„Haben mehr als einen Punkt auch nicht verdient“ – HSC mit drittem Remis in Folge




Fußball, Westfalenliga 2: SC Obersprockhövel – Holzwickeder SC 2:2 (1:1). Seit inzwischen sieben Spielen ist der Holzwickeder SC ungeschlagen, darunter sechs Meisterschaftsbegegnungen und einem Kreispokalmatch. Eine Statistik, die über einiges hinwegtäuscht: In der Meisterschaft, das Brot-und Butter-Geschäft, gab es in den letzten drei Duellen drei Unentschieden. Das wiederum lässt den HSC nach dem sonntäglichen 2:2 beim SC Obersprockhövel auf den sechsten Rang fallen – allerdings mit weiterhin fünf Zählern Rückstand auf den neuen Spitzenreiter FC Iserlohn. Vorweg: Mehr als dieses eine Pünktchen hatte der HSC bei schönem herbstlichen Wetter auch nicht verdient.

Oktober-Fest-Ansage für SCO-Kicker: Da blies halt der HSC zunächst den Marsch

Zweimal hatte Holzwickede in der Hyundai Smolczyk-Arena gespielt – und zweimal gesiegt. Da hatte Obersprockhövel etwas dagegen und seine Mannen beim vorabendlichen Vereins-Oktoberfest auf „Abstinenz“ eingeschworen – nur als Helfer war ein Einsatz dort erlaubt. Die ausgeruhten SCO-Kicker hatten sich also was vorgenommen. In Minute zehn prüfte Moritz Schrepping HSC-Keeper Felix Hacker mit einem Freistoß aus zentraler Position. Doch Hacker hatte keine große Mühe mit dem zentral platzierten, wenn auch harten Schuss. Das war’s erst mal mit dem Gastgeber, der sichtlich an der letzten 0:4-Niederlage bei der SpVgg Horsthausen zu knabbern und wahrlich keinen Schluck aus der Flasche mit dem guten Selbstbewusstsein konsumiert hatte.
In der 24. Minute gab es Freistoß für den HSC aus halbrechter Position und nicht gerade ideal für einen Direktschuss. Doch genau das machte der listige Eduardo Hiller. Sein Ball landete mitsamt des patzenden und höchst unglücklich aussehenden Keepers Jacob Raymond Lazarus zum 0:1 im kurzen Eck. Efe Kadir Bozaci hätte bereits gegen einen sichtlich angeschlagenen Gegner alles klar machen können, doch sein Schuss knallte an die Latte (26.). In der 28. Minute war es erneut Eduardo Hiller, doch dieses Mal war Torhüter Jacob Raymond Lazarus noch am Ball

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Bildzeile: Efe Kadir Bozaci war bis zu seiner Auswechslung beim 2:2 in Obersprockhövel immer ein Aktivposten.

Es war eigentlich alles angerichtet für einen gemütlichen Nachmittag, bei dem nur der HSC als Sieger den Platz verlassen durfte. Doch es kam ganz anders. Bei einem der ganz wenigen Entlastungsangriffe der Obersprockhöveler bekam die HSC-Defensive nicht den Ball weg. Geklärt, Ball verloren, Ball geklärt, Bällchen wieder verloren und passgenau den Gegner angespielt: Exakt so fiel der Ausgleich in der 33. Minute durch Sidney Rast, der mit einem verdeckten Schuss durch die in diesen Momenten Chaos-Abwehr des HSC erfolgreich war. Gerade diese Defensive, die bislang immer so zuverlässig war, hatte böse gepatzt. Und es hätte noch schlimmer kommen können, doch der SCO zeigte im Abschluss Schwächen. Fazit der ersten 45 Minuten: Holzwickede hatte den am Boden liegenden Konkurrenten selber aufgebaut und wieder ins Spiel gebracht. Dabei hätte man eigentlich bereits zur Halbzeit den Sonntagskuchen auspacken und die zweite Hälfte etwas geruhsamer angehen können.

Rückstand in Hälfte zwei für den HSC nach schöner Kombination                  

Wie sehr diese Worte stimmen, sah man in der 48. Minute, als der wiederum sehr gute Felix Hacker sein ganzes Können aufbieten musste, um die Führung für die Gastgeber zu verhindern. Der SCO drückte – mit allen Mitteln. Steven Frühauf ließ sich im Zweikampf mal im Strafraum fallen und bekam zurecht durch den guten Unparteiischen Dominic Nosing (FC Rhade) den gelben Karton unter die Nase gehalten (57.). Mit Fußball versuchte es der SCO dann in der 69. Minute. Nach gutem Tiefenlauf auf der rechten Seite und schönem Pass vollendete Moritz Schrepping zur 2:1-Führung.

