Höchste Saisonniederlage, Serie gerissen und Torwart verletzt: Gebrauchter Tag für HSC




Fußball, Westfalenliga 2: SpVgg Horsthausen – Holzwickeder SC 3:0 (1:0). Was schieflaufen konnte, ging an diesem Sonntagnachmittag für den HSC daneben. Das 0:3 in Horsthausen bedeutete ein Ende der Serie von sieben Spielen ohne Niederlage, war die höchste Saisonpleite und bedeutete den Fall auf Rang acht mit nun fünf Zählern auf Spitzenreiter Sprockhövel und vier Punkte auf den Zweiten; den FC Brünninghausen. Gut für den Holzwickeder SC, dass diese beiden Top-Teams nicht dreifach punkten konnten. Doch die Pechserie ging noch weiter: Zur Pause musste HSC-Torhüter Felix Hacker mit einer Knieverletzung raus – hier müssen Untersuchungen zeigen, ob eine längere Pause droht.

Ex-Kaiserauer Marvin Schuster trifft früh für Horsthausen

Für den Anfang vom Ende der ganz in Blau gedressten Holzwickeder auf dem Kunstrasenplatz der Urbanus-Arena sorgte ausgerechnet ein Ex-Kaiserauer. Marvin Schuster reagierte in der 14. Minute blitzschnell, als HSC-Keeper Felix Hacker einen satten Schuss von Mahmud Siala nur nach vorne abklatschen konnte. Schuster drosch die erste richtige Chance des Spiels für seinen Herner Club aus kurzer Distanz zum 1:0 in die Maschen. Und der HSC? Der war sichtlich bemüht und lief den Gegner immer wieder hoch an und presste. Dadurch aber entstanden dann auch Räume, in denen sich der Gastgeber sichtlich wohl fühlte. Marvin Rathmann lief frei auf Felix Hacker zu, doch der machte sich ganz breit und wehrte den Ball ab. Den Abpraller konnte dann Damjan Ilic vor der nachrückenden Offensive der Horsthausener so eben noch wegschlagen.
Eine ähnliche Situation gab es nur zwei Minuten später – hier rettete Dean Müsse in letzter Sekunde. Die beste Chance für Holzwickede vergab Efe Kadir Bozaci, als sich zunächst Maurice Modrzik auf der rechten Seite schön durchgesetzt hatte. Doch seinen Pass in die Mitte setzte Bozaci über den Kasten (27.). Und wenn schon der HSC nicht trifft, dachte sich die SpVgg, dann versuchen wir es mal selber. Eine Rückgabe des Gastgebers überraschte die komplette Abwehr und beinahe auch Torhüter Benjamin Carpentier. Der musste dem Leder hinterhersprinten und gerade noch vor der Linie klären (44.). Es blieb zur Pause beim 1:0 für die Herner Vorstädter.

Orlando Stockhecke für Felix Hacker – und Maurice Modrzik mit bester Chance des Spiels 

Klar, dass der HSC nach der Pause mutiger wurde und die Ballbesitzzeiten deutlich steigerte. Orlando Stockhecke ersetzte den am Knie verletzten Keeper Felix Hacker. Eduardo Hiller kam ins Spiel (55.) – und die Post ging richtig ab. 57. Minute: Hiller geht auf der linken Seite auf und davon und passt auf Maurice Modrzik, der sofort abzieht. Doch das Leder prallt an den Innenpfosten und wieder zurück ins Spiel – es sollte einfach nicht sein. Doch mit listigen Kontern war die SpVgg immer gefährlich. Mahmud Siala stand komplett frei vor Stockhecke, doch bekam den Ball nicht richtig unter Kontrolle und schoss daneben (63.). Auf der Gegenseite war es der ebenfalls in Spiel gekommene Kerem Keskin, der die Kugel neben die Kiste setzte (67.).

