Fußball, Westfalenliga 2: SV Hohenlimburg – Holzwickeder SC 1:3 (1:0). Ein glückliches Händchen bewies HSC-Chefcoach Kurtulus Öztürk beim erwartungsgemäß schweren Auswärtsspiel beim Aufsteiger SV Hohenlimburg. Philipp Gödde, in der zweiten Hälfte ins Spiel gekommen, gab dem Team viel mehr Sicherheit und rang dem Gegner viel Respekt ab. Die beiden weiteren ebenfalls eingewechselten Spieler, Tim Kortenbusch und Efe Kadir Bozaci, sorgten mit ihren Treffern für den 3:1-Endstand. Kerem Keske, auch neu ins Spiel gekommen, hatte die Vorlage zum 1:1-Ausgleich durch Maurice Modrzik gegeben.
HSC beginnt stark – und lässt dann stark nach
Es war ein hartes Stück Arbeit, was die Holzwickeder im schmucken Erich Berlet-Stadion vor der mageren Zuschauerkulisse von 100 Besuchern leisten mussten. Der HSC kam gut ins Spiel. Nils Bartke sprintete über links auf und davon, doch sein Schuss ging Zentimeter am langen Pfosten vorbei. Der SVH brauchte einige Minuten, sich zu sortieren und auf den Gegner einzustellen – vor allem, da die Defensive mit elf Treffern vor dem HSC-Spiel wahrlich keine Bäume ausgerissen hatte. Emre Atuk gab das Startzeichen für seine ganz in Weiß gekleideten Mannen, als er in der 19. Minute auf der rechten Seite einen Sprint einlegte und ebenfalls nur um Zentimeter verzog. Da stimmte die Tiefenverteidigung des HSC so gar nicht. Atuk fand Gefallen und machte es wenige Zeigerumdrehungen besser. In der 26. Minute war er erneut nicht zu stoppen und schoss zur Führung ein – erneut passte es in der HSC-Defensive nicht. Auch mit dem Tempo der Gegenspieler kamen die Gäste aus Holzwickede nicht so recht klar. Mathijn Jasper Mares musste das 2:0 erzielen, doch in der 24. Minute fehlten erneut Zentimeter. Da die Routiniers Onur Cenik und Nick Münch alles mit Kopf, Fuß und allen möglichen Körperteilen wegräumten und auch bei einem Schuss von Michael Modrzik das Glück auf ihrer Seite hatten, blieb es beim 1:0 für den Gastgeber zur Pause. Es war ein nicht unverdientes Pausenresultat.
Hohenlimburg verpasst Vorentscheidung – und dann schwinden die Kräfte und bessere Bank setzt sich durch
Und auch die ersten Minuten der zweiten 45 Minuten gehörten Hohenlimburg. Saffer Davulcu (48.) und vor allem David Roszak (56.) mit einem Pfostentreffer, als HSC-Keeper Felix Hacker den Schuss beinahe unterschätzt hätte und seinem Vornamen „Felix“ (übersetzt: der Glückliche) alle Ehren machte, hätten auf 2:0 stellen können, ja müssen. Ob dann der HSC noch mal zurückgekommen wäre, wäre sehr fraglich gewesen.
HSC ab Minute 57 im Vorwärtsgang
Doch Fußball ist eben ein Ergebnissport. Und nach 56 Minuten wird nun mal kein Match abgepfiffen. Von Minute zu Minute merkte man den Verteidigern des SVH an, dass die Kräfte schwanden. Verletzungspausen, Pass-Ungenauigkeiten, kein Tempo mehr und die „Schienen nach vorne“ fielen auch aus. Es kam, was kommen musste. Der HSC kam immer besser ins Spiel. Die eingewechselten Spieler fanden Freude am Kick. Angriffswelle auf Angriffswelle kam auf das Hohenlimburger Tor. Maurice Modrzik, nun mit vier Toren bester HSC-Torschütze, wurde vom ebenfalls eingewechselten Kerem Keskin bedient, setzte sich gegen gleich drei Defensive durch – und der Ball fand irgendwie im Gewühl die kleine Lücke ins Tor (56.).
