Fußball, Westfalenliga 2: Lüner SV – Holzwickeder SC 0:1 (0:0). War es gnädig – oder war es der Knipser-Instinkt vor dem gegnerischen Kasten, der (wieder einmal) fehlte? Wie auch immer, am ersten Advent leuchtete am Ende nur das eine Lichtlein auf, das Seydi Keskin mit seinem ersten Saisontreffer in der 55. Minute entzündete. In der Saison 24/25 stehen nun nach dem ersten Spiel der Rückrunde insgesamt sieben Siege, vier Remis und fünf Niederlagen bei 29:21 Tore auf dem HSC-Konto. Auf dem Wunschzettel der Holzwickeder stehen nun sicherlich für das neue Jahr viele weitere Punkte. Vor allem, da es oben wieder etwas weniger enger wurde und der Rückstand auf acht zu den beiden Spitzenreiter Sprockhövel und Brünninghausen sowie auf vier Zähler auf den FC Iserlohn verkürzt werden konnte. 14 Spieltage gibt es noch und damit 42 Punkte zu vergeben – mal schauen, was da für den HSC noch geht.
Babypause für Philipp Gödde – lange Ausfallliste und viel Platz auf Mannschaftsbogen
Doch zum Spiel in Lünen und den Vorzeichen, die sportlich nicht ideal waren. Das Erfreuliche vorneweg: Philipp Gödde ist zum zweiten Mal Papa geworden. Glückwunsch an die ganze Familie auch von sku! Klar, dass Gödde nicht mit nach Lünen reiste. Dean Müsse meldete sich am Sonntagmorgen krank. Andreas Spais und Jan Nielinger sind weiterhin nicht fit und mussten ebenfalls passen. Damjan Ilic saß seine Rot-Sperre ab. Für HSC-Cheftrainer Kurtulus Öztürk hieß das ein wenig basteln und eine neue Innenverteidigung zu bauen: Die wurde dann zunächst mit Nick Adamski, der sein erstes Saisonspiel über die kompletten 90 Minuten absolvieren sollte und Michael Kuhfeld gebildet. Das ging ganze 37 Minuten gut: Dann verletzte sich der Ex-Sölder Kuhfeld am Oberschenkel und musste gegen Til Busemann ausgewechselt werden. Das war dann in einem Spiel die zweite komplett neue Innenverteidigung – auch das muss man erst mal wegstecken. Überhaupt war die Mannschaftsaufstellung mit sechs Spielern inklusive Torhüter Orlando Stockhecke extrem dünn.
Nach fünf Minuten verabschiedete sich Lüner SV in den vorzeitigen Weihnachtsurlaub
Exakt fünf Minuten waren vor 120 Zuschauern gespielt, als der Tabellenletzte die beste Torchance in den gesamten 90 Minuten hatte. Denny Miguel Putzig fand seinen Meister am glänzend parierenden HSC-Keeper Felix Hacker. Dann drehte der HSC auf. Michael Modrzik auf Seydi Keskin, der trifft den Außenpfosten (8.). Der in der ersten Halbzeit ungewöhnlich unkonzentriert agierende LSV-Keeper Alexander Rothkamm faustete dann eine Ecke beinahe in den eigenen Kasten (25.). Tom Wonneberger setzt sich auf der rechten Seite schön durch und sieht den einlaufenden Maurice Majewski – doch der ist eben kein echter Vollender und verzieht die gute Vorlage (29.). Auch bei Vorlage durch den Ex-Lüner Michael Vrljic steht Majewski wieder „blank“ – und kann erneut nicht einnetzen (39.). In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit scheiterte dann noch Michael Modrzik an Alexander Rothkamm (45.+2). Das Erfolgserlebnis war für den Torhüter ein richtiger „Push“, denn in den zweiten 45 Minuten war er der einzige Akteur des Tabellenkinds, der halbwegs Normalform brachte.
Bildzeile: Seydi Keskin erzielte seinen ersten Saisontreffer und überhaupt sein erstes Tor für den HSC.
Seydi Keskin mit erstem Saisontreffer und dem goldenen Tor des Spiels
In der zweiten Hälfte erhöhte der HSC den Druck und wurde schnell belohnt. Seydi Keskin sorgte mit einem schönen Drehschuss für das 1:0 (55.). In der 57. Minute war es Maurice Modrzik, der mit dem 2:0 den Deckel hätte drauf machen können, doch Rothkamm war zur Stelle. Es folgten Chancen fast im Minutentakt durch erneut Seydi Keskin (63.), Efe Kadir Bozaci und immer wieder Maurice Modrzik, der ungewöhnliche und nahezu unerklärte Abschlussschwächen an den Tag legte. Und wie immer hätte es in der vierminütigen Nachspielzeit noch ganz anders kommen können. Freistoß aus gut 18 Metern und damit bester und erfolgversprechender Distanz. Es hätte alles noch auf den Kopf stellen können, doch der Schuss wurde mit Mann und Maus von den Holzwickedern geblockt. So blieb es beim knappsten aller möglichen Ergebnisse – und einem schönen Erfolgserlebnis für den HSC im letzten Spiel des Jahres 2024.
