Fußball: Völlig durchgeschwitzt, die Brille im Eifer kaputt gegangen und eine leidenschaftliche Ansprache im Team-Kreis: HSC-Cheftrainer Benjamin Hartlieb war nach dem 3:1-Auswärtserfolg in Meinerzhagen spürbar mit Adrenalin aufgeladen. Er verkörperte das, was seine Mannschaft am Ostermontag über 94 Minuten mit Nachspielzeit verkörpert hatte: Leidenschaft und Engagement pur. So war der in dieser Saison insgesamt erst fünfte Sieg auch über die gesamte Spielzeit komplett verdient.
Wenn es etwas zu meckern gab, dann waren es die zahlreichen Eckbälle, die, egal von wem getreten, nicht effizient waren. Nils Hoppe mit dem Ausgleich 1 : 1 (59.), Andreas Spais (62.) und Damjan Ilic mit dem Endstand von 3 : 1 (69.) drehten innerhalb von zehn Minuten ein Auswärtsspiel, das für die verbleibenden Spiele in der Abstiegsrunde noch hoffen lässt. „Auf die Tabelle schaue ich nicht. Aktuell ist es viel wichtiger, dass sich die Mannschaft positiv entwickelt, an sich und das Ziel Klassenerhalt glaubt. Dann kommen auch die Punkte“, sagte Hartlieb nach dem Match im Sauerland. Sonntag, 24. April, geht es um 15 Uhr gegen die TSG Sprockhövel weiter. „Und da wollen wir den Bock endlich auch zuhause umstoßen und den ersten Sieg einfahren. Allerdings ist der Tabellenzweite in der Abstiegsrunde, Sprockhövel, ein echtes Brett“, so Hartlieb. In der Hinrunde gab es daheim ein 0 : 5 – hier ist also noch eine Rechnung offen.
Bildzeile: Benjamin Hartlieb (vorne) und Hamza El Hamdi (hinten) coachten sehr engagiert beim Spiel in Meinerzhagen.
„Bekommen wir frei?“
Nach dem Spiel fragten Spieler nach dem Trainingsplan für diese Woche – auch angesichts der guten Leistung in Meinerzhagen. Doch eine Schwalbe macht noch keinen Sommer: Trainiert wird Dienstag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, gab Benjamin Hartlieb klar zu verstehen. Doch er sagte auch: „Die Mannschaft weiß um den Ernst der Lage. Doch alle setzen sich ein, ziehen an einem Strang und wollen gemeinsam erfolgreich sein.“
HSC-Personalien: Michele Teofilo in die Erste – Comeback von Patrick Fischer – Personalplanungen laufen
Der Holzwickeder SC setzt für die neue Saison 22/23, egal ob Westfalen- oder Oberliga, weiter auf die Jugend. Nach Torhüter Henrik Dißelhoff wurde nun mit Michele Teofilo ein weiterer Spieler der eigenen A-Junioren in den Seniorenbereich befördert und ist dort für die Erste vorgesehen. Der 18-jährige Linksfuß fühlt sich insbesondere im offensiven Bereich wohl. Für die U19 des HSC erzielte er bereits neun Tore und ist damit in der internen Torjägerliste Zweiter hinter Nico Stender. Oberligaluft hat er bereits in vier Spielen sammeln können, darunter in zwei Spielen der Hin- und zwei in der Abstiegsrunde, zuletzt in Meinerzhagen als Einwechselspieler.
Ein Comeback feierte auch Patrick Fischer, einer der Unglücksraben der letzten Monate. Der 28-jährige, der vom B-Ligisten BV Lünen gekommen war, hatte sich im Freundschaftsspiel bei RW Ahlen und beim Pokalspiel in Mühlhausen verletzt. Diagnose: Kapselriss im Sprunggelenk und sechs Wochen Zwangspause. Dann kam noch Corona dazwischen – und den Urlaub hatte er sich auch verdient. Gegen Meinerzhagen wurde Fischer in der 86. Minute eingewechselt und feierte damit ein Comeback. Er selber möchte gerne in der kommenden Spielzeit auch beim HSC spielen – doch eine offizielle Verlautbarung des HSC hat es dazu noch nicht gegeben.
Neben seiner Rolle als Cheftrainer ist Benjamin Hartlieb auch mit der Personalplanung für die Saison 22/23 beschäftigt. In diesem Rahmen wird es in den kommenden Tagen Vollzugsmeldungen geben. Hier aber hält sich Hartlieb aktuell noch bedeckt.
Bildzeile Robin Schultze war beim 3:1-Auswärtserfolg wieder dabei und zeigte dabei, wie wichtig er für das Team als Führungsspieler ist.