Fünf Jahre des Wartens haben ein Ende: HSC beendet Negativserie gegen Sodingen




Fußball, Westfalenliga 2: Holzwickeder SC – SV Sodingen 3:0 (1:0). Fast fünf Jahre musste der Holzwickeder SC warten, um das Gefühl eines Heimsieges gegen den SV Sodingen auskosten zu können. Nach zwei Heimniederlagen in Folge endete diese Serie am Sonntag mit einem 3:0-Erfolg des HSC. Es war sicherlich kein Spiel für Genießer – und auch acht gelbe, eine gelb-rote und eine Rote Karte zeugen davon, dass nicht mit der ganz feinen Klinge gefochten wurde. Aber so schwächte sich der Gast aus dem Herner Vorort gleich mit zwei Platzverweisen und lud mit diesen Gastgeschenken den nicht überzeugenden Gastgeber zu einem auf dem Papier her klaren Heimsieg ein.

Torjäger Maurice Modrzik schlägt wieder zu

Der erste richtig gute Angriff führte auch zur Führung für den HSC. Exakt 173 Zuschauer sahen einen schönen Tiefenlauf von Maurice Modrzik, der das 1:0 in der 27. Minute markierte. Der SV Sodingen war gewillt auszugleichen und hätte das auch mit ein bisschen Glück geschafft. Der HSC setzte nicht entscheidend nach und wirkte nicht zwingend. Sodingens Coach Michael Wurst, übrigens Stadionsprecher des Bundesligisten VfL Bochum, würde es in der anschließenden Pressekonferenz so benennen: „Wir hätten auch auf 1:1 stellen können.“ Dennoch sprang auf beiden Seiten bis zum Pausentee nichts Zählbares mehr heraus.

 SV Sodingen schwächte sich selber – Rot für Hakan Gökdemir in der 60. Minute

Das änderte sich auch bis zur 60. Minute nicht. Und hier fiel die Vorentscheidung im Spiel, wenn auch nicht durch Schiedsrichter Janik Stork vom SV 21 Büren. Er schaute ganz genau hin – und sah eine unsportliche Aktion von Hakan Gökdemir gegen den Holzwickeder Muhamed Doganalp Cakir. „Ich habe es nicht richtig gesehen, ich war zu weit weg“, so HSC-Coach Kurtulus Öztürk nach Abpfiff. Referee Stork hatte es aber gesehen und schickte Gökdemir zum vorzeitigen Duschen. Holzwickede bekam Platz, ließ sich und seine Fans aber bis zur 80. Minute bangen. Kerem Keskin war es, der auf 2:0 stellte.

Turbulente Schlussphase mit 3:0, verschossenem Elfer durch Philipp Gödde und Riesenchancen für den HSC

Was dann geschah, entschädigte an diesem Nachmittag für manches. Julian Johannes Stöcker vom SVS erlaubte sich das eine Foul zu viel – und folgte mit „Gelb-Rot“ seinem Kollegen im Kampf um den besten Duschplatz (83.). Elfmeter für den HSC in der 85. Minute – und ausgerechnet Routinier Philipp Gödde jagte das Leder über die Latte. Weitere Top-Chancen vergaben Philipp Gödde und Kerem Keskin schon ziemlich abenteuerlich. Und so war es wieder einmal Tom Wonneberger, der mit dem 3:0 in der dritten Minute der Nachspielzeit alles klar machte. Sieben Minuten Nachspielzeit gab es insgesamt, aber es sollte beim 3:0 bleiben.

HSC nun Fünfter mit vier Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter FC Brünninghausen

Durch den zu-null-Sieg klettert der Holzwickeder Sport Club auf den fünften Rang mit vier Zählern Rückstand auf die beiden Spitzenreiter und Oberliga-Absteiger FC Brünninghausen und TSG Sprockhövel. Großen Anteil hat die HSC-Offensive, die bereits 23-mal zuschlug. Nur zweimal gab sich der Holzwickeder Sport Club bisher geschlagen. Sieben Spiele ist der Club nun ungeschlagen.
Am kommenden Sonntag, 27. Oktober, geht es zur starken SpVgg Horsthausen – und damit erneut zu einem Vertreter aus Herne. Dann geht es am 3. November erneut auf Auswärts-Tour: und zwar zu Wacker Obercastrop. Das nächste Heimspiel gibt es erst am 10. November gegen den Aufsteiger Vestia Disteln.

Trainerstimmen
Kurtulus Öztürk (HSC): Wir als Trainerteam sind mit der heutigen Leistung nicht einverstanden. Das war kein gutes Spiel von uns. Das Passspiel war unsauber. Wir waren insgesamt viel zu passiv. Mund abwischen und weitermachen heißt es nach dem Spiel.
Michael Wurst (Sodingen): Wir hätten kurzzeitig auf 1:1 stellen können. Dann haben wir uns geschwächt. Allerdings muss ich sagen, dass es viele fifty-fifty-Entscheidungen in diesem Spiel gab. Leider fielen die letztendlichen Entscheidungen zumeist zu unseren Ungunsten aus.

HSC: Felix Hacker, Nils Bartke, Til Busemann, Philipp Gödde, Efe-Kadir Bozaci (66. Kerem Keskin), Michael Vrljic, Muhammed Doganalp Cakir (89. Seydi Keskin), Maurice Majewski (67. Tom Wonneberger), Dean Müsse, Damjan Ilic (62. Michael Kuhfeld), Maurice Modrzik (89. Nick Adamski).
Sodingen: Kevin Kilic, Vitali Alejandro Martinez Herandez, Ensar Candag (75. Eghosu Osawe), Julian Johannes Stöcker, Hakan Gökdemir, Veli Han Güzel (70. Louis Wißing), Moritz Felber, Marc Flaczek, Maximilian Dagott, Christo Calagoussis (88. Jonas Kordt), Marcel Herrmann.
Tore: 1:0 Modrzik (23.), 2:0 Keskin (80.), 3:0 Wonneberger (90.+3).
Besondere Vorkommnisse: Rot für Gökdemir, Sodingen (60.), Gelb-Rot für Stöcker, Sodingen (83.).
Zuschauer: 173.
Schiedsrichter: Janik Stork (SV 21 Büren).

Bildzeile: Die Keskin Brüder beim Interview mit Harald Jelink (HSC, Mitte). Kerem Keskin (l.) wurde in der 66. Minute eingewechselt und erzielte das vorentscheidende 2:0 in der 80. Minute. Sein Bruder Seydi (r.) kam in der 89. Minute ins Spiel und half, das Ergebnis über die Linie zu bringen.