Trainerstimmen:
Kurtulus Öztürk (HSC): Hauptsache, dass wir heute drei Punkte geholt haben. Es war nicht ganz einfach auf dem teils eisigen und teils tiefen Platz. Es war ein verdienter Sieg für uns aufgrund der vielen Torchancen. Zwei Spieler möchte ich heute hervorheben. Nick Adamski hat heute sein erstes Saisonspiel über 90 Minuten absolviert und hat seine Sache exzellent gemacht. Sehr gut auch die Leistung von Seydi Keskin, der zudem sein erstes Saisontor gemacht hat. Dienstag treffen wir uns nun noch einmal und dann gilt es, bis zum 7. Januar Kräfte zu schöpfen. Dann schauen wir mal, was noch möglich ist.
Hayrettin Cekin (Lüner SV): In der letzten Zone sind wir einfach nicht gefährlich genug. Heute haben wir zudem in vielen Situationen nicht die richtigen Entscheidungen getroffen. Gerade in der ersten Hälfte haben wir viel zu wenig zweite Bälle eingesammelt. Das geht so nicht. Wir spielen jetzt am Donnerstag im Kreispokal bei Oespel-Kley und haben dann doch als Titelverteidiger das Hallenturnier in Lünen zu bestreiten. Klare Priorität hat aber die Liga. Und da haben wir heute eben nicht drei Punkte geholt. Es gibt noch 14 Spiele und 42 Punkte – das ist es, was für uns im kommenden Jahr gilt.
Lüner SV: Alexander Rothkamm, Volkan Ablak (59. Romeu Serra Abazaj), Marcello Bena, Daniel Damasy Lussuekikio (59. Milan Sekulic), Lokman Erdogan, Aker-Ali Arslan, Danny Miguel Putzig, Ennes Yilmaz (76. Enis Ulusoj), Dennis Czarnecki, Daniel Mikuljanac (46. Richard Serra Abazaj), Paul Wieme.
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Nick Adamski, Maximilian Wolff, Michael Vrljic, Mohammed Doganalp Cakir (80. Kerem Keski), Tom Wonneberger, Seydi Keskin (63. Efe Kadir Bozaci), Maurice Majewski (85. Moritz Keil); Michael Kuhfeld (37. Til Busemann), Michael Modrzik.
Tor: 0:1 (55.) S. Keskin.
Zuschauer: 120.
Schiedsrichter: Thomas Endberg (ESV Herne).
Letztes Training am Dienstag mit Fußballtennis und gemeinsamen Pizzaessen
Am Dienstag bittet Kurtulus Öztürk seine Mannen zum letzten Training des Jahres ins Montanhydraulik-Stadion. Dabei soll es locker, eventuell mit Fußballtennis in die letzte Trainingseinheit gehen. Ein gemeinsames Pizzaessen in der Kabine war es dann – Pause bis zum 7. Januar 2025, dem Trainingsauftakt. Hallenspiele wird es aufgrund der Verletzungsgefahr oder der Gefahr durch etwaige Sperren nicht geben.
7. Januar Trainingsauftakt – dann fünf Testspiele gegen große Gegner
Nach dem Trainingsauftakt am 7. Januar steht gleich ein erster Test an – und zwar beim Westfalenligisten Bockum-Hövel am Samstag, 11. Januar. Dann geht es wie folgt weiter: Sonntag, 19. Januar, 13 Uhr: SV Lippstadt – HSC. Samstag, 25. Januar, 13 Uhr: TuS Hiltrup – HSC. Samstag, Samstag, 8. Februar, 14.30 Uhr: HSC – SV Westfalia Soest.
Bildzeile: LSV-Keeper Alexander Rothkamm pariert hier einen Schuss von Muhammed Doganalp Cakir. Die Szene beobachten seine Holzwickeder Mitspieler Seydi Keskin und Michael Kuhfeld. Seydi Keskin erzielte in der 55. Minute den goldenen Treffer zum 1:0. Michael Kuhfeld wurde leider verletzungsbedingt ausgewechselt.