Fußball, Landesliga 3: Königsborner SV – TuS Hannibal 2:5 (0:2). Ohne Punkt kam TuS Hannibal am 3. Spieltag in die Schumann Arena des Königsborner SV – und nach 90 Minuten stand verdientermaßen der erste Dreier in der Tabelle für den Aufsteiger zu Buche. Mit 2:5 musste der KSV alle drei Zähler abgeben.
Schon zur Halbzeit lagen die Gastgeber 0:2 zurück, vorausgegangen waren dabei eigene Fehler. Die Kabinenansprache von KSV-Coach Andrea Feiler schien gefruchtet zu haben, denn seine Mannschaft startete engagierter in die zweiten 45 Minuten. Nach einer schönen Einzelleistung konnte Christopher Simon verkürzen. Der KSV war dran. Doch ein kurioser dritter Treffer, den Feiler als Slapstick-Tor und Unsportlichkeit bezeichnete, warf die Platzherren entscheidend zurück. KSV-Keeper Ivan Mandusic ließ einen Rückpass fast teilnahmslos ins eigene Netz zum 1:3 passieren. Was war passiert? Königsborn beförderte den Ball zuvor ins Aus, weil ein Hannibal-Spieler behandelt werden sollte. Den anschließenden Rückpass nach der Behandlungspause schoss Hannibal-Kapitän Najdi mit großer Wucht auf das Königsborner Tor und Mandusic war etwas überrascht. Eine Unsportlichkeit. Das löste Diskussionen aus, aber der Treffer zählte. Damit war der Königsborner Widerstand gebrochen und bei den Gegentoren vier und fünf gab es kaum Gegenwehr. Man hatte sich in sein Schicksal ergeben.
Bildzeile: Kein Durchkommen hier für den Königsborner Christopher Simon (li.). In Minute 57 machte er es besser und markierte den 1:2-Anschlusstreffer.
Trainerstimmen
Andreas Feiler (KSV): Hannibal war in der 1. Halbzeit galliger. Bei uns war alles ein bisschen Larifari. Beim 0:1 haben wir leichtfertig dem Gegner den Ball überlassen. Dann aber aus unserer Überlegenheit kein Kapital geschlagen, auch keine Torchance herausgespielt. Durch ein leichtsinniges Abspiel haben wir Hannibal das 2:0 ermöglicht. Wir hatten uns für die 2. Halbzeit viel vorgenommen, kamen auch zum Anschlusstreffer. Das 1:3 war ein Slapstick-Tor, dabei hat unser Torhüter nicht die glücklichste Figur gemacht. Das kann passieren. Aber ich hätte mir dann gewünscht, dass Hannibal uns den Anschlusstreffer machen lässt. Das ist nicht passiert. Wir haben danach viel zu viel diskutiert. Warum, das ist mir schleierhaft. Wir haben es dem Gegner viel zu einfach gemacht, waren nicht mehr strukturiert. Bei den Toren vier und fünf haben wir Spalier gestanden. Ein bitterer Tag.
Hamza Berro (Hannibal): Wir haben in der 1. Halbzeit sehr ordentlich gespielt, dem Gegner bewusst mehr den Ball überlassen. Wir konnten unsere Chanen gut nutzen, sind dadurch selbstbewusster geworden und verdient 2:0 in Führung gegangen. Die 2. Halbzeit war dann noch ereignisreicher. Wir waren darauf eingestellt, dass Königsborn motiviert und mit Wut aus der Halbzeitpause kommen und versuchen würde, den Anschlusstreffer zu machen. Das 3:1 hinterließ einen faden Beigeschmack. Dafür kann ich mich nur entschuldigen. Am Ende des Tages hat das unseren verdienten Sieg nicht geschmälert.
KSV: Mandusic, Anhari, Müldur, Wettklo, Hamdoun (68. Darraz), Kurt (81. Sönmez), Simon, Dinyelu, Kutscher, Castaldi (87. Balli), Armendeh.
Tore: 0:1 (8.) Usang, 0:2 (41.) Usang, 1:2 (57.) Simon, 1:3 (62.) Najdi, 1:4 (84.) Ljatifi, 1:5 (89.) Jabri, 2:5 (90.) Wettklo Strafstoß.
Bildzeile: Der KSV am Boden, auch wenn hier ein Foul vorausgegangen war. Mit 2:5 mussten die Gastgeber Aufsteiger Hannibal alle drei Punkte überlassen.