 Ausgleich wie gegen Meinerzhagen in letzter Minute

Der Holzwickeder Sport Club musste reagieren – und tat das zunächst mit einem Doppelwechsel von Damjan Ilic und Michael Kuhfeld für Muhammed Doganalp Cakir und Efe Kadir Bozaci (80.). Der HSC drückte, aber musste sich gedulden. Einwurf in der 90. Minute durch Maurice Modrzik auf den Kopf von Michael Kuhfeld und von dort auf den Kopf des mit Philipp Gödde aufgerückten Tom Wonneberger. Gödde und Wonneberger stiegen zum Kopfball hoch, Wonneberger war wohl zuletzt am Ball. Der Ball wurde zur Bogenlampe und schlug über den herumirrenden Keeper Jacob Raymond Lazarus zum 2:2-Ausgleich ein (90.). Der SCO hatte noch mal eine halbe Chance in der Nachspielzeit, doch es blieb beim letztlich verdienten 2:2-Remis.

Nach drei HSC-Remis in Folge runter auf Platz sechs

Was bleibt sind Statistiken, die nicht unbedingt für beide Kontrahenten sprechen. Aus den letzten fünf Spielen holte Obersprockhövel gerade fünf von 15 Punkten. Mit diesem Unentschieden verpassten die Gäste die Chance, sich von einem direkten Konkurrenten abzusetzen. Dafür ging es in der Tabelle nach unten auf den sechsten Platz. Beide Teams fuhren in dieser Saison bisher vier Siege ein.

Gegen Sodingen soll am kommenden Wochenende nach drei sieglosen Spielen wieder dreifach gepunktet werden

Als Nächstes steht für den Holzwickeder Sport Club am kommenden Sonntag ein Heinspiel gegen den SV Sodingen an. Anstoß ist am Sonntag, 20. Oktober, 15 Uhr im Montanhydraulik-Stadion.

Wiedersehen mit Fynn Heinings und Daniel Dukic

Mit alten Bekannten gab es vor dem Spiel ein Wiedersehen. Fynn Heinings, jetzt im Dress des Kirchhörder SC, siegte im Vorspiel mit seinem neuen Club gegen den SC Obersprockhövel mit 1:0. Begrüßt wurde auch Daniel Dukic, Ex-Marketingleiter in Holzwickede und nach einer Zwischenstation bei Wacker Obercastrop heute Sportlicher Leiter beim Kirchhörder SC.

Bildzeile: Nach dem Spiel gab es im Kreis des HSC viel zu besprechen.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Mehr als einen Punkt haben wir heute auch nicht verdient. Es war insgesamt kein gutes Spiel von uns. Nach dem 1 : 0 haben wir erst mal Aufwind gespürt. Wir haben aber versäumt, das Ergebnis auszubauen. Das 1 : 1 hat uns dann überhaupt nicht gutgetan,. Ab da war auch spielerisch der Wurm drin. Das 2 : 1 für Obersprockhövel entstand durch einen schönen Tiefenlauf und hervorragendem Pass in die Mitte. Der Ausgleich für uns in der 90. Minute war am Ende dennoch nicht unverdient. Für einen Dreier war es heute von uns allerdings definitiv zu wenig.
Robert Wasilewski (Obersprockhövel): Schade, wir haben uns erneut nicht für eine gute Leistung belohnt. Klar war es zu Beginn nicht leicht, denn das 0 : 4 in Horsthausen steckte uns schon noch in den Knochen. Das 1 : 0 für den HSC – das war ein klarer Torwartfehler von unserem Keeper. In der zweiten Halbzeit waren wir klar besser und hätten das 3 : 1 oder 4 : 1 machen können. Das 2 : 2 in letzter Sekunde war erneut ein  Torhüterfehler. Wenn er herauskommt, muss er den Ball haben.

Obersprockhövel: Jacob Raymond Lazarus, Ncko Jahnke, Kjell Friedenberg, Moritz Schrepping (88. Redon Cenaj), Steven Frühauf, Pascal Fabritz, Luis Monse, Felix Gremme, Arber Berbatovci, Sidney Rast (73. Patrick Adam Dytko), Tim Dudda.
HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Til Busemann, Eduardo Hiller (63. Maurice Majewski), Philipp Gödde, Efe Kadir Bozaci (80. Damjan Ilic), Michael Vrljic, Muhammed Doganalp Cakir (80. Michael Kuhfeld), Seydi Keskin (67. Tom Wonneberger), Dean Müsse, Maurice Modrzik.
Tore: 0:1 Hiller (24.), 1:1 Rast (33.), 2:1 Schrepping (69.), 2:2 Wonneberger (90.).
Zuschauer: 100.
Schiedsrichter: Dominic Nosing (FC Rhade).

Bildzeile: Seydi Keskin im Angriff. Hinten beobachtet Nils Bartke die Situation.