 Nach Handspiel von Michael Vrljic Elfer – und die Entscheidung

Und dann überschlugen sich die Ereignisse. Horsthausen startete einen seiner klug vorgetragenen Entlastungsangriffe und kam zum Abschluss. Stockhecke wehrte den wichtigen Schuss ab, doch den Nachschuss bekam Michael Vrljic an die Hand – so sah es Schiri Andreas Braun, der übrigens die Partie gut und sicher leitete. Mahmud Siala verlud Orlando Stockhecke – und die Vorentscheidung war per Handelfmeter in der 85. Minute gefallen. Ein unnötiger Ballverlust im Mittelfeld führte dann zum 3 : 0 in der 87. Minute durch den in der 65. Minute ins Match gekommene Mohamed Bouachria. Die beiden Treffer in den letzten fünf Minuten machten das Ergebnis zu hoch – aber dass der Erfolg von Horsthausen am Ende verdient war, darüber gab es keine zwei Meinungen. Für den HSC war es die dritte Saisonniederlage (bei fünf Siegen und drei Remis) und das erste Mal der bittere Geschmack einer Niederlage seit dem 1. September, als die Öztürk-Mannen beim DSC Wanne-Eickel mit 2 : 3 unterlagen.

HSC muss noch mal auswärts ran – Sonntag zu Wacker Obercastrop mit Ex-BVB-Stars Kevin Großkreutz und Toni da Silva 

Am kommenden Sonntag, 3. November, muss der HSC noch mal reisen. Der Weg führt auf den Kunstrasenplatz der Erin-Kampfbahn und zum Gastgeber Wacker Obercastrop. Anstoß ist trotz Winterzeit erst um 15 Uhr. Obercastrop, bei dem die beiden Ex BVB-Stars Kevin Großkreutz und Toni da Silva in den letzten beiden Spielen aufliefen, steht mit drei Punkten Abstand zum HSC auf dem zehnten Rang. Am Sonntag gab es nach zwei Toren von Elvis Shala einen 2:1-Erfolg beim TuS Erndtebrück. Parallele von Wacker zum HSC: Wacker unterlag in der vergangenen Woche ebenfalls Horsthausen – allerdings hoch und zuhause mit 2:5.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Bereits vor der Saison hatte ich Horsthausen auf meiner Liste der möglichen Aufstiegskandidaten. Der Sieg der SpVgg heute gegen uns ist verdient und geht in Ordnung. Wir haben heute im eigenen Ballbesitz viele falsche Entscheidungen getroffen. Ob der Elfer zum 2:0 einer war, weiß ich nicht. Interessiert mich aber auch nicht.
Latif Boudhan (Co-Trainer, SpVgg Horsthausen): Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen. Wir wussten, dass der HSC uns hoch anlaufen und pressen wird. Dadurch entstehen natürlich auch Räume für uns, die wir genutzt haben. Wir dürfen nicht vergessen, dass Holzwickede in der Westfalenliga schon oberste Schublade ist und über ganz viel Qualität verfügt. Wir haben es geschafft, das ganze Spiel über mindestens auf Augenhöhe zu sein. Es war ein sehr erwachsener Auftritt von uns. Klar war in gewissen Situationen auch ein Quäntchen Glück dabei wie beim Innenpfostentreffer.

Horsthausen: Benjamin Carpentier, Marvin Schuster (83. Alhusain Barry), Mahmud Siala, Güngör Kaya (65. Diyar Dilek), David Schroven (65. Mohamed Bouachria), Jan Lucas Wilczynski, Niklas Schröder, Marvin Rupieper, Marvin Rathmann (78, Tim Kilian), Deniz Ergüzel, Toni Anto Petrovic.
HSC: Felix Hacker (46. Orlando Stockhecke), Nils Bartke, Til Busemann (55. Eduardo Hiller), Philipp Gödde, Efe Kadir Bozaci (64. Kerem Keskin), Michael Vrljic, Muhammed Doganalp Cakir (73. Tom Wonneberger), Maurice Majewski (83. Michael Kuhfeld), Dean Müsse, Damjan Ilic, Maurice Modrzik
Tore: 1:0 Schuster (14.), 2:0 Siala (HE, 85.), 3:0 Bouachria (87.).
Zuschauer: 130
Schiedsrichter: Andreas Braun (TuS Bövinghausen).

Bildzeile: Efe Kadir Bozaci war bemüht, konnte aber in der Offensive nicht die ganzgroße Gefährlichkrit verbreiten.