI, warum er einer der Verfolger von Spitzenreiter TSG Sprockhövel ist. Nach einem schönen Angriff konnte Felix Hacker erst noch halten. Der zweite Ball landete bei Maurice Castel Branco, der zentral und komplett freistehend das Leder mittig und humorlos ins Holzwickeder Tor drosch.

HSC schüttelte sich nur kurz – und dann ging die Post ab

Der HSC legte die wenig erbaulichen ersten Minuten schnell ab und zeigte Moral. Mehr noch: Der Holzwickeder Express nahm Fahrt auf. Maurice Modrzik verzog (15.). Schöner Pass vom Kerem Keskin auf Tim Kortenbusch im Zentrum, der aber ebenfalls nicht traf. Moritz Weinrich hatte auf Iserlohns Seite per Kopfball noch mal eine Minichance, doch der erneut sehr gute HSC-Keeper Felix Hacker rettete (35.). Doch es war zu diesem Zeitpunkt schon klar: Der HSC würde um jeden Zentimeter auf dem Kunstrasen des ehemaligen Schledde-Stadions kämpfen.

Bildzeile: Nach dem Spiel gab es den üblichen Kreis – und viel Lob von Trainer Kurtukus Öztürk. Dennoch muss dringend an der Torausbeute gearbeitet werden.

In der zweiten Halbzeit spielt nur der Holzwickeder SC – Ausgleich durch Nils Bartke – doch Siegtor will einfach nicht fallen

75 Prozent Ballbesitz, 15 Abschlüsse, bessere Ideen für den Spielaufbau zeigen und der Wille, unbedingt etwas Zählbares mitzunehmen, prägten die starken Holzwickeder im zweiten Abschnitt. Bereits vor dem Tor durch Nils Bartke hatte es Großchancen durch Majewski und Modrzik gegeben. Nach dem 1:1 durch Bartke in der 62. Minute hätten noch einmal Bartke, der eingewechselte Philipp Gödde, Maurice Modrzik, Eduardo Hiller und Serhat Uzun Top-Gelegenheiten, die sie aber ausließen oder die von Daniel Dreesen im FCI-Kasten vereitelt wurden. Wie sehr der HSC den Sieg wollte, zeigte sich in der Nachspielzeit. Es gab aus gut 18 Metern und zentraler Position einen Freistoß für Iserlohn. Eine Mauer trotz der potentiellen Gefährlichkeit der Situation stellten die Holzwickeder erst gar nicht. Stattdessen wurde der Ball abgefangen – und plötzlich war der Iserlohner Strafraum mit vier HSC-Spielern überzahlmäßig besetzt. Aber das „Runde“ wollte einfach nicht mehr ins „Eckige“. So bleib es beim 1:1, über das sich nur Iserlohn freuen dürfte. Der Holzwickeder Sport Club bleibt mit nun vier Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Sprockhövel auf Platz vier. Iserlohn bleibt Zweiter und hat drei Punkte Rückstand auf das Sprockhöveler Top-Team.

 Holzwickeder SC nun mit englischer Woche im Krombacher Kreispokal gegen VfL Kamen und in der Meisterschaft gegen RSV Meinerzhagen

Für den HSC geht es nun in eine englische Woche mit zwei Spielen. Am Donnerstag, 3. Oktober, muss das Öztürk-Team beim Bezirksligisten VfL Kamen im Viertelfinale des Krombacher Kreispokals antreten. Anstoß von Regionalliga-Schiedsrichter Philipp Werner-Krestel (Hammer SC 08) ist um 15 Uhr auf dem Kunstrasenplatz des VfL Kamen an der Ängelholmer Straße in Kamen. In der letzten Spielzeit schied der HSC gegen diesen Gegner mit 0:3 frühzeitig aus dem Pokalwettbewerb aus.
Mit dem „Brot-und-Butter-Geschäft“ in der Westfalenliga 2 geht es am kommenden Sonntag, 6. Oktober, um 15 Uhr gegen den Tabellenfünften RSV Meinerzhagen weiter. Der RSV hat exakt 14 Zähler wie der HSC gesammelt. Für beide Teams geht es darum, nach ganz oben nichtabreißen zu lassen. Meinerzhagen erhielt allerdings am Sonntag mit dem 2:3 im Heimspiel gegen Horsthausen einen Dämpfer.

Stimmen:
Kurtulus Öztürk (Trainer HSC): Ich möchte meine Mannschaft heute ausdrücklich für ihre ganz starke Mentalität loben. In unserem Spiel waren viel Intensität und viel Energie. Leider haben wir heute auch zwei Punkte verloren, denn wir hätten das Feld als Sieger verlassen können, ja müssen. Wenn ich also heute mit etwas nicht zufrieden bin, dann nur mit der Punkteausbeute.
Karl-Friedrich Lösbrock (neuer Vorstandssprecher HSC): Erst einmal finde ich es überragend, dass wir bei der Jahreshauptversammlung 93 Besucher hatten. Das zeigt viel über das aktive Vereinsleben. Auch im Namen meiner Kollegen im HSC-Vorstand und in den Ressorts möchte ich mich an dieser Stelle für die Wahl noch mal bedanken. Ich hätte mir heute natürlich zu meinem Einstand in meine Aufgabe beim HSC einen Sieg gewünscht. Die Mannschaft hat dafür wirklich sehr viel getan und wir nehmen etwas Zählbares mit nach Hause. Wir hätten heute gewinnen können, ja vielleicht sogar müssen. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir nun viermal in Folge ungeschlagen sind und dabei drei Siege und ein Remis erkämpft und vor allem erspielt haben. Wir werden alle hart weiter arbeiten und hoffen, uns mit Erfolgen belohnen zu können.
Maximilian Borchmann (Trainer FC Iserlohn): Das war heute sehr, sehr fahrig von uns. Wir haben sehr schlecht gespielt. Allerdings muss ich auch sagen, dass wir gegen einen richtig starken Gegner gespielt haben. Insgesamt sind bei uns heute leider alle unter ihren Möglichkeiten geblieben. Wenn ich mit etwas heute zufrieden sein kann, dann nur mit der Punkteausbeute.

Iserlohn: Daniel Dreesen, Anil Pirinkoglu (85. Jeremy Aboagye,  Abdelaziz Slimi (90.+1 Viktor Sacharenko), Pabo Perez Carriazo (77. Luc Ekokolé), Edin Grosonja, Maurice Castel Branco (67. Joel Westheide), Jonas Hollmann, Julian Hunecke, Justin Mitrovic, Moritz Weinrich, Can Bayer.
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Til Busemann, Eduardo Hiller, Michael Vrljic, Kerem Keskin (58. Serhat Uzun), Maurice Majewski (58. Efe Kadir Bozaci), Tim Kortenbusch (67. Philipp Gödde), Dean Müsse, Michael Kuhfeld, Maurice Modrzik.
Tore: 1:0 Branco (8.), 1:1 Bartke (62.).
Zuschauer: 250.
Schiedsrichter: David Hennig (SV Wacker Obercastrop).

Bildzeile: Kerem Keskin musste beim 1:1 des HSC beim FC Iserlohn viel und kräftig arbeiten. Er lief, soweit ihn die Beine trugen – dann wurde er in derzweiten Hälfte ausgewechselt.