Handball: Gegen einen über weite Strecken stark spielenden Gast aus Coburg mühte sich der ASV Hamm-Westfalen am Freitagabend lange, um am Ende mit der ersten Führung des gesamten Spiels einen glücklichen 30:29-Heimsieg (14:17) feiern zu können.
Drei Sekunden vor dem Ende war es Dani Baijens, der den Westfalen doch noch das nicht mehr möglich Geglaubte sicherte: Zwei Punkte gegen den Erstligaabsteiger – und das auch noch per Kempa-Tor. Somit war dieses Tor in jeder Hinsicht für die westfälischen Handballfans, von denen diesmal 1.207 in die WESTPRESS arena kamen, der schönste Treffer des Abends. Dabei schienen die Coburger, die gut vierzehn Minuten vor dem Ende schon mit fünf Toren geführt hatten, die Partie nicht mehr aus der Hand geben zu können. In Überzahl lag der HSC drei Minuten vor dem Schlusspfiff mit 27:29 vorne.
Aber der ASV, der nach der Roten Karten gegen Jan Brosch noch bis zwei Minuten vor dem Ende mit einem Spieler weniger auskommen musste, wehrte sich nach Kräften. Zudem bildete Vladimir Bozic, der am Tag zuvor noch seinen 39. Geburtstag gefeiert hatte, mit am Ende insgesamt zehn Paraden einen extrem wichtigen Rückhalt im Tor der Westfalen. Vor allem Coburgs sonst so treffsicheren Rechtsaußen Florian Billek trieb der Kroate schier zur Verzweiflung, am Ende brachte Billek es nur auf vier Treffer bei zehn Versuchen.
Nachdem die Gastgeber diese schwierige Phase überstanden hatten, drehte Dani Baijens, der wieder einmal unermüdlicher Antreiber im Spiel des ASV war, erst richtig auf. Mit drei Toren in Serie stellte er die Anzeigentafel von 27:29 auf 30:29 – am Ende mit besagtem Kempa-Tor. Dass es dazu in der Schlussviertelstunde überhaupt noch kommen konnte, war auch Jan von Boenigk zu verdanken, der mit entschlossenen Offensivaktionen in einer schwierigen Phase neben Baijens wichtigster Angriffsspieler war. Zudem blieben die Kreisläufer Jan Brosch (4/4) und Benjamin Meschke (3/3) ohne Fehlwurf.
Ohne allerdings die Mithilfe des Gegners hätte es unter dem Strich wohl auch nicht zu zwei Punkten gereicht. Denn trotz guter Möglichkeiten machte Coburg im entscheidenden Moment den Sack nicht zu – und findet sich damit mit nur zwei Punkten vor den Abstiegsrängen voll im Abstiegskampf wieder.
Bereits am Mittwoch ist der ASV Hamm-Westfalen wieder gefordert, diesmal geht es zum HC Elbflorenz Dresden. Die Anreise tritt die Mannschaft von Trainer Michael Lerscht bereits am Dienstag an, Anwurf ist am Mittwoch um 19:30 Uhr. Und am Samstag folgt dann das vierte Duell innerhalb von nur elf Tagen, dann erneut in der WESTPRESS arena. Gegner ist der TuS Ferndorf (19:15 Uhr).
ASV Hamm-Westfalen – HSC Coburg 30:29 (14:17).
ASV: Storbeck, Bozic – Genz (1), Huesmann (3/1), Brosch (4), Reimann, Engelhardt, Kooij, Pretzewofsky (1), Schöße, Orlowski (2), Meschke (3), Baijens (9), Mikita (1), von Boenigk (4), Wieling (2/1).
HSC: Kulhanek, Jochens – Preller, Runarsson (1), Fuss (3), Toom, Billek (4), Mubenzem, Juskenas, Knauer (2), Varvne (2), Schäffer, Kurch (9), Grozdanic (7/5), Schröder (4), Bauer
Schiedsrichter: Fabian und Christian vom Dorffe
Zuschauer: 1.207.
Bildzeile: Drei Sekunden vor dem Ende war es Dani Baijens, der den Westfalen doch noch das nicht mehr möglich Geglaubte und den Heimsieg sicherte / Foto: Kaufmann/ASV