Fußball, Westfalenliga: Holzwickeder SC – Lüner SV 2:0 (0:0). Doppelter Jubel beim HSC. Einmal nach Spielschluss, als der 2:0-Heimsieg gegen den Lüner SV fest stand. Und als Holzwickedes Presseprecher Harald Jelinek bei der Pressekonferenz die Endergebnisse der Ligaspiele – sie fanden alle am Samstag statt – kund tat, die 1:2-Niederlage von Wiemelhausen gegen Lennestadt erwähnte, brandete der Jubel ein zweites Mal auf. Der HSC ist nach dem 16. Spieltag Tabellenführer. Eine schöne Momentaufnahme – und diesen Erfolg feierte man anschließend beim Mannschaftsabend im Weinhaus Siegel.
Doch nach diesen Lichtblicken sah es lange nicht aus. Erst in den Schlussminuten stellten die Gastgeber unter den Augen der rund 370 Zuschauer – Holzwickedes Sportlicher Leiter Karl Lösbrock hätte sich mehr gewünscht – den zehnten Saisondreier sicher. Dafür sorgte zuerst Connor Mc Leod mit einem Bilderbuch-Tor – er zog mit links aus rund 20 Metern ab und der Schuss passte genau in den Winkel. In der Nachspielzeit sprintete Dylan Pires der Lüner Abwehr davon und legte die Lederkugel ein zweites Mal in das Lüner Netz. 2:0, ein wenig schmeichelhaft, wenn man den gesamten Spielverlauf in Betracht zieht. Egal, Tore zählen halt und davon hatte der HSC in der Endabrechnung zwei vorzuweisen, der LSV keines.
Bildzeile: Andreas Spais gratuliert dem Torschützen Connor Mc Leod zum 1:0-Führungstreffer.
In Halbzeit eins stellten sich viele Zuschauer die Frage, warum der HSC überwiegend so passiv agierte und dem Gegner mehr das Spielgeschehen überließ. Lünen brachte einmal das Holzwickeder Tor in Gefahr, als Schlussmann Felix Hacker einen Schuss aus kurzer Distanz von Mikulljanac parierte (33.). Chancen von Holzwickede – so gut wie keine. Überhaupt wurde vor beiden Toren wenig Gefahr heraufbeschworen.
Nach der Pause wurden die Aktionen des HSC etwas druckvoller. Der Spielaufbau geordneter, die Zuspiele genauer und die Abwehr wirkte stabiler. Das alles trug zu einem leichten Übergewicht bei und schließlich zu den beiden gewinnbringenden Tore. Von daher kann man den Dreier als doch verdient benoten.
Bildzeile: Auf der Tribüne saß auch CDU-Bundestagsabgeordneter Hubert Hüppe (Mitte) und feeuerte „seinen“ LSV an.
Unter den Zuschauern auf der Tribüne saß mit dem CDU-Bundestagsabgeordneten Hubert Hüppe auch ein prominenter Gast, der es allerdings mit dem LSV hielt. Sein Statement nach Spielchluss: „Etwas unglücklich die Niederlage für uns. Seit Kindheitstagen bin ich ein LSV-Fan. Ich hätte mir natürlich etwas mehr gewünscht. Kämpferisch kann man nichts vorwerfen, aber vorne war es von Lünen schwach. Holzwickede hatte das Glück auf ihrer Seite.“
Trainerstimmen
Axel Schmeing (LSV): „Ich sage danke für den Empfang. Es war spannend. Wir hatten in der 1. Halbzeit ein optisches Übergewicht, mehr Spielanteile und die besseren Chancen. Wenn wir 1:0 in Führung gegangen wären, wäre es wohl leichter geworden. 2. Halbzeit war das Spiel relativ ausgeglichen. So ein 0:0-Spiel. Nach dem 1:0 konnten wir nicht mehr so dagegen halten. Am Ende wurde es ein wenig kopflos von uns. Mit den letzten zehn Minuten kann ich nicht einverstanden sein. Davor kann ich meiner Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Beide Gegentore resultierten aus Einzelleistungen. Da waren wir ein wenig kopflos. Von daher Glückwunsch. Ich kann noch eins versprechen, schreibt uns noch nicht ab.
Bildzeile: Ein Siegerbier gab es bei der von Harald Jelinek moderierten Pressekonferenz. Das dürfte jedoch HSC-Trainer Benjamin Hartlieb (re.) mehr geschmeckt haben als Lünen-Coach Axel Schmeing.
Benjamin Hartlieb (HSC): Der Spielanalyse von meinem Kollegen ist wenig hinzu zu fügen. Auf dem schwer zu bespielenden Rasen haben sich beide Teams weitgehend neutralisiert. 1. Halbzeit waren wir zumeist den Tacken zu spät. In der Pause habe ich meiner Mannschaft gesagt, dass wir mehr reagieren müssen. Das ist uns besser gelungen, hatten das Spiel besser im Griff. Die Mannschaft ist in einer guten körperlichen Verfassung, hat in der Vorbereitung super gearbeitet. Das Tor von Mc Leod war ein Traumtor. Wir haben wieder zu null gespielt. Es macht Spaß, mit den Jungs zu arbeiten.
HSC: Hacker, Müller, Busemann, Spais (83. Kortenbusch), Gödde, Radojcic (90. Schettke), da Silva Macedo (58. Hiller), Majewski (66. Pires), Müsse, Ilic, Mc Leod (90. Nielinger).
LSV: Rothkasmm, Berger, Vrljic, Delija, Sekulic (86. Dansczyk, Hahne, Witt, Kurtulus, Czarnecki (80. Carriazzo), Mikuljanac (86. Bozcan), de Angelis.
Tore: 1:0 (81.) Mc Leod, 2:0 (90.+6) Pires.
Bildzeile: Teilweise hart umkämpft waren die Duelle auf dem Rasen im Montanhydraulik-Stadion. Hier versuchen sich die Holzwickeder Pjer Radojcic und Eduardo Hiller in Ballbesitz zu bringen.