HSC schenkt Viertelfinale des Hecker-Cups leichtfertig und blamabel ab – nun Training und Extra-Spiel




Fußball, Hecker-Cup: Holzwickeder SC – SV Brackel 1:4 (1:3). Der wackere Landesligist SV Brackel wusste gar nicht so recht ,wie ihm geschah. Alle vier Tore legte sich der Holzwickeder SC im letzten Gruppenspiel des Hecker-Cups quasi selber in den Kasten. Hätte Schiri Marian Zabell (Borussia Dortmund) nicht noch Mitleid für die unterlegenen überforderten Holzwickeder gehabt und einen äußerst fragwürdigen Handelfmeter gegeben, wäre es noch übler für den Westfalenligisten gekommen, der sich mit dieser Leistung nicht nur selber keinen Gefallen getan hat, sondern auf einem Niveau irgendwo zwischen Kreis- und Bezirksliga bewegte. Was bleibt ist: Nach vielen Jahren das „Aus“ bereits in der Vorrunde, der Bedarf nach nun zusätzlichen Testspielen und jede Menge Sorgen.

William Valenti narrt Oliver Stockhecke
Die Pleite an einem Spieler festzumachen, wäre ungerecht – zu schwach waren alle Spieler, die Co-Trainer Stefan Wustlich in Vertretung für den in der Türkei urlaubende Cheftrainer Kurtulus Öztürk aufgeboten hatte. Geradezu Slapstick-Charakter hatte die frühe Führung der Brackeler, die noch am Freitagabend mit 0:2 gegen den Königsborner SV verloren hatten. Brackeler Pass auf den vielleicht besten Spieler der Dortmunder Hallenstadtmeisterschaften, William Valenti. Der sah, dass HSC-Keeper Oliver Stockhecke viel zu weit vor seinem Tor stand, zog aus 40 Metern mal ab und der Ball senkte sich zur
Führung in den Holzwickeder Kasten. Valenti stand beim Pass auf ihn abseitsverdächtig – doch wenn der Referee nicht pfeift…Doch die „Stockheckeschen Festspiele“ waren damit
nicht zu Ende. 12. Minute: Dean Müsse steht an der eigenen Eckfahne und möchte zu seinem Keeper spielen – was er auch machte. Doch der Torhüter schlug über den Ball und ließ ihn in Zeitlupe über die Linie gleiten – 2:0. Ohne Worte!
Hoffnung nach dem 1:1 – doch Keeper bringt einfach keine Sicherheit ins Spiel

Hoffnung in der 19. Minute. Marian Zabell sah einen Handelfmeter beim SV Brackel, zeigte auf den Punkt. Maurice Majewski verwandelte sicher zum 1:2. Und wieder Keeper Stockhecke, der diesen Sonntag am besten aus seinem Gedächtnis streichen sollte: In der 23. Minute stand er verunsichert wieder zu weit vor seinem Tor – doch der Brackeler Ball ging um Zentimeter vorbei. Das 3:1 ging auf die Kappe von Til Busemann. Unbedrängt köpfte er bei eine Abwehrversuch in die Mitte, wo der Brackeler Stürmer William Valenti erneut artig danke sagte und zum 3:1 vollendete (26.).

Bildzeile: Michael Kuhfeld, Neuzugang vom VfR Sölde, hier mit einer spektakulären Rettungsaktion.

