Fußball, Westfalenliga 2: FC Lennestadt – Holzwickeder SC 0:0. Es war mehr für den HSC drin an diesem kalten, grauen Sonntag im gut eineinhalb Autostunden entfernten Lennestadt. Mit einem torlosen Remis beim Tabellenfünften holte sich der aktuelle Achte HSC einen verdienten Zähler. Trotz der guten Leistung schrumpfte der Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz, den noch der BSV Schüren belegt, auf drei Pünktchen.
Nils Hoppe erst mal auf der Bank
Neun Spieler nahmen auf der HSC-Ersatzbank Platz. Darunter Nils Hoppe. Der feierte mit seiner Einwechslung in der 83. Minute seine Saisonpremiere in der Westfalenliga-Truppe. Auch seine Premiere feierte der von der U19 des FC Brünninghauen in die A-Junioren des HSC gewechselte Leon Chrobok. Der 19-Jährige, inzwischen ausgestattet mit einem Vertrag für die „Erste“ in der neuen Spielzeit, nahm in Vertretung des verletzten Torben Simon seinen Arbeitsplatz zwischen den Pfosten ein.
Bildzeile: Gerade 19 Jahre jung geworden – Leon Chrobok zeigte eine excellenteLeistung beim 0:0 beim FC Lennestadt.
Humor bewies erst mal der Stadionsprecher: „Willkommen bei besten Fußballwetter“ begrüßte er die doch zahlreich erschienen Fans im schmucken Hensel-Stadion auf dem Gelände des gleichnamigen Sponsors. Überaus herzlich war übrigens der Empfang des FCL für seine Gäste – auch abseits des Spielfelds. Seit 2018/19 kickt man nun in der Westfalenliga. 599 Mitglieder und 18 Mannschaften gewannen 30 Titel.
HSC in erster Hälfte spielbestimmend
In der ersten von viel Taktik geprägten Hälfte hatte das erste Wort der Gast aus Holzwickede. Eduardo Hiller passte auf Maximilian Schettke, der in der Mitte Moritz Müller sah. Doch der Kapitän verpasste knapp (4.). Serhat Uzun zog ab und fand in FCL-Keeper Kevin Schulte seinen Meister (26.). Die beste Chance verbaselte Eduardo Hiller. Schön im Strafraum freigespielt und „blank“ vor Torhüter Schulte musste das die Führung für den HSC sein – doch Schulte hielt prächtig (28.). Den Sauerländern fehlte der richtige Zugriff und das „Lichtlein, das ihnen aufgehen sollte“. Also forderte Kevin Schulte nach gespielter halber Stunde, man möge das Flutlicht anmachen – es sei zu dunkel. Erhellend war das Spiel des FCL aber weiterhin nicht. Einzig der Sportkamerad mit dem für die Region passenden Nachnamen Lennemann (mit Vornamen Bernie) versuchte es mal von der Strafraumgrenze – sein Schuss wurde abgefälscht und landete weit im Toraus.
Es blieb beim torlosen Ergebnis zur Halbzeit. Es waren 45 Minuten, in denen der HSC mehr Spielanteile und die besseren Chancen hatte.
Damjan Ilic mit starker Defensivleistung
Etwas mehr vorgenommen hatten sich die „Rothemden“ in Halbzeit zwei. Damjan Ilic, der am Sonntag ein ganz starkes Spiel als Fels in der Brandung machte, gewann ein ganz wichtiges Laufduell mit Bernie Lennemann (47.). Wäre der zum Abschluss gekommen, hätte es wohl im HSC-Kasten geklingelt. In der 62. Minute hatte dann Schiedsrichter Christian Lange einen Auftritt, der für heftige Diskussionen sorgte und beinahe das gesamte Spiel zum Kippen gebracht hätte. Er zeigte Muhammed Cakir den gelb-roten Karton. Zwar hatte der eine berechtigte gelbe Karte aufgrund eines Fouls zuvor gesehen, doch beim vermeintlichen Handspiel in der 62. Minute hatte Cakir klar erkennbar seine Hand schützend vors Gesicht gehalten.
