Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – Yunus Emre Genclik Hassel 3:0 (1:0). Ist das eine rhetorisch gut verpackte Ansage an die Liga? Bei der Pressekonferenz nach dem 3:0-Heimerfolg gegen YEG Hassel sprach Co-Trainer Hamza El Hamdi nicht nur von einem hochverdienten Sieg seiner Elf, sondern auch vom nun erfolgten „Abschluss der Vorbereitung“. Die „Saison-Vorbereitung innerhalb des Meisterschaftsbetriebs“ hatte den HSC nach Lehrgeld-Niederlagen in Brünninghausen (3:4), zuhause gegen Sodingen (0:1) und einem 3:3 in Schüren zeitweise auf den ersten Abstiegsplatz stürzen lassen. Doch die jüngsten Erfolge gegen Hassel, Lennestadt (3:0) und besonders in Wanne-Eickel (4:2) zeigen, dass der HSC die Westfalenliga 2 angenommen hat, dort nun auch angekommen ist und dass mit dem Team zu rechnen ist. Aktuell steht Platz fünf zu Buche. Ob es für die Spitzengruppe reicht, muss sich zeigen, doch die Truppe ist zusammengewachsen und hat das Zeug „für mehr“.
Halbzeit eins mit einem überragenden Connor McLeod
Um es vorwegzunehmen: Der Notizzettel des Betrachters in Sachen Torchancen für YEG Hassel blieb leer – und zwar für das ganze Spiel. YEG Hassel spielte hübsch, erarbeitete sich besonders in der ersten Hälfte deutlich mehr Ballbesitz und mehr Spielanteile, kam aber nicht ernsthaft ins letzte Drittel. Zugegeben: Der strömende Regen und ein immer tieferer Boden waren für ein Spiel für Feinschmecker auch nicht gerade zuträglich. Und so glänzte ein Spieler, den nicht alle als gnadenlosen Vollstrecker auf der Liste hatten – wo eben eher ein Andreas Spais oder Andres Gerardo Gomez Dimas auftauchen. In der sechsten Minute war es Connor McLeod, der einfach mal abzog. Hassels Keeper Pascal Schulz-Knop sagte später, dass er keine gute Sicht hatte. Jedenfalls sah McLeod’s Schuss sehr haltbar aus – doch er fand den Weg ins Netz (6.). McLeod hätte in der 35. Minute das 2:0 folgen lassen müssen, doch dieses Mal war Pascal Schulz-Knop auf der Hut.
2. Halbzeit: Wieder McLeod und Gomez Dimas schnüren den Dreierpack endgültig
In den zweiten 45 Minuten zeigte sich eine Stärke des HSC überaus deutlich: Die Defensive stand stabil, das Umschaltspiel klappte vorzüglich. Nach einer tollen Kombination über mehrere Stationen scheiterte Andreas Spais, der erneut viele Meter zurücklegte, am Hasseler Keeper. Und wenig später gab es erneut etwas für die Anzeigetafel. Andreas Spais fand erneut erst seinen Meister im Hasseler Torhüter, doch Connor McLeod im Nachschuss erzielte das 2:0 – und die Vorentscheidung (66.). Andres Gomez Dimas spurtete dann in einer Kontersituation auf der rechten Seite erneut auf und davon und machte mit dem 3:0 alles klar (75.). Andreas Spais hätte noch auf 4:0 stellen können, doch in der 77. Minute traf er nur das Außennetz.
3:0 – das war es für die 131 Zuschauer, die bei ekligem Dauerregen und kühlen Temperaturen den Weg ins Montanhydraulik-Stadion gefunden hatten. Es war ein überaus verdienter Sieg, der um ein bis drei Tore zu niedrig ausgefallen war.
