Fußball, Bezirksliga 8: U23 Holzwickeder SC – VfR Sölde 0:4 (0:3). Es ist zum Verzweifeln: Wenn die U23 des Holzwickeder SC in Spielszenen aufgrund individueller oder spieltaktischer Defizite patzt, wird das nahezu immer mit einem Gegentreffer umgehend bitter bestraft. Nicht anders war es im Derby zuhause gegen den VfR Sölde. Das 4:0 für die Dortmunder Gäste war am Ende um ein oder zwei Treffer zu hoch.
Gut zehn Minuten ging alles für Tabellenvorletzten der Liga, gut. Doch dann nahm das Unheil seinen Lauf. Ein langer Ball von Sölde, „verbunden mit den besten Wünschen“ und eher nicht sinnbehaftet nach vorne geschlagen, stellte die Sportkameraden Jan Jasper Emmerich im Tor und seinen Kollegen Kevin Schröder vor die Wahl, wer denn nun den Ball nahmen sollte. Schröder entschied sich für einen Kopfball – und der landete zum Entsetzen aller zur 1:0-Führung für Sölde im HSC-Kasten (10.).
Und weil „Fehler denn so schön sind“ und der VfR Sölde nun wirklich nicht in der Verfassung vergangener Tage ist, legte der HSC gleich selber nach. Nach einer vergebenen hundertprozentigen Chance von Andreas Heiss verlor der HSC den Ball im Mittelfeld. Niemand setzte richtig nach. An Ende war es der Ex-Holzwickeder Joel Garando, der zum 2:0 einnetzte (24.). Ertugurul Aksoy, Torjäger der Sölder, angelte sich in der letzte Aktion des ersten Durchgangs einen langen Ball und schob in der Nachspielzeit zum 3:0 für den Gast ein. Es war schon die Entscheidung – und am Ende ging es dann nur noch um Schadensbegrenzung.
HSC-Trainer Claas Hoffmann setzte auf neues Personal und brachte per Doppelwechsel Elias Mohamed und Flavius Ionut Popa auf den Platz (70.). Doch es wurde nicht wirklich besser. Der Ex-HSCer Alec Derichs besorgte in der Schlussphase schließlich den vierten Treffer für den VfR Sölde (72.). Es war ein Freistoß. Der Ball wurde abgefälscht und landete unhaltbar für Emmerich zum 0:4 in den Holzwickeder Maschen.
Fünf Spiele und noch kein Sieg: Die U23 des Holzwickeder Sport Clubs wartet weiterhin auf das erste Erfolgserlebnis. Die Hintermannschaft steht bislang auf wackeligen Beinen. Bereits 19 Gegentore kassierte man im Laufe der bisherigen Saison. Doch auch und gerade vorne hapert es. „Nur mit Andy Heiss vorne werden wir den Klassenerhalt nicht schaffen. Das ist vorne einfach zu wenig“, haderte Claas Hoffmann nach dem Abpfiff. Hieran wird er nächste Woche arbeiten. Das wird auch bitter nötig sein, denn am kommenden Sonntag, 18. September (15.15 Uhr) geht es zum Tabellenvierten, dem Geisecker SV. Doch Claas Hoffmann war noch mehr bedient: „Dieses Spiel hat alles widergespiegelt, was uns in dieser bisherigen Spielzeit widerfahren ist. Unsere Fehler werden sofort und nahezu immer bestraft. Klar müssen wir diese Defizite abstellen. Doch es ist auch jedes Mal ein echter Schlag in den Nacken. Das hat die Mannschaft nicht verdient.“
HSC U23: Emmerich, Schröder, Kassebeer (55. Tanriver), Heubel (73. Ünal), Freund, Freitag, Becker (70. Mohamed), Kruse, Heiss (70. Popa), Hake (80. Tagizadeh), Palmer.
Sölde: Harbott, Dölling, Garando, Dos Santos (90.+1 Belkezzi), Hammelstein, Aksoy (76. Bokemüller),Hangebruch (67. Hutmacher), Striewski, Beeke, Derichs,Wilhelm
Tore: 0:1 Schröder (10., Eigentor), 0:2 Garando (24.), 0 : 3 Aksoy (45.+1), 0 : 4 Derichs (72.)
Zuschauer: 50
Schiedsrichter: Daniel Azedin (Fortuna Gronau).
Bildzeile: Nur zehn Minuten blieb die U23 des HSC unbeschadet, dann fabrizierte Kevin Schröder ein Eigentor und das Unheil nahm ihren Lauf.