Aus für die IG Bönen – Verband kündigt die Mitgliedschaft – Ausschluss vom Spielbetrieb




Fußball: Der Super-Gau ist eingetreten. Der Verein Islamische Gemeinde Bönen-Fußball e. V., kurz IG Bönen und 1993 gegründet, existiert nicht mehr, ist im Vereinsregister bereits gestrichen. Der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen hat der IG Bönen zum 31. Dezember 2022 folgerichtig die Mitgliedschaft im FLVW rückwirkend gekündigt. Das bestätigte Christian Ritter, Vorsitzender Kreis-Fußball-Ausschusses, im Gespräch mit sku und erklärte, „dass der Verein mit seiner 2. und 3. Mannschaft, die in den Kreisligen A1 und D2 vertreten waren, nicht mehr am Spielbetrieb teilnehmen kann.“ Beide Kreisliga-Teams wurden an das Tabellenende gesetzt und die bisherigen Punkte aus der Wertung genommen, alle weiteren wurden Spiele abgesetzt.

Wie berichtet hatte das Amtsgericht Dortmund zuvor gegen den finanziell angeschlagenen Verein wegen „Zahlungsunfähigkeit und Überschuldung“ das Insolvenzverfahren eröffnet. Die IGB, die erst im Sommer 2022 in die Fußball-Westfalenliga aufgestiegen war, dann den Hauptsponsor verloren hatte und folglich die erste Mannschaft abmelden musste, war finanziell so stark angeschlagen, dass ein Insolvenzverfahren eröffnet werden musste. Ein Verein gilt, genau wie jedes Unternehmen, als insolvent, wenn er nicht mehr in der Lage ist, die Zahlungsverpflichtungen gegenüber seinen Gläubigern zu erfüllen. Und das ist bei der IG Bönen der Fall. Insolvenzverwalter Thorsten Kapitza aus Remscheid hatte beim FLVW beantragt, der IG Bönen rückwirkend zum Jahresende die Verbandsmitgliedschaft zu entziehen. Dem entsprach der Verband.

Angedacht ist die Gründung eines neuen Vereins

Wie es nun im Bönener Verein weiter geht, ist derzeit noch völlig offen. „Wir werden uns, damit meine ich die letzten Vorstandsmitglieder und mich, am Wochenende zusammensetzen und alles Weitere besprochen“, das erklärte der ehemalige Trainer Gültekin Ciftci auf sku-Anfrage. Eigentlich wollte er eine neue Mannschaft für die Landesliga auf die Beine stellen, dann kam alles anders. Ciftci stellte aber auch klar, dass er das sinkende Schiff nicht verlassen und alles dafür tun werde, dass es „irgendwie weitergehen kann. Wir hatten Einspruch eingelegt beim Insolvenzverwalter, aber wir haben wegen der Überschuldung keine anderen Lösungen gefunden. Mal 100 000 oder 200 000 Euro aufzubringen, um die Schulden zu tilgen, wer kann das schon? Ich jedenfalls nicht.“

Angedacht ist die Gründung eines neuen Vereins in etwa sechs Monaten mit dem Neuanfang „ganz unten“, nämlich in der Kreisliga D. Ciftci ist sicher, dass er dafür genügend Spieler finden wird.

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