Weiter geht die „wilde Fahrt“ mit Pokalspiel beim KSV und Liga-Spiel in Iserlohn
Lange Zeit zum Ausruhen haben die Spieler des HSC nicht. Bereits an diesem Mittwoch, 21. September, steht das Krombacher Kreispokalspiel beim Landesligisten Königsborner SV auf dem Programm. Anstoß ist um 19.30 Uhr in der Schumann Arena in Königsborn an der Kamener Straße 114. Der Sieger dieses Matches darf sich über ein weiteres Match unter der Woche freuen: am Donnerstag, 6. Oktober, lockt ein Heimspiel gegen den Oberligisten Westfalia Rhynern.
In der Westfalenliga 2 heißt der nächste Gegner am kommenden Sonntag, 25. September, FC Iserlohn. Auf dem Rasenplatz im Hemberg-Stadion hatte es in früheren Jahren zahlreiche hart umkämpfte Spiele gegeben. Vincenzo Porrello heißt der Iserlohner Sportsfreund, der mit seinen beiden Toren, eines davon in der Nachspielzeit, ein 2 : 2 bei Westfalia Herne sicherte.
Trainerstimmen
Hamza El Hamdi: Wir haben heute den nächsten Schritt gemacht. Wir haben vor der Saison gesagt, dass unsere Vorbereitung bis Ende September/Anfang Oktober geht. Ich glaube, dass wir mit dem heutigen Spiel die Vorbereitung abgeschlossen haben. Zum Spiel selber: Ja, wir hatten in der ersten Halbzeit zu wenig Ballbesitz. Aber Hassel hat gute Fußballer mit individueller Klasse in den Reihen. Sie sind sehr schwer zu bespielen. Daher haben wir im Vorfeld genau analysiert, welche Räume wir bespielen wollen und wo Stärken und Schwächen des Gegners liegen. Wir wollen jetzt weitermachen – und zwar schon beim Pokal in Königsborn und nächste Woche in Iserlohn.
Ahmet Inal (Hassel): In der ersten Hälfte habe ich uns als die bessere Mannschaft erlebt, auch wenn wir keine echte Chance hatten. Wir hatten mehr Ballbesitz, haben aber nach vorne und besonders im letzten Drittel keine Ideen entwickelt. In der zweiten Halbzeit wurde dann der Spielfluss oft unterbrochen. Holzwickede hat eine sehr starke Defensive und ein butal gutes Umschaltspiel. Das wurde insbesonders in der zweiten Hälfte deutlich. Das war heute entscheidend. Zudem haben wir abgebaut. Insgesamt ist es so ein verdienter Sieg für den HSC geworden. Vielleicht hätte der Erfolg sogar noch um zwei oder drei Tore höher ausfallen können. Ausdrücklich loben möchte ich die wirklich vorbildliche Aufnahme in Holzwickede. Wir wurden gut betreut, fühlten uns wohl. Hätte ich gewusst, dass es hier so einen schönen VIP-Raum gibt, hätte ich von oben aus dem Raum gecoacht. Zu meinem Kollegen Hamza: Er ist wirklich sehr sympathisch und coacht sehr kompetent und fair.
HSC: Torben Simon, Til Busemann, Patrick Fischer, Andreas Spais (89. Tim Kortenbusch), Andres Gerardo Gomez Dimas (76. Kianosh Amiri), Muhammed Doganalp Cakir (58. Philipp Gödde), Serhat Uzun (81. Christopher Michael Mc Ghan) , Maurice Majewski, Dean Müsse, Maximilian Schettke, Connor McLeod (69. Finn Jona Heinings).
YEG Hassel: Pascal Schulz-Knop, Gökhan Öztürk, Raygivano Devante Jumylio (64. Serthan Tugyan), Tarek Baydemir (76. Berhan Eren), Musa Dilek, Salih Arabaci, Semih Esen, Mesut Özkaya, Onour Kara Ali, Ridvan Demircan (69. Yüksel Terzicic)
Tore: 1 : 0 McLeod (6.), 2 : 0 McLeod (66.), 3 : 0 Gomez Dimas (75.)
Zuschauer: 131
Schiedsrichter: Gürhan Ceilk (DSC Arminia Bielefeld).
Bildzeile: Andres Gerardo Gomez Dimas erzielte hier das 3:0 für den HSC.