Gelb-Rot gegen Cakir – doch dieses Mal verlor der HSC nicht seine Linie
HSC-Coach Benjamin Hartlieb: „Das war ein Momentum, bei der in der Vergangenheit mein Team oft komplett den Faden verloren hat und das Spiel plötzlich in eine ganz andere Richtung ging. Heute war das zum Glück nicht der Fall.“ Hartlieb wurde übrigens auch noch mit „Gelb“ ausgestattet – „Ich habe aber gar nichts gesagt“, meinte Hartlieb nach dem Abpfiff. Dennoch war es insgesamt ein faires, freundschaftliches Spiel, bei dem man sich den Platzverweis hätte sparen können, ja müssen.
Leon Chrobok kratzt das Leder so eben noch von der Linie
So musste der HSC in der 77. Minute eine ganz brenzlige Situation überstehen. Florian Friedrichs köpfte das Leder an den Innenpfosten. Von dort prallte der Ball auf die Torlinie, wo wild gestochert wurde. HSC-Torhüter Leon Chrobok riskierte Kopf und Kragen und kratzte das Leder von der Linie. Damit rettete er dem HSC den Punkt.
Maurice Majewski schweißt das Leder an den Pfosten
Es hätte aber auch noch mehr für Holzwickede sein können. Maurice Majewski zog von der Strafraumgrenze ab und traf nur den von ihm aus gesehenen rechten Pfosten (85.). Am Ende blieb es, trotz vierminütiger Nachspielzeit, beim 0:0. Am kommenden Wochenende wird die Aufgabe keinesfalls leichter. Am Sonntag, 12. März, kommt um 15 Uhr der DSC Wanne-Eickel, am Sonntag 4:2-Sieger gegen Westfalia Herne, ins Montanhydraulik-Stadion.
Trainerstimmen
Benjamin Hartlieb (HSC): Unser Gastgeber Lennestadt kann mit dem Punkt besser leben als wir. In der ersten Hälfte waren wir klar spielbestimmend, haben sehr gut verteidigt. Nur im letzten Drittel waren wir nicht zielstrebig genug. In der zweiten Halbzeit war das Bild ähnlich. Die gelb-rote Karte hat uns, anders als komplizierte Situationen in vielen bisherigen Spielen, nicht aus der Bahn geworfen. Unter dem Strich ist das Remis schon ganz okay. Meiner Ansicht nach war es von beiden Mannschaften ein gutes Westfalenligaspiel.
Jan Hüttemann (Lennestadt): In Halbzeit eins war Holzwickede spielbestimmend. Wir haben ihnen zu wenig Stress gemacht, zu wenig gepresst und einfach zu wenig gemacht. Nach dem Platzverweis für den HSC waren wir viel zu hektisch und haben keine guten Ideen gemacht. Auch wir können mit dem Punkt gut leben.
Lennestadt: Kevin Schulte, Christoph Hebbeker, Elias Valentin Butzkamm (83. Robin Hatzfeld), Samuel Eickelmann, Marvin Gouranis, Peter Vente (73. Christian Schmidt), Florian Friedrichs, Linus Witzel (69. Til Quast), Bernie Lennemann, Niklas Stemmer, Dennis Krause.
HSC: Leon Chrobok, Moritz Müller, Philipp Gödde, Muhammed Doganalp Cakir, Eduardo Hiller (83. Nils Hoppe), Serhat Uzun (65. Dondre Roibinson), Maurice Majewski, Dean Müsse, Damjan Ilic, Maximilian Schettke (90.+2 Michele Teofilo), Connor McLeod (90. Pjer Radojcic).
Tore: keine.
Bes. Vork.: Gelb/Rote Karte für Cakir (62.).
Schiedsrichter: Christian Lange (TuS Bremen).
Zuschauer: 150.
Bildzeile: Eduardo Hiller vergibt hier in der 28. Minute die große Chance zur Führung für den HSC.