Handball: Wieder alles investiert, wieder nichts mitgenommen: Auch im letzten Spiel des Jahres hat sich den zahlreich mitgereisten Anhängern des ASV Hamm-Westfalen beim TuSEM Essen das Bild der zurückliegenden Wochen geboten. Die Reihe hinter der Bank war deutlich mit mehr Spielern besetzt als die Auswechselbank am Spielfeldrand. Zu den ohnehin wie in der Vorwoche fehlenden Akteuren gesellte sich der infektgeplagte Ole Machner. Auf dem Feld machte es der ASV dennoch zeitweise richtig gut, aber nicht lange genug, um am Ende gegen die heimstärkste Mannschaft der Liga Punkte mitnehmen zu können und unterlag mit 32:27 (15:15).
Wie in den zahlreichen Partien zuvor interessierte die Personalsituation beim ASV zunächst scheinbar nicht. Nach einem Rückstand zu Beginn drehten die Westfalen in 0:2 in ein 3:2, das Ian Hüter für den ASV in der 9. Spielminute markierte. Bis zum 5:5 blieb es nun ausgeglichen, dann erspielten sich die Gäste vor 2.208 Zuschauern eine erste Zwei-Tore-Führung durch das Tor von Kapitän Fabian Huesmann zum 7:5. Das folgende 8:6 durch Jonas Stüber nahm Essens Trainer Daniel Haase zum Anlass für eine Auszeit.
Doch zunächst brachte diese keine Änderung aus Sicht des TuSEM. Die Gäste legte durch Nachverpflichtung Niklas Gautzsch zum 9:6 vor. Da Torwart Felix Hertlein das ASV-Gehäuse regelrecht vernagelte, gab es kurz darauf die nächste Torchance, die Jakub Sterba zum 10:6 nutzte. Endlich einmal war es den Westfalen gelungen, die spielerische Überlegenheit auch in eine komfortable Führung umzumünzen.
Vier-Tore-Vorsprung zum 12:8
Beim Vier-Tore-Vorsprung blieb es bis zum 12:8, dann schlichen sich einige Ungenauigkeiten ins ASV-Spiel ein, die es Essen ermöglichten, auf ein Tor zu verkürzen. Der Ausgleich gelang Essen dann drei Minuten vor der Pause zum 13:13, mit 15:15 ging es in die Pause. Überragende Akteure der ersten Halbzeit waren Jonas Stüber, der nach einem Fehlwurf zu Beginn die folgenden sieben Möglichkeiten eiskalt ausnutzte. Darüber hinaus war Hertlein ein sicherer Rückhalt, der zu Mitte der Halbzeit bei sechs Paraden die Hälfte der Essener Würfe abgewehrt hatte.
Aus der Pause kamen die Gastgeber erneut wesentlich stärker. Nach einem 3:0-Lauf für Essen traf Ian Hüter in der 37. Minute zum ersten Mal in der zweiten Halbzeit für die Gäste zum 16:18. Doch bis zur 33. Minute blieb Essen nun mit zwei oder drei Treffern in Führung. Nun arbeitete der sich wieder einmal aufopferungsvoll kämpfende ASV auf 21:20 heran. Nach dem Anschlusstor von Andreas Bornemann bot sich sogar noch die Möglichkeit zum Ausgleich, der gelang aber nicht.
Bis zur 49. Minute erhöhte Essen wieder auf 24:21. Vor allem im Abschluss gelang es den Gästen nicht mehr, an die Quote der starken Phase des ersten Abschnitts anzuknüpfen. Selbst Jonas Stüber setzte nun auch einmal den Ball neben das Tor oder Fabian Huesmann warf beim Siebenmeter an den Pfosten. Im Gehäuse wechselte Michael Hegemann auch von Hertlein zu Nikolas Katsigiannis. Aber egal, was der ASV versuchte – eine Wende gelang der gebeutelten Truppe von Michael Hegemann, der auch den jungen Spielern wieder Anteile gab, nicht mehr.
ASV überwintert nun mit einem Punktekonto 15:19 Zählern
Unter dem Strich gelang der positive Jahresabschluss also nicht. Der ASV überwintert nun mit einem Punktekonto 15:19 Zählern, darf sich damit trösten, dass sich im Februar möglicherweise das gesamte Stammaufgebot zumindest wieder im Mannschaftstraining befinden dürfte und man damit wieder an das starke erste Viertel der Saison anknüpfen kann.
Zum ersten Spiel der Rückrunde tritt der ASV am Freitag, 7. Februar, beim TV Hüttenberg an (19 Uhr), in eigener Halle geht es dann genau eine Woche später um 19:30 Uhr gegen den HC Elbflorenz Dresden.
TuSEM Essen – ASV Hamm-Westfalen 32:27 (15:15)
TuSEM: Wipf (7 Paraden, 21,9 %), Plaue (1 P., 33,3 %) – Wilhelm (1), Göttler (9), Hermeling, Wolfram (2), Hornscheid (1), Reimer (3/3), Eißing (5), Szcesny (1), Buschhaus, Szuharev, Kostuj (1), Mast, Werschkull (3), Schoss (7).
ASV: Hertlein (8 P., 26,7 %), Katsigiannis – Huesmann (5/1), Vöing, Meyer-Siebert (3), Böttcher, Hüter (5), Sterba (1), Mühlhauser, Haunold, Bornemann (1), Körber, Gautzsch (4), Stüber (8).
Zeitstrafen: TuSEM 4 Min, ASV 6 Min
Schiedsrichter: Völkening/Zollitsch
Zuschauer: 2.208.
Bild: Jonas Stüber war Überragende Akteure der ersten Halbzeit waren Jonas Stüber,