Neu HSCer Michael Kuhfeld scheitert knapp mit Kopfball
In der Dreierkette zeigte der Neuzugang vom VfR Sölde, wie schon beim 1:0-Erfolg gegen Königsborn, eine gute Leistung. Sein Kopfball konnte soeben noch auf der Linie geklärt werden (39.) – das wäre das so wichtige 2:3 gewesen. So blieb es zur Pause beim überraschenden 1:3 aus Sicht der Holzwickeder. Der HSC wachte auch in Halbzeit zwei einfach nicht auf. Es wurde auch in den zweiten 45 Minuten nicht besser für den Favoriten aus Holzwickede. Schon fast lustlos wurden die Angriffe vorgetragen, phlegmatisch, einfallslos und nicht willens, eine Resultatsverbesserung herbeizuführen. Klar, dass der SV Brackel auch nicht mehr den allermeisten Eifer zeigte und auf Ergebnissicherung aus war. Der eingewechselte Seyfi Keskin scheiterte an Brackels Keeper Fabian Leppert (61.) wie auch der ebenfalls spät ins Spiel gekommene Serhat Uzun (69.). Das war es mit den Angriffsbemühungen einer Holzwickeder Elf, die nie für einen Sieg oder ein Remis in Frage kam und völlig zu recht die Koffer beim Hecker-Cup packen muss. Es war ein blamables Aus – das sich auch nicht mit „der Vorbereitung geschuldet“ entschuldigen lässt.
Was bleibt: Eklatante Schwächen und Extra-Testspiel aus der Türkei verordnet
Die Nicht-Leistung des HSC wurde schnell zum urlaubenden Cheftrainer Kurtulus Öztürk übermittelt. Dem Vernehmen nach wurde schnell ein weiteres Testspiel gegen den Neu-

Landesligisten Hammer SpVg verordnet. Termin noch unklar. Am Dienstag, 23. Juli, 19.30 Uhr geht es im heimischen Montanhydraulik-Stadion gegen die A-Junioren des MSV Duisburg.

Bildzeile: Nils Bartke, Neuzugang des HSC vom TuS Haltern, hier im Zweikampf mit einem Brackeler Gegenspieler.

Personell auch nicht alles rosarot
HSC-Defensivspezialist Jan Nielinger muss sich in dieser Woche einer Schulter-OP unterziehen und fällt mehrere Wochen aus. Die tatmäßige Nummer eins, Felix Hacker, hat
seinen Sommerurlaub angetreten. Wieder aus seinem Griechenland-Urlaub zurückgekehrt ist Stürmer Andreas Spais. Er dürfte bald wieder auf Einsatzzeiten kommen. Ebenfalls in
den Urlaub verabschiedet hat sich Damjan Illic. Nick Adamski von zwei Kreuzbandrissen genesen, wurde gegen Brackel noch nicht eingesetzt. Es ist eben Urlaubs- und Vorbereitungszeit – doch angesichts der aktuellen Verfassung des HSC geht es nun wirklich um jeden Tag bis zum Saisonstart in die Meisterschaft gegen den Lüner SV bereits am 11. August. Gegebenenfalls wird das Match sogar auf Freitagabend oder Samstag vorverlegt.
Trainerstimmen
Stefan Wustlich (HSC): Diese Niederlage schmerzt. Sehr sogar. Die ersten drei Tore schießen wir. Dabei haben wir eigentlich gar nicht so schlecht begonnen. Aber das waren schon katastrophale Böcke, die wir da geschossen haben. Nehmen wir das Positive mit. Wir haben nun noch genug Zeit, an den Defiziten, die uns heute brutal aufgezeigt wurden, zu arbeiten.
Egzon Gervalla (SV Brackel): Der Sieg für uns war am Ende verdient. Vielleicht ist er um ein Tor zu hoch ausgefallen. In der ersten Halbzeit waren wir deutlich besser. In der zweiten Halbzeit war unser Torhüter Fabian Leppert öfters da, wo er sein muss. Zufrieden bin ich mit unserem Gegenpressing und dem Umschaltspiel. Es war ein schöner Erfolg. Wir freuen uns über den Einzug ins Viertelfinale gegen den VfR Sölde.

HSC-Startaufstellung:
Oliver Stockhecke, Nils Bartke, Til Busemann, Maximilian Wolff, Eduardo Hiller, Philipp Gödde, Efe Kadir Bozaci, Maurice Majewski, Dean Müsse, Michael Kuhfeld, Maurice Mrodzik; eingewechselt: Moritz Keil, Serhat Uzun, Muhammed Doganalp Cakir, Seydi Keskin, Tim Kortenbusch.
Tore: 0:1 Valenti (8.), 0:2 Müsse Strafstoß (16.), 1:2 Majewski Strafstoß (19.), 1:3 Valento (26.), 1:4 Valenti (61.).
Schiedsrichter: Marian Zabell (Borussia Dortmund).

Bildzeile: Bedröppelte Holzwickeder nach dem blamablen 1:4 gegen den SV Brackel.