Bildzeile: Mit Mann und Maus verteidigte der SV Hohenlimburg in den letzten Minuten – konnte aber das 1:3 am Ende nicht verhindern. Hier versuchen sich Maurice Modrzik (vorne) und Michael Vrljic (hinten) durcnzusetzen. Die Flanke wird aber per Kopfball vom SVH geklärt.
Der HSC wollte mehr und wurde belohnt. Tim Kortenbusch wühlte sich im Strafraum durch und erzielte mit langem Bein die Führung (83.). Es kam sogar noch besser. Efe Kadir Bozaci legte das 3:1 in der zweiten Minute der Nachspielzeit nach. Dabei blieb es. Ramazan Yilmaz, Trainer des SV Hohenlimburg, konnte es nicht fassen. Während seine Mannschaft schnell in den Katakomben des Stadions verschwunden war, legte er nachdenklich viele Meter auf dem Rasen des Stadions zurück. Minutenlang – oder noch länger.
Zwei Zähler Abstand zu Spitzenreiter Sprockhövel – am Samstag nun Spitzenspiel zuhause gegen BSV Schüren
Der HSC nimmt den ersten Auswärtssieg natürlich gerne mit. Platz fünf mit zwei Zählern Rückstand auf Spitzeneiter TSG Sprockhövel zeigt den richtigen Weg in dieser Spielzeit. Vor dem HSC sind aktuell neben dem Top-Team aus Sprockhövel nur der FC Iserlohn, der RSV Meinerzhagen und Westfalia Herne platziert. Damit kommt es am kommenden Samstag, 21. September, um 15 Uhr im vorgezogenen Meisterschaftsspiel im Montanhydraulik-Stadion zum Liga-Top-Spiel. Dann empfängt der HSC den Sechsten und punktemäßig gleichen BSV Schüren. Die Dortmunder unterlagen der SpVgg Horsthausen mit 2:3.
Trainerstimme
Kurtulus Öztürk (HSC): Wir kommen gut ins Spiel. Doch dann haben wir den Gegner stark gemacht – auch durch unsere schlechte Tiefenverteidigung in dieser Phase. In der Pause haben wir klar zum Ausdruck gebracht, dass wir mit Moral, Charakter und Fußball-Basics wieder zurückkommen wollen. Alle eingewechselten Spieler haben ihre Sache sehr gut gemacht. Das Spiel insgesamt war sicherlich kein Leckerbissen. Doch wichtig für uns ist, dass wir den ersten Auswärtssieg der Saison eingefahren haben.
SV Hohenlimburg: Jonas Schilling, Onur Cenik, Nick Münch, Cihan Ulosoy, Saffet Davulco, Antonio Porello (81. Daris Smajic), David Roszak, Emanuel Lusankueno Dialundama, Emre Atuk (67. Julian Flügge), Sam Amandeh (77. Sedon Boango Nkolito), Mathijn Jasper Mares.
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Til Busemann (67. Kerem Keskin), Eduardo Hiller (89. Michael Kuhfeld), Serhat Uzun (46. Tim Kortenbusch), Michael Vrljic, Tom Wonneberger (46. Philipp Gödde), Maurice Majewski (73. Efe Kadir Bozaci), Dean Müsse, Damjan Ilic, Maurice Modrzik.
Tore: 1:0 Atuk (26.), 1:1 Modrzik (69.), 1:2 Kortenbusch (83.), 1:3 Bozaci (90.+2).
Zuschauer: 100.
Schiedsrichter: Niklas Simpson (Victoria Habinghorst, Kreis Herne). Kurzfristig eingesprungen für Marian Zabell (Borussia Dortmund).
Bildzeile: Maurice Modrzik erzielte bereits sein viertes Tor für den HolzwickederSC. Hinten beobachten Tom Wonneberger und Serhat Uzun die Szene.