HSC hat gegen Spitzenreiter Wiemelhausen ganz viel wieder gut zu machen – nach Pokal-Aus zusätzliche-Trainingseinheit am Samstag




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder Sport Club – Concordia Wiemelhausen (Sonntag, 1. Oktober, 15 Uhr, Montanhydraulik-Stadion, Jahnstraße 7, Holzwickede). Ausgerechnet vor dem richtungsweisenden Spiel gegen Spitzenreiter Wiemelhausen leistete sich der HSC am Donnerstagabend mit dem 0:3 im Viertelfinale des Krombacher Kreispokals gegen den Spitzenreiter der Bezirksliga 7, dem VfL Kamen, eine peinliche Pleite. Natürlich kann man gegen den ambitionierten Achtligisten auf dessen schummrigen Kunstrasenplatz mal den Kürzeren ziehen. Und selbstverständlich ist das Kerngeschäft des HSC die Westfalenliga-Saison. Doch die Art und Weise, wie sich die zwei Klassen höher angesiedelten Holzwickeder präsentierten, gibt zu denken.

Dass es zur Halbzeit „nur“ 0:0 stand, war angesichts dickster Chancen des VfL fast schon ein Fußball-Treppenwitz. Es enttäuschten durchweg alle – die „Erfahrenen“ wie auch diejenigen, die sich bislang in Sachen Spielzeit etwas hinten anstellen mussten. Einzig Keeper Leon Chrobok zeigte eine gute Leistung und hielt den HSC lange im Spiel. Was auch nachdenklich macht: Selbst als Cheftrainer Benjamin Hartlieb im Laufe des Matches nach und nach immer mehr Stammspieler einsetzte, wurde es nicht besser. Unsaubere Pässe, keine Spielverlagerungen, langsam und oft zu spät in Zweikämpfen, spielerisch mit Defiziten, die die Routiniers des VfL Kamen gnadenlos aufdeckten: „Das war ein Klassenunterschied, aber in die falsche Richtung“, war HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb mächtig angefressen von der leblosen Darbietung seiner Kicker. Konsequenz: eine lange Kabinenansprache nach Abpfiff und Extra-Training am Samstag. Training ist nun mal kein Selbstzweck – sondern Mittel zum Zweck. Und da gilt es, den anstehenden „Griff ins ganz hohe Regal“ nicht zu einem Absturz werden zu lassen.

Ungeschlagener Spitzenreiter Wiemelhausen Überraschungsmannschaft der Liga – Tormaschine glühte schon mal für HSC-Match vor

Mit Concordia Wiemelhausen wartet nicht nur der ungeschlagene Spitzenreiter, sondern auch das Überraschungsteam der laufenden Saison. Vier Siege und drei Remis (15 Zähler) stehen bei stolzen 17:8 Toren auf dem Tableau und damit ein Zähler mehr als der Zweite, der FC Iserlohn. In der Liga fegten die Bochumer Vorstädter zuletzt den SC Neheim mit 4:1 vom Platz. Unter der Woche holte man sich weiteres Selbstvertrauen sowohl in Offensive wie auch in der Defensive. Parallel zum HSC-Match in Kamen waren die Revierstädter beim „Moritz-Fiege-Cup“ aktiv. Der bedauernswerte A-Ligist TuS Kaltehardt bekam gleich 17 Tore (!) eingeschenkt. Und in der Defensive hielt die „0“ bei der Concordia.

Ex-Holzwickeder Sebastian Schmerbeck und Steffen Köhn haben großen Anteil am Aufschwung

Dass es bei den Bochumern richtig gut läuft, liegt auch bei den beiden Ex-Holzwickedern Steffen Köhn (Co-Trainer) und Sebastian Schmerbeck (Defensiv-Spezialist). Die beiden sympathischen Akteure sind aus der eingeschworenen Concordia-Truppe nicht wegzudenken. Und die bisherige Bilanz mit Fakten wie „Spitzenreiter“, „die meisten erzielten Tore“, die „mit beste Abwehr“ und zuletzt 13 Punkte aus fünf Spielen sind schon eine deutliche Ansage.

HSC muss sich schütteln – und alle Spieler sich hinterfragen

Klar war das 1:2 des HSC in Meinerzhagen am letzten Sonntag in vielerlei Hinsicht unglücklich. Der Elfmeter – fraglich. Das zweite Gegentor – dem ging ein schwerer individueller Fehler voraus. Und so rangiert man aktuell mit neun Punkten auf dem zehnten Tabellenplatz. Das Torverhältnis ist mit 13:13 ausgeglichen. Drei Siege und schon vier Niederlagen stehen zu Buche. Und der Trend zeigt nach unten: Die Mannschaft ließ in den letzten fünf Spielen einiges vermissen und sicherte sich nur einmal die Punkte-Maximalausbeute.

Personell gibt es beim HSC bis zum Anpfiff einige offene Fragen. So ist Philipp Gödde nach Armbruch und nun einer Fußverletzung noch ein Wackelkandidat. Damjan Ilic wurde nach seiner Roten Karte in Meinerzhagen mit zwei Spielen Sperre belegt. Der Einsatz von Connor McLeod steht nach Fußverletzung auch noch nicht fest.

Statistik spricht klar für den HSC

Hoffnung schöpfen kann der HSC ausgerechnet aus der „Historie“. In bislang sechs Duellen gab es vier HSC-Siege und zwei Remis bei 14:5 Toren zugunsten des Holzwickeder SC. Zuletzt siegte der HSC am 30. April 2023 Zuhause mit 1:0. Am 23. Oktober 2022 trennten sich beide Clubs mit 1:1 in Wiemelhausen

Schiri aus dem Sauerland

Als Schiedsrichter setzte der Verband Christian Buschmann von RW Lennestadt-Grevenbrück ein. Der 25-Jährige pfeift regelmäßig in der Oberliga und fungiert ebenfalls als Assistent in der Regionalliga, also der vierten Liga.

Bildzeile: 1:0 endete das hart umkämpfte Spiel in der letzten Saison am 30. April 2023 für den HSC. Dabei brannte es so manches Mal im Strafraum der Gäste aus Bochum (unser sku-Foto).