HSC ringt im spektakulären Spiel beim Hecker-Cup Top-Favorit Bövinghausen mit 4:3 nieder




Fußball, Hecker-Cup des ASC 09 Dortmund, Viertelfinale: Holzwickeder SC – TuS Bövinghausen 04 4:3 (2:2). Ja, wo spielen sie denn? Das war zunächst mal die große Frage bei den Viertelfinalspielen am Mittwochabend beim Hecker-Cup des ASC 09 Dortmund. Ganz kurzfristig entschied der veranstaltende ASC, die Spiele aus dem Urlaubsguru-Waldstadion auf den Kunstrasenplatz des Emscherstadions am Schulzentrum Aplerbeck zu verlegen. Trotz des kurzfristigen Platz-Tausches schaffte der ASC 09 den Umzug bestens und konnte nahezu das gleiche kulinarische Angebot wie im Waldstadion bieten. Und auch die Zuschauer strömten in Scharen auf die Platzanlage – rund 600 waren es nach Schätzungen zu den beiden Viertelfinalspielen am Mittwochabend. Und vorweg: Es wurde der Abend der sportlichen Überraschungen.

Match gegen Westfalia Kinderhaus war geplant – jetzt geht es am Samstag gegen um die Top 4-Platzierung

Vorausschauend, planend und auf den Saisonstart am 13. August im ersten Westfalenligaspiel beim Lüner SV belastungstechnisch fokussiert: Das ist der Weg des HSC für die nächsten zweieinhalb Wochen. Daher wurde am Samstag (!) kurzfristig in Davensberg ein Testspiel gegen den Westfalenligisten Westfalia Kinderhaus angesetzt. Dieser Vergleich ist nun seit Mittwochabend, 21.50 Uhr, hinfällig. Da pfiff der gute Schiri Matti Leimbach von Borussia Dortmund das dramatische Spiel des HSC gegen Bövinghausen ab – mit dem besseren Ende und einem 4:3-Erfolg gegen den ambitionierten Oberligisten TuS Bövinghausen, der liebend gerne in der Saison 23/24 in die Regionalliga aufsteigen würde. Der HSC wird stattdessen um die Ränge eins bis vier beim Hecker-Cup spielen – und um attraktive Geldprämien wie, nicht zu vergessen, den Ruhm beim größten Amateurturnier in Dortmund. Dreimal gewann der HSC den Titel (2001, 2016, 2018) – gibt es gar einen vierten Triumph?

HSC gegen Bövinghausen – das riss die Zuschauer mit

Zum Spiel: Es war das wohl beste Spiel einer Holzwickeder Mannschaft in den letzten Wochen, gar Monaten. Beide Teams spielten mit hoher Qualität – und offenem Visier. Philipp Gödde eröffnete den Torreigen nach gerade sechs Zeigerumdrehungen aus kurzer Distanz mit dem 1:0 (6.). HSC-Keeper Felix Hacker leistete sich einen bösen Schnitzer, als er 120 Sekunden später aus bedrängter Situation zum Gegenspieler schoss, der wiederum Umut Yildiz anspielte. Der „Mann mit dem Zopf“ und der Nummer 34 sagte artig danke und netzte zum viel zu frühen Ausgleich ein (8.). Zur Ehrenrettung des Mannes mit der Nummer eins im gelben Sweater des HSC: Er rettete den HSC später in manch kribbliger Situation den Sieg. Andreas Spais haute aus gut 30 Metern einfach mal aufs Tor – und erzielte die erneute Führung zum 2:1. So ganz unhaltbar für Bövinghausens Keeper Kerim Senderovic war der zentral geschlagene Ball allerdings nicht.
Es ging hin und her. Ein Mittelfeldgeplänkel schenkten sich beide Teams, stattdessen ging es munter nach vorne. Großchancen hüben wie drüben gab es fast im Minutentakt. Und doch war es Erwin Catic, der für die Dortmunder den Ausgleich sorgte (29.). Der Treffer fiel in einer Phase, wo der HSC näher am 3:1 war als der TuS am Ausgleich – aber so ist halt Fußball.

TuS-Keeper im Tiefschlaf direkt nach der Pause – und wieder führte der HSC      

Viel Applaus gab es für den HSC zur Halbzeit. Das Team hatte gekämpft und gezeigt, dass man „wollte und konnte“. Doch die Skepsis blieb, denn dem personell hochgerüstete Bövinghausener Team mit dem ehrgeizigen Coach Christian Knappmann trauten viele der Zuschauer am Ende den „Lucky Punch“ zu.

