Fußball, Oberliga: Holzwickeder SC – FC Kaan-Marienborn – das für Sonntag, 27. März, 15 Uhr, im Montanhydraulik-Stadion angesetzte Spiel fällt coronabedingt aus – . Ein Nachholtermin steht noch nicht fest.
Größer könnten die Gegensätze kaum sein: Nur über oder mit dem FC Kaan-Marienborn wird der Regionalliga-Aufstieg entschieden. 13 Mal siegten die Siegener Vorstädter in der Saison 21/22 bislang, während der HSC 13 Mal verloren hat. Dazu schoss die Truppe vom Bonner A-Lizenztrainer und Ex-Profi Thorsten Nehrbauer auch fast dreimal so viel Tore wie der gastgebende Holzwickeder SC. Der HSC stellt mit aktuell 51 Gegentoren die schlechteste Defensive der Liga und mit selber erzielten mageren 17 Treffern auch gleich noch den unerfolgreichsten Sturm. Alles andere als ein deutlicher Sieg des FC Kaan-Marienborn am Sonntag wäre eine Riesenüberraschung – und selbst ein Remis dürfte nahezu unerreichbar sein.
Bei auch zuhause nur einem gewonnenen Pünktchen könnte man als Holzwickeder Fußball-Fan das Spiel bei angesagtem, schönem Frühlingswetter also eigentlich ganz entspannt angehen. Wenn da nur nicht der Modus mit der Abstiegsrunde wäre, bei dem alle Punkte und Tore aus der Hinrunde mitgenommen werden und nur noch zehn Begegnungen zu absolvieren wären. Sechs- bis siebenmal wird der HSC noch gewinnen müssen und sollte eigentlich tunlichst gegen die Käner damit anfangen.
Doch die Meisterschaftsfavoriten lassen erst gar keinen Zweifel daran, dass Sie mit einem Dreier gegen 17.30 nach Abpfiff, Duschen und Pressekonferenz in der von Kanaltechnik Marc Hoffmann unterstützten Sponsoren-Lounge im Bus die rund 100 Kilometer lange Rückreise antreten werden. Stoppen kann dieses Team ohnehin nur die gesperrte Autobahnbrücke der A45 bei Lüdenscheid – kaum die HSC-Defensive.
HSC sollte sich keine Hoffnung auf Käner Gastgeschenke machen
Thorsten Nehrbauer setzt, wie schon beim 0:0 in der vergangenen Woche zuhause gegen Rhynern, auf Offensive – aber eine kontrollierte, seriöse und konzentrierte. Auch wenn angesichts des Tabellenstands die Käner von der Spitze aus grüßen, warnt er vor dem HSC. „Der Modus sagt klar, dass jeder alle Punkte braucht, da die Zähler in die Aufstiegs- oder Abstiegsrunden mitgenommen werden. Genauso wenig, wie der HSC uns kampflos das Spiel überlassen wird, so wenig dürfen auch wir Gastgeschenke machen. Und schon gar nicht Holzwickede unterschätzen.“
Benjamin Hartlieb sah in Finnentrop Steigerung gegenüber letzten 1:5 im Heimspiel gegen SC Aplerbeck
Beim HSC weiß man um die Schwere, ja fast Unmöglichkeit der Aufgabe, weiß aber auch um die Notwendigkeit, dem einzigen Heim-Zählerchen aus dem 1:1 gegen Herne Zählbares hinzuzufügen. Trotz des 0:2 in Finnentrop hatte HSC-Coach Benjamin Hartlieb eine Steigerung gegenüber dem 1:5 zuhause gegen Aplerbeck ausgemacht und glaubt an sein Team. „Die Mannschaft lebt“, so Hartlieb.
HSC weiter personell geschwächt
Personell wird man wohl erst in der Abstiegsrunde wieder aus dem Vollen schöpfen. Der Winter-Neuzugang ausgerechnet von Kaan, Adrian Cislak, leidet weiter an einer hartnäckigen Hüftverletzung. Nils Hoppes Einsatz (Oberschenkel) ist noch fraglich. Andreas Spais könnte allerdings in der Offensive neben Phillip Gödde ein wenig mehr Unberechenbarkeit ins Spiel bringen.
Nils Hasse leitet das Spiel
Nils Hasse vom TuS Lügde wird die Begegnung als Unparteiischer leiten. Er hat zwar erst ein Oberligaspiel in der laufenden Saison geleitet und ist mehr in den Westfalenligen 1 und 2 unterwegs. Dennoch ist er eines der großen Talente in der Schiedsrichterei. Zu seinen Hobbys zählt er Laufen und Besuche im Fitnessstudio. Ferner schaut er sich gerne Bundesliga-Begegnungen in Dortmund, Mönchengladbach und Bielefeld an.
HSC weiter mit Aktion „Mit dem Radel ins Stadion“ – Antrag auf Fahrradständer
Auch am Sonntag gilt: Wer mit dem Fahrrad ins Stadion kommt, erhält einen Rabatt von einem Euro auf den jeweiligen Eintrittspreis. Gegen Aplerbeck vor 14 Tagen waren es immerhin 30 Zweiradfahrer. Das wiederum führte nun auch zu einem politischen Antrag: Susanne Werbinsky und Friedhelm Klemp von den Grünen fordern eine ordentliche Anzahl von Fahrradständer im Montanhydraulik-Stadion.
Bildzeile: Am 6. Oktober 2019 (unser Foto) standen sich der Holzwickeder SC und der FC Kaan-Marienborn letztmalig gegenüber. Holzwickede, damals noch mit Trainer Axel Schmeing und Co-Trainer Marcel Greig, siegte damals durch Treffer von René Richter und Sebastian Hahne mit 2:1.