Bei „Kurve 0“ war schon alles vorbei: Laura Nolte Fünfte im Monobob – Hoffen auf Zweierbob-Weltcup an Sonntag




Bobsport: Ausgerechnet auf ihrer Heimatbahn in Winterberg und im dritten Weltcuprennen der Saison kam die heimische Bobpilotin Laura Nolte am Samstag nicht unter die ersten Drei. 0.24 Sekunden fehlten am Ende auf die 30-jährige Siegerin Lisa-Marie Buckwitz (Potsdam / Heimatverein BRC Thüringen). Am Ende wurde die 26-jährige Nolte Fünfte. Zweite hinter Buckwitz wurde die Schweizerin Melanie Hasler vor der Dritten, Breeana Walker (Australien) und der Vierten, Debora Annen, ebenfalls auf der Schweiz. Die dritte Deutsche im Bund, Kim Kalicki (Eintracht Wiesbaden) steuerte ihr Gefährt auf den achten Rang.

Erster Lauf: Kurz nach dem Einstieg dicker Fehler von Laura Nolte

Für einen Sieg kam Laura Nolte an diesem Samstag bei leichtem Schneefall nicht in Frage. Den ersten eiskalten Schock gab es gleich nach dem Einstieg in ihr Monobo-Gefährt im ersten Durchgang. An „Kurve 0“, kurz nach dem Einstieg, leistete sich die 1,80 Meter große Athletin einen Drifter und verlor bereits entscheidende Zeit. 58,76 im ersten Lauf bedeuteten als zwischenzeitliche Vierte stattliche 18 hundertstel Rückstand auf die nach dem ersten Durchgang führende Lisa Buckwitz (58.58)‘. Zweite nach Lauf eins wurde die Schweizerin Melanie Hasler (58.61) und Dritte, Breeana Walker aus Australien mit 58.67. Die dritte Deutsche, Kim Kalicki von Eintracht Wiesbaden fuhr nach Lauf eins auf den 13. Platz mit 58.84 – und damit 26 Hundertstel Rückstand auf ihre führende deutsche Teamkollegin Lisa Buckwitz. Auch das war noch ganz viel Luft nach oben.

Bildzeile: Bei „Kurve 0“ war schon alles vorbei: Laura Nolte Fünfte im Monobob – Hoffen auf Zweierbob-Weltcup an Sonntag.

Lauf zwei: Und wieder „rumste“ es in Kurve 0 – Lisa-Marie Buckwitz mit Bahnrekord nicht zu schlagen

Für den zweiten Durchgang hatte sich die letztjährige Monobob-Weltmeisterin, übrigens auch in Winterberg, einiges vorgenommen. Doch die „Kurve 0“ und Laura Nolte, das passte an diesem Samstag einfach nicht. Wieder stieß sie an und büßte frühzeitig alle Chancen ein. Es wäre ohnehin schwer geworden, denn Winterbergs Eismeister Ingo Götze hatte mit seinen Helfern das perfekte Eis auf die mit Auslauf 1.609 Meter lange Bahn mit insgesamt 15 Kurven „gezaubert“. So war es keine Wunder, dass Lisa-Marie-Buckwitz ihren einen eigenen, am 24. Februar erzielten Streckenrekord von damals 58,51 Sekunden auf 58.25 fast schon pulverisierte.

Bildzeile: Die Kurve null war für Laura Nolte in beiden Durchgängen „Scharfrichter“. Das gab sie selbstkritisch gegenüber sku und im TV-Interview zu.

Laura Nolte im sku-Interview: Habe schon bei der Pressekonferenz am Donnerstag gesagt, dass es schwer wird

Im Interview mit sku zeigte sich Laura Nolte selbstkritisch: „Bereits am Donnerstag habe ich beim Pressegespräch gesagt, dass es im Monobob kompliziert wird.“ Ausschlaggebend waren am heutigen Samstag die Fehler im ersten und zweiten Durchgang der Kurve null. Das hätte natürlich nicht passieren dürfen.“ Angesprochen auf die Frage, warum ihr Weltmeisterschaften und Olympische Spiele einfach besser gefahren, sagte sie: „Das gibt es vier Durchgänge. Insgesamt bringe ich vier Durchgänge mit Konstanz herunter. Gibt es nur zwei Läufe, zählen Fehler fast doppelt. Das war heute in Winterberg klar der Fall.“

Bildzeile: Familie und Fans stand Laura Nolte nach dem Wettbewerb für Gespräche und Autogramme zur Verfügung.

Sonntag, 5. Januar: „Im Zweierbob wird es besser“

Auf eine Podiumsplatzierung setzt Laura Nolte am Sonntag, 5. Januar. Für sie und alle Fans heißt es dann früh aufstehen. Um 9 Uhr (!) erfolgt bereits der erste Durchgang. Es wird bei angesagtem Schneefall und wechselnden Temperaturen sehr auf das Können der Fahrerinnen und ihren Anschieberinnen sowie auf das Material ankommen. Lisa-Marie Buckwitz, Kim Kalicki sind die Deutschen, die Laura Nolte in die Suppe spucken könnten. Sehr zu beachten werden nach der samstagtäglichen Leistung die Schweizer Bobpilotinnen, insbesondere Melanie Hasler, sein. Auch hier ist eigentlich der Bahnrekord in Winterberg mal „Fällig“. Der stammt im Zweierbob aus dem Jahre 2015 (!) und wird mit 56.54 Sekunden von Anka Schneiderheinze mit Anschieberin Annika Drazek gehalten.

Bildzeile: Der Material- und Transportwagen der „Lady in Pink“, Laura Nolte.

Auch das Rahmenprogramm am Sonntag in Winterberg stimmt

Für Partystimmung im VELTINS-Kreisel mit DJ Jürgen Bangert ist ebenfalls gesorgt. Essens- und Getränkestände in der Bahn und Videowände gehören zum „Inventar“. Und Maskottchen Kufi freut sich besonders auf die jungen Gäste. Die Tageskasse ist geöffnet. Insgesamt stehen 100 Helfer für einen reibungslosen Ablauf zur Verfügung.

Sonntag, 5. Januar 2025 (Zeitplan)

9.00 Uhr: Zweierbob Damen 1. und 2. Rennlauf
13.00 Uhr: Viererbob Herren 1. und 2. Rennlauf

Bildzeile: Laura Nolte (untere Reihe, Mitte) wurde am Samstag im Monobob-Weltcup Fünfte. Es siegte Lisa-Marie Buckwitz (obere Reihe, Mitte) / Fotos Michael Golek.