Den nächsten „Schwinger“ indes setzte Holzwickede. HSC-Goalgetter Andreas Spais sah direkt nach Wiederanpfiff, dass TuS-Keeper Kerim Senderovic, immerhin schon Keeper bei der U19 von RW Ahlen und des FC Remscheid, zu weit vor dem Tor stand und mit den Gedanken wer weiß wo war. Von der Mittellinie zog er ab und traf ins Schwarze (41.). Das musste doch reichen, oder? Nein, den baumlangen und stämmige Defensivspieler Jeron Al-Hazeimeh hielt es nicht mehr in der Verteidigung. Immer wieder zog er nach vorne. In der 60. Minute hatte er Erfolg mit einem Vorstoß, als er aus kurzer Entfernung den erneuten Ausgleich zum 3:3 erzielte.

Dreimal geführt – es begann das Zittern – und Dylan Pires traf zum 4:3

Dreimal geführt – dreimal den Ausgleich kassiert: Es schien blöd für den HSC zu laufen, denn nicht selten verliert man solche Spiele dann. Wohl dem, der einen Dylan Pires hat. Der von Kaiserau verpflichtete Kicker netzte zum umjubelten 4:3 ein (72.) – und der HSC war im Viertelfinale des Hecker-Cups.

Bildzeile: Abklatschen nach dem HSC-Sieg gegen Bövinghausen.

Ergebnisse des Hecker-Cups im Halbfinale – und so geht es weiter: HSC am Freitagabend gegen Brünninghausen

Und das sind die Ergebnisse des Hecker-Cup-Viertelfinales:
Holzwickeder SC – TuS Bövinghausen 4 : 3
BSV Schüren – Türkspor Dortmund 5 : 3 n.E.
ASC Dortmund – Hombruch 5 : 2
FC Brünninghausen – VfR Sölde  5 : 1

Freitag, 28. Juli:
17.45 Uhr: ASC 09 Aplerbeck – BSV Schüren
19.30 Uhr: Holzwickeder SC – FC Brünninghausen

Samstag, 29. Juli:
17.00 Uhr: Verlierer Halbfinale 1 – Verlierer Halbfinale 2
19.00 Uhr Endspiel, Gewinner der Halbfinalspiele

Wo wird gespielt?

Wo die Halbfinalspiele und die Endspiele ausgetragen werden, steht noch nicht fest. Entweder wird auf dem Rasenplatz des Urlaubsguru-Waldstadions gespielt – oder auf dem Kunstrasenplatz des Emscherstadions am Schulzentrum Schweitzer-Allee. Entscheidend wird das der Wetter- bzw. Regengott.

Trainerstimme Benjamin Hartlieb (HSC)
„Das war ein tolles Fußballspiel mit hoher Qualität auf beiden Seiten. Hervorheben möchte ich die mannschaftliche Geschlossenheit meines Teams. Man darf allerdings bei aller Euphorie nicht vergessen: Es war auch nur ein Vorbereitungsspiel, das allerdings mit einem verdienten Sieg für uns endete. Jetzt werden wir natürlich versuchen, das bestmögliche für uns bei diesem Hecker-Cup herauszuholen. Wir freuen uns auf die Spiele an diesem Freitag und Samstag.“

HSC: Felix Hacker, Moritz Müller, Andreas Spais, Philipp Gödde, Pjer Radojcic, Jan Nielinger, Eduardo Hiller, Joao Filipe da Silva Macado, Maurice Majewski, Maximilian Schettke, Connor McLeod. Eingewechselt: Maximilian Wolff, Finn Jona Heinings, Isam Al Aallali, Tim Kortenbusch, Dylan Pires.
Bövinghausen: Kerim Senderovic, André Dej, Marcus Piossek, Dino Dzaferofski, Nico Thier, Luis Ortmann, Jeron Al-Hazeimeh, Phil Britscho, Erwin Catic, Umut Yildiz, Albin Thaqi. Eingewechselt: Angelos Kerasidis, Joelle Cavit Tomczak, Ilker Algan
Tore: 1:0 Gödde (6.), 1:1 Yildiz (8.), 2:1 Spais (14.), 2:2 Catic (29.), 3:2 Spais (41.), 3:3 Al Hazaimeh (60.), 4:3 Pires (72.).
Besondere Vorkommnisse: Gelb-Rot für Jeron Al-Hazeimeh,  Bövinghausen (80.), wiederholtes Foulspiel.

Bildzeile: HSC-Kapitän Moritz Müller (li.) zeigte beim 4:3 gegen Bövinghausen eine ganz starke Leistung.