ASV mit 37:34-Heimsieg gegen HSG Nordhorn-Lingen




Handball: Dank einer starken Leistung hat sich der ASV Hamm-Westfalen am Mittwochabend wieder etwas Luft im Kampf um den Klassenverbleib in der 2. Handball-Bundesliga verschafft. Vor 1.923 Zuschauern gelang der Mannschaft von Trainer Michael Hegemann in der Westpress-Arena ein verdienter 37:34-Sieg gegen die zuvor sechstplatzierte HSG Nordhorn-Lingen.

Und die waren von Beginn an begeistert. Denn die Gastgeber legten los wie die Feuerwehr, erspielten sich innerhalb von nur sieben Minuten eine 7:1-Führung. Hellwach in der Abwehr, treffsicher im Abschluss – dem ASV gelang zunächst fast alles. Die HSGler dagegen agierten fehlerbehaftet, gleich mehrfach gelangen den Westfalen Steals, die direkt in Tempogegenstoßtore umgemünzt wurden.

Mit einer Drei-Tore-Führung geht der ASV in die Pause

Doch erwartungsgemäß sollte der Abend nicht in Gänze so deutlich verlaufen. Zwar dauerte es etwas, bis die nach gut vier Minuten genommene Auszeit von HSG-Coach Mark Bult wirkte, aber über 3:7 kämpfte sich die HSG auf 7:10 ins Spiel. Mit einer Drei-Tore-Führung sollte es dann auch für den ASV in die Pause gehen.

Der Start in die zweite Halbzeit verlief dann allerdings ähnlich stark für die Hausherren: Erneut zwangen die Westfalen die Gäste zu Fehlern, bestraften diese konsequent und erhöhten die Führung erneut von 18:15 auf 23:17. Offensiv drückten besonders die Außenspieler Florian Drosten mit zehn und der frischgebackene Papa Jakub Sterba mit sieben Treffern dem Spiel ihren Stempel auf, aber auch ihre Gegenspieler Frieder Bandlow (10) und Elias Ruddat (5) überzeugten.

Und insbesondere denen ebenso wie Mittelmann Elmar Erlingsson hatte es die HSG zu verdanken, dass die Gäste noch einmal für einen Sieg in Frage kamen. Tor um Tor kämpften sie sich heran, die Hammer wiederum agierten nun teils vorschnell. Die Sechs-Tore-Führung schmolz zusammen, Maximillian Lux glich in der 44. Minute erstmalig die Partie zum 27:27 aus. Als dann noch Bandlow die Gäste erstmalig mit 29:28 (47.) in Führung warf, schien auf einmal alles möglich.

ASV-Trainer Michael Hegemann bedankt sich für „tollen Support“ der Zuschauer

„Wir mussten einige Wellentäler durchschreiten heute“, beschrieb ASV-Trainer Michael Hegemann die Phase später, der sich für den „tollen Support“ der Zuschauer bedankte. Eine Phase allerdings, aus der sich der ASV herausspielte – vor allem dank eines Doppelschlags von Sterba, der erst auf 30:30 ausglich und die Hausherren wieder in Führung warf. Nach einer strittigen Szene kassierte Gästecoach Mark Bult eine Gelbe Karte, wenig später Nordhorn Laurin Sajenev eine Zeitstrafe.

Die Überzahl nutzten die Westfalen, um auf 33:30 zu erhöhen. Als dann noch Florian Drosten zweimal zum 35:31 einnetzte, versuchten die Gäste noch einmal mit dem zuvor erfolgreich eingesetzten siebten Feldspieler nach einer Auszeit in die Partie zu kommen. Aber mit seinem ersten Tor für den ASV in das leere HSG-Gehäuse beendete Torwart Viktor Warrer alle Gästehoffnungen, beim Stand von 36:31 war die Partie praktisch entschieden.

„Wir haben den Start völlig verschlafen. Aber dennoch haben wir uns ins Spiel wieder zurückgekämpft, auch mit dem 7:6, was phasenweise echt gut lief. Dann kommt eine Phase, wo wir auch gute Chancen kreiieren. Aber dann verlieren die Schiedsrichter die Linie, was in dieser Phase echt weh tut. Aber dennoch sind wir selbst Schuld, weil wir den Start selber verschlafen haben. Und Hamm hat es gut gemacht, gut gestanden und Bälle geklaut“, meinte Gästetrainer Mark Bult nach der Partie.

Für den ASV geht es nun am Sonntag weiter, dann reisen die Westfalen zum VfL Lübeck Schwartau, der aktuell den vorletzten Platz der Liga belegt. Anwurf in der Hansehalle ist um 18 Uhr.

ASV Hamm-Westfalen – HSG Nordhorn-Lingen 37:34 (18:15)

ASV: Hertlein, Warrer (1 Tor) – Meyer-Siebert (5), Böttcher, Artmeier, Hüter (4), Drosten (10/2), Sterba (7), Jungemann, Preußner (3), Haunold, Bornemann, Dayan (4), Stüber (2), Jacobs, Coßmann (1).
HSG: van der Merwe, Budalic – Bandlow (10/2), Jaeger, Stricker, Lux (6), Marschall, Sajenev (1), Visser, Ruddat (5), Erlingsson (4), Zintel (1), Pöhle (4), Bauer (3).
Schiedsrichter: Dustin und Denis Seidler.
Zeitstrafen: ASV 6 min, HSG 12 Minuten.
Zuschauer: 1.923.

Bildzeile: Der frischgebackene Papa Jakub Sterba mit sieben Treffern drückte dem Spiel seinen Stempel auf / Foto Wegener/ASV.