Erleichterung beim HSC und RSV: kein Sonderbericht, fünf Punkte Vorsprung und einfach nur gute Laune




Fußball: So hatte man HSC-Chefcoach Benjamin Hartlieb lange nicht erlebt: Fast übermütig und humorvoll kommentierend verlas er am Ende der Pressekonferenz die Ergebnisse des Westfalenliga 2-Spieltags, scherzte und genoss das „Benny-Bier im Ballhaus“ nach erfolgreichem drei Punkte-Abschluss eines Spieltags. Mit 2:0 hatte der Holzwickeder SC das ungemein wichtige Spiel im Abstiegskampf gegen einen starken Tabellenvierten RSV Meinerzhagen gewonnen.

Der Abstand auf den ersten Abstiegsplatz beträgt nunmehr fünf Punkte. Für verfrühten Freudentaumel ist es indes zu früh: Die ersten Abstiegsplätze belegen mit dem DSC Wanne-Eickel, TuS Hordel und Westfalia Herne drei Teams, die vor der Saison ganz andere Ziele hatten und gar als Mitfavoriten um den Aufstieg in die Oberliga gehandelt wurden. Klar ist, dass sich dieses Kellerkinder-Trio mit dem aktuellen Tabellenstand nicht einverstanden erklären und alles versuchen wird, den Kontakt ans rettende Ufer nicht abreißen zu lassen.

Unparteiischer Jörn Schäfer kühlte routiniert die „Mütchen“ – ja, wer hat denn da geschubst?

Dass es nicht zu jede Menge Ungemach für beide Teams kam, war dem regionalligaerfahrenen Referee Jörn Schäfer zu verdanken. Der Schiri der Sportfreunde Sümmern entschied, trotz der Tumulte zur Halbzeit, als sich beide Seiten heftig angingen, keinen Sonderbericht zu verfassen. Der 31-jährige, gelernte Bankkaufmann, der noch im Herbst 2022 das Regionalliga-Spiel zwischen Alemannia Aachen und Borussia Mönchengladbach II aufgrund eines Becherwurfs auf seinen Linienrichter abgebrochen hatte, ließ Gnade vor Recht walten. Klar wurde Maximilian Schettke „irgendwie“ getroffen, klar gab es „Schmerzen im Oberkieferbereich“, wie Coach Benjamin Hartlieb kurz vor Wiederanpfiff dem Schiri mitteilte. „Ich habe doch nur schlichten wollen“, entschuldigte sich RSV-Trainer Mutlu Demir bei der anschließenden Pressekonferenz. Und fügte an: „Das war auch nicht fair vom Gastverein, wie man mich angegangen hat.“ Gejammer hin, Gejammer her: Jörn Schäfer machte alles richtig, verteilte keine Karten, schon gar keine roten Kartons, denn „Engel“ waren da auf beiden Seiten nicht gerade unterwegs. Dass er alles richtig gemacht hatte, zeigte auch die Tatsache, dass in den zweiten 45 Minuten weitgehend „Frieden“ herrschte.

Ex-Marketing-Chef Harald Jelinek gekonnt am Mikro – und ein scherzender Benjamin Hartlieb

Und da am Ende auch RSV-Coach Mutlu seine Laune wiederfand („Ich gratuliere dem HSC und drücke die Daumen, dass der Verein unten schnell herauskommt“), war Friede, Freude, Eierkuchen und ein langer Abend im Ballhaus (Vereinswirt Torsten Potyka: Ich lasse heute meinen Wagen im Stadion stehen“) angesagt. Übrigens hatte der Ex-Marketingleiter Harald Jelinek die Moderation des „Trainer-Talks“ übernommen – und begeisterte die Zuhörer durch humorvolle Kommentare, gute Überleitungen und Fachwissen. Als dann noch Benny Hartlieb die Endergebnisse humorvoll dem Publikum überbrachte, war endgültig aller Ärger aus de Spiel vergessen.

Bildzeile: Auch so kann ein Trainer-Talk enden: HSC-Chefcoasch Benjamin Hatlieb verliest humorvoll und mit Kommentaren die Ergbnisse der Westfalenliga2. Der Ex-Marketingleiter Harald Jelinek (l.) zeigte Moderatoren-Qualitäten.

Noch kein Dukic-Nachfolger

Für den Leiter Marketing und Kommunikation sowie Scouting, Daniel Dukic, gibt es indes noch keinen Nachfolger. Auch wenn Harald Jelinek weiterhin den Fanshop und die Bandenwerbung kommissarisch betreut, so sucht der HSC noch einen Freiwilligen, der den Job verantwortlich übernimmt. Das Thema Scouting wird dabei ausgeklammert – das wird von der Sportlichen Leitung übernommen. Gesucht wird ein Allrounder mit guten Medienkenntnissen und einem Medien-Netzwerk sowie Kontakten in die heimische und regionale Sponsoring-Szene. „Wenn es da Vollzug gibt, werden wir es zügig vermelden“, kündigte Vorstandsmitglied Marc Hoffmann bereits vor einigen Wochen an.

Michele Teofilo wechselt zur neuen Saison zur SG Massen

Einen Vollzug gibt es allerdings bereits bei einer Spielerpersonalie. Michele Teofilo, beim HSC vom Stürmer zum Verteidiger umgeschult und mit Einsätzen in der „Ersten“, wird den Verein wie berichtet zum 30. Juni verlassen. Der 19-jährige schließt sich der SG Massen an – so vermeldete es der Bezirksligist SG Massen. Zuletzt spielte Teofilo öfter in der „Dritten“ des HSC – das Team will und muss den Klassenerhalt in der Kreisliga B schaffen.

Die Tipps für Fußballfreunde in dieser Woche – hier schaut auch der HSC mal vorbei – Einladung zum Hecker-Cup liegt vor

Ganz in der Nähe finden in dieser Woche zwei interessante Spiele statt. Am Mittwoch, 19. April, kommt es um 18.15 Uhr im Aplerbecker Waldstadion zum Halbfinale-Kracher im Westfalenpokal zwischen den Oberligateams des ASC 09 Aplerbeck und dem FC Gütersloh. Zu diesem Spiel werden rund 1.500 Besucher erwartet. Der Sieger spielt im Finale gegen den Gewinner aus Delbrück gegen Erkenschwick um den Einzug in die finanziell äußerst lukrative erste Hauptrunde im DFB-Pokal. Es winken Erst- und Zweitligisten.

Am Donnerstag, 20. April, kommt es im Viertelfinale des Kreispokals Dortmund zum Duell der Sportfreunde Sölderholz (Siebter Kreisliga A2) gegen den Oberligisten TuS Bövinghausen (Anstoß: 19.30 Uhr in Sölderholz, Sportplatz Bergeshöh). Bereits um 19 Uhr kommt es zum Duell im Viertelfinale des Dortmunder Kreispokals zwischen Türkspor Dortmund und dem FC Brünninghausen – in der aktuellen Westfalenliga 2-Tabelle das Duell des Zweiten gegen den Ersten.

Bildzeile: Dondre Julijah Robinson (li.) wurde im Spiel gegen Meinerzhagen kurz vor Schluss eingewechselt.